Das Hilzinger
Nummulitenriff
Im Alt-Tertiär (vor ca. 66 Mio. Jahren) trennte das Meer Tethys
Afrika, Arabien und Vorderindien vom eurasiatischen Kontinent,
zwischen Europa und Nordamerika bestand eine Landbrücke. Vor der
alpidischen Faltung war das Urmeer unter Einbeziehung seiner
kontinentalen Ränder und starker Einengung zu einem tiefen Randmeer
Eurasiens geworden, deren Meeresablagerungen heute zahlreiche
Gesteine der Alpen und Karpaten bilden. Im Jung-Tertiär (bis vor
ca. 1.6 Mio. Jahren) wurde die Tethys durch die Hebung der großen
Faltengebirge (Alpen, Himalaja) weitgehend eingeengt. Aufgrund der
Umschließung der Tethys durch Landmassen und der dadurch bedingten
Kontinentalränder finden sich in ihren Sedimenten zahlreiche
Fossilien. Kennzeichnend für das Alt-Tertiär sind
Grossforaminiferen (Nummuliten).
Sagenumwobene
Steine...
1846 taucht zum ersten Mal der Ausdruck "Maria-Ecker Pfennig" in
den alten Schriften auf. Er bezieht sich auf an Münzen erinnernde,
scheibenförmige, versteinerte Gebilde, die von den Wallfahrern auf
ihrem Weg von Siegsdorf nach Maria Eck am Wegesrand aufgelesen
werden konnten. Um ihre bemerkenswerte Form rankte sich manche
Sage. So soll während der Säkularisation am Anfang des 19.
Jahrhunderts das Muttergottesbild von den Siegsdorfern in ihren Ort
verbracht worden sein. Der Berg, auf dem die Wallfahrtskirche
steht, soll davon derart erschüttert worden sein, so dass sich das
Gestein an feinsten Klüftchen zerspaltete. Die Spaltstückchen
stellen die münzartigen Gebilde dar. Als Maria das Bild wieder nach
Maria Eck hinaufgetragen hat, setzte sie sich auf einen Stein, der
davon noch heute eine Einmuldung zeigt, zur Rast nieder. Die dabei
von der Heiligen ausgehenden Strahlen sollen sich auf das Gestein
niedergeschlagen haben. Hierbei wird auf die zentrifugal
verlaufenden Linien auf den Münzsteinen angespielt, die im
Gegenlicht betrachtet wie der Strahlenkranz der Madonna
aussehen.
Nach einer anderen Sage sind die Ecker Pfennige Geld, das aus
den Opferstöcken der Kirche geraubt und zu Stein geworden ist. In
dieser Fassung gibt die Sage eine sinnfällige Antwort auf das in
der Säkularisation geraubte Kirchenvermögen. Eine weitere Sage will
wissen, dass es sich bei den Münzsteinen um zu Stein gewordenes
Geld handelte. Geizhälse, die Bedürftigen keine Hilfe zukommen
ließen, seien von diesen verflucht worden, sodass ihre gesamte
Barschaft zu Stein und damit unbrauchbar geworden sei.
...oder versteinertes
Leben?
Um einiges nüchterner fällt die Deutung der Maria-Ecker Pfennige
in der Paläontologie aus. Von dieser Wissenschaft vom vergangenen
Leben wurde für sie sogar ein eigener Name vergeben:
Assilina exponens. Demnach handelt es sich
bei den Maria-Ecker Pfennigen um die versteinerten, kalkigen und
gekammerten Skelette einzelliger Tiere, was bei einer Gehäusegröße
von über 2 cm schier unglaublich klingt. Nummulites, ein naher
Verwandter von Assilina, bringt es sogar zu einer Gehäusegröße von
weit über 10 cm Durchmesser. Die Reste beider Gattungen bauen zu
Abermillionen ein eigenes Schichtglied auf, das nach dem Ort seiner
ersten eingehenden Bearbeitung "Adelholzener Schichten" genannt
wird. Neben den Einzellern kommen in den stark sandigen
Adelholzener Schichten auch noch wenige Austern, Muscheln,
Wurmgehäuse und Krabben vor. Dadurch ist nachgewiesen, dass sich
diese Ablagerungen in einem Meer gebildet haben. Dieses Meer
brandete vor ca. 46 Millionen Jahren an den Südrand des
europäischen Schelfs, der um viele Kilometer weiter im Süden lag,
als es die heutige Lage der Adelholzener Schichten anzuzeigen
scheint.
Die Abbildung zeigt, wie weit das Urmeer
Paratethys in die heutigen Voralpen reichte
(wikipedia.de)
Auf dem sandigen Boden des ehemaligen Adelholzener Flachmeeres
wuchsen wahrscheinlich ausgedehnte Seegraswiesen. Ähnlich noch
heute lebenden Einzellern mit vergleichbarem Gehäusebau lebten
Assilina und Nummulites vermutlich auf den Seegrasblättern, von wo
aus sie nach ihrem Tod auf den Sandboden fielen. Dort wurden sie
eingebettet und im Laufe der Jahrmillionen versteinert. Erst die
Alpenauffaltung wob den ehemaligen Meeresboden in unser heutiges
Vorgebirge mit ein, und erst die dauernde Abtragung durch Wasser
und Eis brachte die Reste der Assilinen hier in der Gegend von Bad
Adelholzen wieder ans Tageslicht, wo sie dem Nicht-Paläontologen
Gelegenheit zu allerlei mystischen Deutungen geben.
Quelle: wikipedia.de und frei überlieferte Texte
Die Aufgabe:
An den angegebenen Koordinaten findest du einen Hangabriss, der
den Mergel des "Hilzinger Nummulitenriffs" mit seinen zahlreichen
Großforaminiferen in unterschiedlichen Größen freilegt. Da es in
der Region insgesamt nicht mehr als vier gleichartige Geotope gibt,
ist das Hilzinger Nummulitenriff als eines der größten Geotope
dieser Art von überregionaler Bedeutung.
Wind und Wetter nagen an dem Riff, das in erster Linie aus
Kalkstein besteht. Dadurch fallen auch regelmäßig Nummuliten aus
der Wand heraus und können vom Boden aufgesammelt werden (die darf
man dann auch mitnehmen!). Es ist nicht notwendig,
Nummuliten aus dem Hang herauszubrechen!
1. Bestimme die ungefähre Größe (Höhe und Breite) des
Hangabrisses
2. Welche Größe hat die überwiegende Zahl der "Eckerpfennige", die
du hier finden kannst?
3. Beschreibe in kurzen eigenen Worten die Oberfläche und das
Aussehen der "Eckerpfennige".
Die Lösung:
Schicke die Antworten auf die Fragen über die Kontaktdaten in
meinem Profil. Du kannst daraufhin den Besuch des Earthcaches
gleich loggen. Sollten die Fragen falsch beantwortet sein, werde
ich mich mit dir in Verbindung setzen.
Logeinträge ohne Beantwortung der
Fragen werden von mir ohne Nachfrage gelöscht!
Es wäre schön, wenn du ein Foto von dir mit GPS am Hilzinger
Nummulitenriff einstellen würdest, dies ist allerdings keine
Logbedingung.