Skip to content

Versickerung der Sieber EarthCache

Hidden : 8/26/2011
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Flussversickerung der Sieber bei Hörden




Achtung: Dieser Cache hat einen zweiten Waypoint in Herzberg!!! (N51° 39.555 E010° 20.570)
Die Sieber führt im langjährigen Mittel rund 2000l/s. Davon versickert ein Drittel im Gebiet der angegebenen Koordinaten (Oder-Sieber-Becken) in den Untergrund.
Dies hat zur Folge, dass man das Phänomen der vollständigen Flussversickerung nur während längeren Trockenperioden wahrnehmen kann, weswegen sich diese Wetterperioden für das Aufsuchen dieses Earthcaches anbieten.



Ursächlich für das Versickern ist das sogenannte Karstgestein. Es besteht aus löslichen Gips-, Kalk- und Dolomitgestein, in dem sich durch Auslaugung Hohlräume bilden, durch die hindurch das Wasser abfließen kann. Die Karstgesteine kristallisierten und lagerten sich ab, als vor rund 250 Mio Jahren das sogenannte Zechsteinmeer trockenfiel. Die Zechsteinsalze beinhalteten nicht nur das heutige Karstgestein, sondern auch große Mengen an Stein- (NaCl) und Kalisalzen (KCl und KNO3). Diese wurden aber wegen ihrer viel geringeren Löslichkeit schon längst ausgewaschen.
Die Besonderheit, durch die diese Flussversickerung erst ermöglicht wird, ist die Oberflächennähe des Karstgesteins. Es ist nur von einer dünnen Schicht quartärer Lockersedimente überdeckt, die von Oberflächenwassern schnell durchdrungen werden kann. Im Gegensatz dazu ist der Zechstein im Rest von Südniedersachsen von einer mehreren 100m mächtigen Buntsandsteinschicht überdeckt, die einen Kontakt des Oberflächenwassers mit dem Zechstein effizient verhindert.
Damit das Wasser wieder zu Tage tritt, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Die oberhalb liegende Schicht im Quellgebiet muss wasserdurchlässig sein, die durchlässigen Karst-Schichten (Aquifere) müssen in ihrer Mächtigkeit oder Durchlässigkeit abnehmen und das Quellgebiet muss unterhalb des Niveaus des Versickerungsgebietes liegen. Alle drei Bedingungen sind erst wieder bei der Rhumequelle im 10km entfernten Rhumspringe wieder erfüllt.
Wie durch Tracerversuche nachgewiesen werden konnte, benötigte das Wasser für diese Strecke rund 75 Stunden.


Erklärungen zu den einzelnen Schichten:
Dolomitgestein: Dolomitgestein ist ein Mischkristall aus Kalk und Magnesiumcarbonat: CaMg(CO3)2. Genau genommen handelt es sich bei Dolomit nicht nur um ein Mischkristall, sondern um ein Doppelsalz, da die beiden Kationen Mg2+ und Ca2+ sich nicht statistisch, sondern nach einer speziellen Anordnung im Kristall verteilt. Dolomit löst sich nur halb so gut wie Gips (CaSO4), aber um das 10.000 fache besser als Kalk.
Kalk: CaCO3 löst sich etwa 10.000mal schlechter als Gips (CaSO4) und Dolomit.
Gipsstein und Anhydrit: Gipsstein und Anhydrit unterscheiden sich in ihrem Anteil an Kristallwasser: Gipsstein (CaSO4 2H2O) beinhaltet pro Molekül zwei Wassermoleküle mehr als das wasserfreie Anhydrit (CaSO4). In Anwesenheit von Wasser liegt die thermodynamische Stabilitätsgrenze zwischen beiden Formen bei 42°C, sodass in der Natur in der Regel eine Mischung aus beiden Kristallformen zu finden ist. Die Löslichkeit von Gips ist doppelt so hoch, wie die von Dolomit. Deswegen sind die Gips-Schichten von allen im Karstgestein verbliebenen gegen die Lösungsprozesse am unbeständisten.
Tone: Als Tone werden verschiedene Aluminiumsilikate, -oxide und -fluoride bezeichnet, deren wichtigste Eigenschaft bei der Betrachtung dieses Earthcaches ist, dass sie große Mengen an Wasser (z.T. in Form von Kristallwasser) speichern können und dadurch die typische lehmige Konsistenz erhalten. Dadurch dichten sie gut ab und verhindern ein Eindringen des Sieberwassers in tiefer Schichten.




