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Der Cache
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Beginne Deinen Spaziergang beim Waypoint RF04
Schloss Taverne vorbei zur
Rodauner Bergirche (Waypoint RF01).
Auf dem direkten Weg zum alten
Rodauner Schulhaus (Waypoint RF07) kommst du zuerst beim Kopf
in der Mauer vorbei (ca. 3m vor der ersten Laterne), dann bei einer
genialen Werbeplatzierung. Der Stadtbaumeister Josef Maresch
(1841-1915) und Bürgermeister von Liesing (1887-1900) positionierte
an markanter Stelle seinen Schriftzug - jeder Kirchgänger mußte
hier vorbei und in gebückter Haltung konnte er über die Inschirft
nicht hinwegschauen. Gehe am
Pfarrhof (Waypoint RF08) vorbei, weiter bis zum
Schloss Rodaun (Waypoint RF02), ein Stück die Straße hinunter,
bis zum Ende des Gebäudes. Gegenüber ist ein Lostplace-Wohnhaus
(bitte nicht betreten-Privat!). Die Schule im Rücken, den
Blick Richtung
Mizzi Langer Wand (Waypoint RF03) oder Westen, ist ungefähr auf
Höhe des PT-Mastes der Cache versteckt, aber wie gesagt nicht im
LostPlace. |
Rodaun
Rodaun 1872 (Ausschnitt aus Aufnahmeblatt 4756-2-d 1872 Liesing,
Hetzendorf)
Rodaun, ein Stadtteil des 23. Wiener Gemeindebezirkes (bis 1938
eigenständige Gemeinde).
Der Schnittpunkt der Ortsgrenze mit dem Liesingbach markiert
den Beginn des Wiener Beckens. Flankiert wird Rodaun von den
Nachbarortschaften, Kalksburg (Westen), Liesing (Osten),
Perchtoldsdorf, Breitenfurt und Kaltenleutgeben im Süden.
Der Eichkogel (428 m) ist die höchste Erhebung, er liegt
ganz im Westen, im weit ins Kalksburgertal hineinragenden
Gebiet.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte um das Jahr
1170 als Radune (der Name ist slawischen Ursprungs).
Dabei handelt es sich um die Erwähnung der Burg am Platz des
heutigen Schlosses Rodaun, welches am 2. März 1405 als
„vest Radaun“ erstmals urkundlich erwähnt
wird.
Im 15. Jahrhundert gewann der Ort wegen der Kalksteinlieferungen
für den Wiener Befestigungsbau an Bedeutung.
Im 16. Jahrhundert gehörte Schloß Rodaun zu einem der
Zentren des Protestantismus rund um Wien; 1580 wurde hier eine
evangelische Kirchenvisitation abgehalten.
Schloss Rodaun
Zur großen Grundherrschaft des Schlosses gehörte seit dem 16.
Jahrhundert auch Siebenhirten. Nach den evangelischen Freiherren
von Landau kam es zu einem häufigen Besitzerwechsel. Die letzten
grundherrschaftlichen Besitzer waren aus dem Hause
Liechtenstein.
1898 wurde das Schloss von der Familie Mautner Markhof an den
römisch-katholischen Orden Sta. Christiana (Schwestern der heiligen
Kindheit Jesu und Mariä) verkauft, der sich auf Erziehung und
Krankenpflege spezialisiert hatte. Der Orden eröffnete im Schloss
ein Mädchenpensionat, dessen Schule seit 1902 das
Öffentlichkeitsrecht besitzt. Im Zweiten Weltkrieg war im Schloss
Rodaun eine Panzerkaserne untergebracht. Nach Kriegsende wurde der
Schulbetrieb wieder aufgenommen.
Zum Schloss gehörend sind heute noch die bis 1831 in Verwendung
gewesene Taverne (1577 erbaut, heute Restaurant) sowie ein
aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert stammendes
Wirtschaftsgebäude erhalten.
Schlosstaverne
Neben dem Schloss befand sich eine Kirche, die bei der zweiten
Türkenbelagerung 1683 zerstört aber bald darauf in bescheidener
Form wiedererrichtet wurde. Von 1783 bis 1746 wurde an deren Stelle
die heutige Bergkirche erichtet. Die Stifterin der Kirche
war die damalige Besitzerin der Herrschaft Rodaun, Eleonore von
Rödersthal.
1783 wurde Rodaun im Zuge der josephinischen Reformen eine
eigenständige Pfarre – bislang war Rodaun von der Pfarre im
südlich gelegenen Perchtoldsdorf verwaltet worden.
Am Rodauner Kirchenplatz befinden sich das um 1740/50 erbaute
ehemalige Rodauner Schulhaus und der ehemalige
Pfarrhof aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. 1799 wurde der
heutige Friedhof Rodaun angelegt, welcher sich aber im Tal,
in der Ketzergasse befindet.
Bergkirche
Hofmannsthal-Schlössl
Im 18. Jahrhundert wurde die Thermalquelle vor Ort für Kuren
genutzt - das Dorf wurde zum Landsitz mehrerer adeliger Familien.
