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Die Entstehung des Kaisergebirges - Teil 3 EarthCache

Hidden : 3/11/2011
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Die Entstehung des Kaisergebirges Teil 3

Der letzte (Gletscher)Schliff



 

Wie immer das Kaisergebirge entstanden sein mag, wie es auch am Ende des Tertiärs ausgesehen hat, den letzten Schliff, seine Feinmodellierung verdankt es den Einflüssen des Eiszeitalters.

Die Eiszeiten

Eiszeitalter, das heißt mehrmals wechselnde klimatische Bedingungen auf der Erdoberfläche, heißt folglich einmal Abkühlung um ca. 10 Grad gegenüber heute in Verbindung mit mehr Niederschlag, Sinken der Schneegrenze, Vorstoß der Gletscher und Vernichtung oder Verdrängung der Lebewelt, heißt andererseits zwischendurch Erderwärmung mit Rückzug der Gletscher, Stau oder Abfluss üppiger Schmelzwässer und Revitalisierung der Landschaft. Diese drastischen Klimaschwankungen sollen – um wieder eine von verschiedenen Datierungen zu wagen – vor rund 600.000 Jahren begonnen und vor 12.000 – vorläufig – geendet haben. Sie lösten im Bereich der Alpen, grob gesagt, vier Eiszeiten (Günz, Mindel, Riss, Würm) aus sowie jene milderen Zwischenstadien, die sie voneinander trennten. Dazu kommt in den Ostalpen die sogenannte Schlussvereisung (Schlerngletscher), die nach Werner Heißel nichts mit den Rückzugsstadien des Würmgletschers zu tun hat, sondern als selbständige kleine, lokal begrenzte Eiszeit zu gelten hat.


Querschnitt eines Gletschers
 


 

Uns interessieren hier nur die letzten zwei kalten und warmen Perioden. Das Interglazial Riss/Würm – man verlegt es in die Zeit vor 100.000 bis 80.000 Jahren – ist unter anderem deshalb so bemerkenswert, weil damals besonders jene Sedimente abgelagert wurden, aus welchen die Inntalterrassen bestehen (Ton, Sand, Schotter), also auch die Terrasse von Schwoich bis Häring und der Angerberg. Diese Terrassen sind nur der Rest einer Aufschüttung, die das ganze Tal erfüllt hat und bei uns mindestens bis 800 Meter Seehöhe reichte. Aber es war nicht allein der mächtige Inntalgletscher der Würmvereisung, der die Aufschüttung teilweise wieder wegräumte. Er brachte es zwar zu fast unvorstellbaren Dimensionen, langte mit seiner Zunge weit ins Alpenvorland hinaus und begrub während seines höchsten Standes unter sich die Landschaft um Kufstein 1000 bis 1200 Meter tief; nur mehr die Spitzen des Kaisergebirges ragten aus diesem „Meer von Eis“.

Seine Erosionsfähigkeit und formende Kraft muss daher enorm gewesen sein; die abgeschliffenen Kuppen im Pendlingzug und am Pölven sowie die ausgeschürften Becken oder Wannen der Thierbergseen zeigen es deutlich. Weil die Ausdehnung schwankte, das heißt zwischendurch schrumpfte und wieder wuchs (Interstadien), wie bei allen Eiszeitgletschern, konnte er zwei- oder dreimal seine „Hobel“ im Talboden und an den Bergflanken ansetzen.


 

Ansicht eines Gletschers – und der Landschaft nach seinem Verschwinden


Hintersteiner See mit Wildem Kaiser

Stripsenjochhaus



Vor 18.000 Jahren vermutlich hat der Inntalgletscher begonnen, sich endgültig zurückzuziehen. Seine Schmelzwässer stauten sich bei Wasserburg zu einem See von der Größe des Bodensees. Er dehnte sich bis an die Talmündung bei Kiefersfelden und Oberndorf, also bis nahe an die Gemeindegrenze von Kufstein. Erst mehrere tausend Jahre später ist dieser „Rosenheimer See“ wieder verschwunden; um die gleiche Zeit – etwa 12.000 Jahre vor uns – hat die Alpenvergletscherung ungefähr dem heutigen Stand entsprochen. Es gilt als sicher, dass sich das Land unter dem Gewicht der Eiszeitgletscher gesenkt und nach deren Rückzug wieder gehoben hat. Und man schließt auch nicht aus (Werner Heißel), dass es durch die Hebung, nach dem Würm-Glazial in den höheren Zonen der Ostalpen neuerlich kälter wurde. Damit wäre nämlich eine Ursache für den nächsten, und letzten, Gletscherschub gefunden: die schon erwähnte Schlussvereisung mit den Schlerngletschern und ihren Stadien. Im Kaisergebirge zum Beispiel schoben sich diese Gletscher den Hohen Winkel und die Scharlinger Böden hinunter bis auf die Höhe von Hinterbärenbad und machten auch im Inntal erst bei etwa 900 Metern halt. Unsere Heimat glich damals beiläufig der Landschaft von Spitzbergen.

Quellen:

Franz Biasi „Kufstein 1393 – 1993“
Info Gletscher
Wikipedia
 

 

Logbedingungen:

Schicke mir die Antworten per Mail und warte nicht auf die Logerlaubnis. Sollte etwas nicht passen, melde ich mich.

Bitte in den Logs keine Hinweise auf die unten gestellten Fragen.
 

(1)   ( 1 ) Welchem Zeitalter verdankt das Kaisergebirge seinen letzten (Fein)Schliff?

( 2 ) Welche Ausdehnung hatte der „Rosenheimer See“?


( 3 )
Wie viele Tunnels gibt es auf dem Wanderweg nach Hinterbärenbad und was befindet sich rechts dahinter (taleinwärts)? Mach ein Foto von dir/deinem GPS vor den Tunnels oder diesem menschlichen Bauwerk (keine Logbedingung, wäre aber nett)

( 4 ) Welchem Zweck diente dieses Bauwerk?


( 5 ) Beim Referenzpunkt 2 stehst du vor dem Hans-Berger-Haus. Südlich davon liegen die Scharlinger Böden bzw. die Kleine Halt und das Sonneck. Kannst du hier Spuren der Eiszeitgletscher sehen? Beschreibe sie!


( 6 )
Welche Aussicht hat man vom Stripsenjochhaus? Beschreibe sie! Mach ein Foto von dieser grandiosen Aussicht (freiwillig, keine Logbedingung)!

Auf Grund fehlender Tafeln sei hier die Zuhilfenahme des Internets erlaubt. Einige Fragen sind aber nur vor Ort lösbar.

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