Logaufgaben (Antworten bitte per Mail an mich über mein Profil).
1) Berechne aus den mathematischen Angaben des ersten Absatzes, wie viel Wasser die Sieber maximal in etwa führen darf, um im Gebiet der angegebenen Koordinaten vollständig zu versickern.
2) Miss vor Ort den derzeitigen Wasserstand der Sieber. Ein mit einem Bindfaden von der Brücke abgelassener Zollstock bietet sich an. Begib dich danach (oder davor) zu WP1 in Herzberg und miss den Wasserstand erneut.
3) Berechne die prozentuale, durch den Karstuntergrund bedingte Abnahme der Wasserstandshöhe und maile sie mir über mein Profil.
4) Optional: Mache ein Foto von dir/deinem GPS vor Ort auf der Brücke (Ehrensache, oder? ).

Viel Spaß wünscht

Miraculix84



Literaturquellen:
Georgi, K.-H.: Kreislauf der Gesteine, rororo, Hamburg, 1976.
Röhling, Heinz-Gerd: Flussversikerung der Sieber bei Hörden
Röhling, Heinz-Gerd: Die Rhumequelle - eine der größten Karstquellen in Mitteleuropa. In: Eichsfeld-Jahrbuch, 11. Jahrgang, 329-357, Duderstadt 2003.









Seepage of river Sieber in Hörden




Ordinary river Sieber is transporting 2000l of water every second. One-third of this amount is draining away into the ground, right there, where you are standing and in the landscape around, called Oder-Sieber-Becken.
That’s why you can see the phenomenon of a complete seepage of river Sieber only after quite long dry periods. So these weather periods are recommended for visiting this spot. If you can’t or don’t want to wait for such a period.

The reason of the seepage is the so called karst; it consists of anhydrite-plaster, lime and dolomite. All the substances are soluble in water and become washed out in the course of time. So little or larger caves are built, where the water can drain into. Karst developed 250 mio years ago, when Zechstein sea fell dry.
To make the drained water appear again, there a three conditions to be fulfilled: 1) The layer above the aquifer must be permeable to water; 2) The permeable layers of karst must demount in relation to their thickness or permeability ; 3) The headwater’s level must be beneath the seepage level. All these three conditions are fulfilled at the spring called “Rhumequelle” 10 km away. By means of tracers there could be found out, that water needed 75 hours to appear in Rhumspringe again.




Your conditions to log (please answer via my profil):
1) Tell me, how much water per second river Sieber may transport at most, to “create” the phenomenon of a complete(!) seepage. (The answer can be calculated from the text above).
2) Measure the water level of river Sieber at the coordinates. A folding rule and some cord might be useful.
Do the same at WP2 in Herzberg.
3) Tell me the percentage decrease of the water level of river Sieber via mail.
4) Take a photo of you or your GPS at the spot, if you like.


Have fun!


Miraculix84


List of references:

Georgi, K.-H.: Kreislauf der Gesteine, rororo, Hamburg, 1976.
Röhling, Heinz-Gerd: Flussversikerung der Sieber bei Hörden
Röhling, Heinz-Gerd: Die Rhumequelle - eine der größten Karstquellen in Mitteleuropa. In: Eichsfeld-Jahrbuch, 11. Jahrgang, 329-357, Duderstadt 2003.

Additional Hints (No hints available.)