Die Schöne Eiche wurde früher teilweise als Wunderbaum verehrt.
Wallfahrer, die auf dem Wege nach Walldürn waren, machten unter ihr Rast und schnitten dabei Rindenstücke, denen heilende Kräfte nachgesagt wurden, aus dem Stamm. Zu der ungewöhnlichen Wuchsform gab es in der Vergangenheit immer wieder Erklärungsversuche. Es handelt sich hierbei um eine Säuleneiche. Sie hat wegen ihres charakteristischen Wuchses seit ihrer Entdeckung im 17. Jahrhundert die Aufmerksamkeit von Forstleuten, Botanikern und Naturwissenschaftlern auf sich gezogen. Es gilt als gesichert, dass alle in Mittel- und Nordeuropa vorhandenen Säuleneichen, die wegen ihrer Wuchsform auch Pyramiden- oder Zypresseneichen genannt werden, von ihr abstammen. Die heutige recht unregelmäßige Form geht auf zwei Blitzeinschläge in den Jahren 1871 und 1928 zurück, bei denen große Teile der Baumkrone verloren gingen.
Die Schöne Eiche zählt zu den ältesten Bäumen in Hessen. Schätzungen im Jahre 1940 ergaben ein Alter von 500 Jahren. Es wurden zwei Bohrkerne entnommen, mit deren Hilfe das Forstamt Babenhausen das Alter bestimmte. Dieses liegt im Vergleich zu anderen Eichen bei einem Stammumfang von nur 4,21 Metern sehr hoch. Ein so hohes Lebensalter im Verhältnis zum Stammdurchmesser findet man in Deutschland in der Regel nur bei Eiben.
Über diesen Wunderbaum wurden sogar Bücher geschrieben. Das bekannteste von Georg Wittenberger: Der Wunderbaum von Harreshausen „Die schöne Eiche“. Hrsg: vom Heimat- und Geschichtsverein, Babenhausen 2005. Bitte parkt in entsprechendem Abstand zu diesem Denkmal. Vielen Dank. Unbedingt einen Stift mitbringen.