So ließ Fürst Trautson 1724 ein Schloß im Stile des Barock
errichten - heute bekannt als das
Hofmannsthal-Schlössl.
Das prachtvolle Gebäude wurde von Maria Theresia gekauft welches
sie ihrer Vertrauten und Obersthofmeisterin Gräfin Karoline von
Fuchs-Mollard schenkte. Aus diesen Gründen war das kleine Schloss
auch unter den Namen Maria-Theresien-Schlössl und Fuchsschlössl
bekannt.
Im Jahr 1901 mietete sich der Wiener Schriftsteller Hugo
von Hofmannsthal im Schlössl ein und lebte hier bis zu seinem
Tod im Jahr 1929. Seine Frau bewohnte das Schlössl bis zu Ihrer
Flucht nach England im Jahre 1938.
Im 19. Jahrhundert war Rodaun wie die Nachbarorte Mauer und
Kalksburg ein beliebter Sommerfrische-Ort für die Wiener
Bevölkerung.
1883 nahm die vom bayerischen Lokomotivfabrikanten Georg von Krauß
gegründete Dampftramway von Wien-Hietzing nach Perchtoldsdorf ihren
Betrieb auf. 1887 wurde die Linie bis Mödling verlängert und später
ins Netz der Wiener Städtischen Straßenbahnen integriert und nach
der Elektrifizierung 1912 zwischen Hietzing und Mauer als Linie 60
betrieben.
Das letzte Stück der Dampftramway bis Mödling war noch bis zum
Jahre 1921 in Betrieb; dann wurde auch diese Strecke als
Straßenbahnlinie 260/360 auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Umsteigestation von der Linie 60 auf die Linie 360 war
Mauer, später Rodaun.
1967 wurde die Linie 360 zwischen Rodaun und Mödling
eingestellt.
Hauptplatz von Rodaun (Kreuzung
Ketzergasse und Hochstrasse (Bildmitte die alte Schule, heute
Bankinstitut; rechts davon kann man einen Teil des
Wirtschaftsgebäudes erkennen, heute Café). Bemerkenswert: die Säule
mitten auf der Kreuzung, der Verkehr floß früher drumherum. Die
Headerkordinanten zeigen genau auf die Säule)
Im Ersten Weltkrieg war in Rodaun ein k.u.k.
Kriegspressequartier (KPQ) eingerichtet. Deren Aufgabe war die
Koordination aller Presseinformationen und Propagandatätigkeiten
von Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkrieges unter
Einbeziehung sämtlicher damals verfügbarer Massenmedien. Zur
Steigerung der künstlerischen Qualität wurde eine große Anzahl
namhafter Künstler zur Mitarbeit gewonnen, u.a. Albert Paris
Gütersloh, Alfred Kubin, Egon Erwin Kisch, Robert Musil, Leo
Perutz, Franz Werfel, Roda Roda, Ferenc Molnár und - Hugo von
Hofmannsthal.
Hotel Restaurant Stelzer
Um die Jahrhundertwende wurde auch das Hotel Stelzer
errichtet. Das weithin berühmte Haus war für einige Objekte im
Umkreis namensgebend, zum Beispiel der Stelzerbrücke. Heute
steht an dieser Stelle eine Wohnhausanlage, das Hotel wurde 1956
abgerissen.
1932 wurde das Strandbad Rodaun (im Volksmund Stelzerbad)
eröffnet. Strandbad deshalb weil anfänglich der Liesingbach direkt
durch die Badeanlage floß.
In den 50er Jahren war das Strandbad Austragungsort zahlreicher
Radiosendungen von Maxi Böhm und Peter Hey. Diese veranstalteten
hier ihre kabarettistische Rätselrevue "Freu dich nicht zu früh!".
1995, wurde das Rodauner Bad geschlossen.
Strandbad Rodaun (Stelzerbad)
Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem Anschluss
Österreichs an das Deutsche Reich wurde Wien zu
„Groß-Wien“ vergrößert. Dies hatte eine Eingemeindung
Rodauns zur Folge; es war damit Bestandteil des 25. Bezirks. Nach
Kriegsende blieb die nördliche Hälfte des Bezirkes nach zähen
Verhandlungen bei Wien – nun als 23. Bezirk Liesing.
Bis in die 1950er Jahre hatte Rodaun noch großteils ländlichen
Charakter, heute ist der Ort bereits starkt urbanisiert, obwohl
noch hie und da Weinanbaugebiete (vorallem in den Randlagen des
Ortes) zu finden sind.
Rodaun hat seinen Stellenwert als Naherholungsgebiet nicht
verloren. Unzählige Möglichkeiten bieten sich an um sich sportlich
zu betätigen. Klettern auf der Mizzi Langer Wand,
Mountainbiken auf unzähligen Strecken, Wandern ohne Ende oder
Geocachen und wenn der Tag zu Ende geht, dann ab zum Heurigen.