Das Naturdenkmal " Die sieben Jungfrauen " bestehen aus
dem gleichen Gesteinsmaterial, welches im Werk Horst in ihrem
Rücken zwischen der Mendener Asbeck und dem Balver Eisborn abgebaut
wird.
Sie bilden die imposanteste Felskulisse im Hönnetal und sind
als Wahrzeichen vom angrenzenden Gesteinsabbau verschont
geblieben.
Im Archiv der Stadt Hemer befindet sich ein Schriftstück von 1902,
in dem ein Steinbruch im Hönnetal, belegt mit 40-45 Arbeitern,
erwähnt wird. Ende des 19. Jahrhunderts begann die Firma Patt im
Hönnetal mit dem Abbau im Bereich links unterhalb der
Feldhof-Höhle.
Von diesem Abbau sind bis heute 2 Sohlen erhalten sowie ein im
Gelände erkennbarer Einschnitt eines Schrägaufzuges zu einer
oberhalb gelegenen Feldbahn in Schmalspur. Diese Feldbahn brachte
das nicht nutzbare Gestein zu einer noch erhaltenen Halde. Eine der
Loren liegt ebenfalls noch neben der ehemaligen Bahn. In der Halde
findet sich viel gelber, z. T. kristalliner Quarz.
Durch sehr frühe Bemühungen, das Hönnetal zum Naturschutzgebiet
zu erklären, war die Abbaufirma gezwungen, den Abbau in den Bereich
unterhalb des Hönnetales zu verlagern. Im September 1908 verfügte
der Regierungspräsident in Arnsberg, dass "die Verunstaltung" des
Hönnetales durch Kalkabbau einzustellen sei. Die Schutzzone
erstreckt sich von der Asbecker Strasse im unteren Hönnetal bis
Sanssouci (heute Balve-Beckum). Einbezogen wurden auch alle
Seitentäler bis zu einem Abstand von 400 Metern. So entstanden die
Steinbrüche "Emil" und "Martha". Besonders im Bruch "Martha" wurden
enorme Klüfte mit großenVorkommen, teilweise mit gelbem
Eisenkiesel. Viele der Gesteine sind pseudomorph zu Dolomit
umgewandelt.
Im Bruch Emil wurde direkt unter der Überdeckung eine Schicht,
bestehend aus Stringocephalus angefahren. Dies ist eine
ausgestorbene Gattung der Brachiopoden , zwischen 360 bis
408.000.000 Jahre alt, sie sind in der Regel in marinen Gesteinen
des Devons zu finden. Die Mächtigkeit beträgt etwa
50 cm. Stringocephalus ist hier Gesteinsbildend und erreicht
Durchmesser von über 20 cm.
Mit fortschreitendem Abbau Richtung Eisborn ließen die
Fundmöglichkeiten von Drusen sehr stark nach. Heute werden kaum
noch Stufen geborgen.
Die Überdeckung wird mittlerweile bis an den südlichen Dorfrand
von Eisborn abgetragen. Im mittleren Teil wurde bis an das "Beul"
abgebaut. Das "Beul" ist ein sehr bekannter Fossilien-
Fundort hinter der Kulisse der 7 Jungfrauen.
Hier wird das ausgehende Gestein von oberdevonischen Schichten
überlagert. Während am Abhang des Beul, zum alten Schlammteich hin,
das Oberdevon (Dasberg-Schichten) von Kieselschiefer überdeckt
wird, tritt das Oberdevon gegenüber am Hang Richtung Eisborn
stellenweise wieder aus.
Dort wurden seltene Clymenien ( eine Ordnung von Ammonoidea)
gefunden. Sie stellen wichtige Leitfossilien im Zeitalter Devon dar
und sind in ausgezeichneter Qualität nah der 7 Jungfrauen
vorhanden.