The Crusade - Reitscheider Kreuz
Beim Ausbruch des Krieges 1870/71 breitete sich eine
schreckliche Viehseuche innerhalb unserer Heimat aus. Die
Reitscheider Bauern sollen ein Gelübde gemacht haben, daß sie
dem Herrgott hier an der Einmündung des Gehweiler Weges in die
Römerstraße ein Kreuz errichten wollten, wenn die Viehseuche
aufhöre. Sie hielten ihr Versprechen. Auf uralter Keltengrabstätte
thront es hoch über dem Dorf. Seine Inschrift mahnt den Leser,
einige Minuten in Gedanken des Glaubens zu verweilen.
Furschweiler wurde zwar am 9. Dezemher 1469 zum erstenmal
urkundlich erwähnt, aber besiedelt war unsere Heimat schon sehr
viel früher. Belegt wird diese Aussage durch viele Funde. So wurde
1883 am Hang des Metzelberges eine alte Römervilla freigelegt. Beim
Ausräumen dieser Villenreste wurden ein Steinbeil und ein
Steinspitz gefunden, beides Werkzeuge, wie sie vor ca. 4000 Jahren
in der Jungsteinzeit hergestellt wurden. Auch in der Keltenzeit
muss unsere Heimat schon bewohnt gewesen sein. Wohnstätten sind
zwar nicht vorhanden, es wurden jedoch Gräberfelder gefunden,
anhand derer es nachgewiesen ist, dass hier Kelten gesiedelt haben
müssen.
So wurde an der alten Trierer Straße, wo heute das Reitscheider
Kreuz steht, ein Massengrab mit 30 Urnen aus dieser Zeit
freigelegt. Auf dem Bornhübel stieß der Landwirt Wagner vom
Bornerhof beim Pflügen auf Flachgräber der späteren La-Tène-Zeit,
die nachweisen, dass schon in der vorrömischen Eisenzeit (5. bis 3.
Jahrhundert vor Christus) hier Menschen ansässig waren. Nachdem
Julius Cäsar Gallien erobert hatte, kamen auch Römer in unsere
Heimat.
Heimatforscher wie Karl Pohlmann und Max Müller haben bei ihren
Nachforschungen entdeckt, dass Furschweiler in den großen Verkehr
des Römischen Reiches eingebunden war. So verlief eine Römerstraße
von Tholey kommend am Hang des Metzelberges entlang nach Mainz. Am
Standort des Reitscheider Kreuzes scheint ein regelrechter
Verkehrsknotenpunkt gewesen zu sein. So soll eine andere
Römerstraße vom Grauen Dorn herkommend über Bornerhof, Hallgarten,
durch die heutige Hiemesstraße zur Römerstraße und zur besagten
Stelle geführt und somit die Verbindungsstraße nach Mainz erreicht
haben.
Viel Spaß beim cachen wünscht das KKECJW-Team