Normalnull
Unter Normalnull verstand man die Höhenbezugsfläche für
normal-orthometrische Höhen, die durch den Normalnullpunkt
verläuft
818 wurde vom Amsterdamer Magistrat der „Normaal
Amsterdams Peil“ (NAP) festgelegt. Er war der standardisierte
Pegel des mittleren Hochwassers der Zuiderzee. Mithin war er die
Grundlage der Höhenvermessungen in den Niederlanden und wurde
später von den angrenzenden Ländern übernommen.
In Preußen entschloss man sich 1875 für alle Höhenmessungen eine
einheitliche Nullmarke zu bestimmen. Zur Auswahl standen mehrere
Pegel an der Nord- und Ostsee, die man in den letzten Jahrzehnten
für umfangreiche sogenannte "Ur-Nivellements" im preußischen
Staatsgebiet als Bezugspunkt verwendet hatte. 1879 legte man als
einheitlichen Bezugspunkt einen Höhenpunkt an der alten Berliner
Sternwarte fest und nannte ihn "Normal-Höhenpunkt".
Seine Höhe über den Nullmarken der verschiedenen Pegel betrug
etwa 37 Meter. Deshalb erhielt die Bezugsfläche, die genau 37,000 m
unter dem Normal-Höhenpunkt liegt, die Bezeichnung "Normal-Null".
Sie ist eine gedachte Fläche, die mit dem mittleren Wasserspiegel
der Nordsee übereinstimmt.
Der Normalnullpunkt ist ein theoretischer Punkt, der genau 37 m
unter dem an der früheren Berliner Sternwarte eingerichteten
Normalhöhenpunkt 1879 liegt. Der Normalhöhenpunkt ist am 22. März
1879 zum Geburtstag des Kaisers Wilhelm I. (Deutsches Reich)
eingeweiht worden.
Das
Normalnull repräsentiert das Mittelwasser der Nordsee mit einer
Unsicherheit von etwa ± 1 Dezimeter. .
Mit dem im Jahre 1908 beschlossenen Abbruch der Berliner
Sternwarte, deren Nordpfeiler den Normalhöhenpunkt von 1879 zur
Realisierung eines einheitlichen Höhenbezugs im gesamten
preußischen Staat trug, musste ein neuer geeigneter Ersatzpunkt
gefunden werden.
Nach umfangreichen geologischen und hydrologischen
Untersuchungen sowie unter Berücksichtigung vermessungstechnischer
Aspekte und geometrischer Bedingungen wurde als Ersatzpunkt für den
alten NHP von 1879 das Gebiet entlang der heutigen Bundesstraße
Berlin-Seelow bei Hoppegarten ausgewählt und eine Punktgruppe
unterirdisch vermarkt. Durch sorgfältige Messungen des Netzteils I
des Deutschen Haupthöhennetzes 1912 wurde die Höhe vom alten NHP
von 1879 auf den Ersatzpunkt übertragen, so dass unterstellt werden
kann, dass der Bezug zum Nullpunkt des Amsterdamer Pegels
unverändert geblieben ist.
Der Ersatzpunkt trägt die Bezeichnung „Normalhöhenpunkt
von 1912“ (NHP von 1912).
http://www.geobasis-bb.de/GeoPortal1/produkte/verm_bb/pdf/2_05_Sadowski_31-39.pdf
Gegenwart:
Die Vermessungsverwaltungen der 16 Bundesländer Deutschlands
beschlossen im Jahr 1993 ein einheitliches Höhenbezugssystem, das
DHHN92, einzuführen. Mit Verbindungsnivellements und
Schweremessungen zwischen den bestehenden Höhennetzen wurden im
Jahr 1994 die erforderlichen Grundlagen bestimmt. Anschlusspunkt
zur Festlegung des DHHN-92 ist der Knotenpunkt an der Neuen
St.-Alexander-Kirche in Wallenhorst bei Osnabrück, der an das
europäische Referenznetz (ETRS-89) angeschlossen ist, das sich
weiterhin auf den Pegel von Amsterdam bezieht. Die bisher geltenden
Höhenbezüge auf Normalnull (NN) und Höhennull (HN) werden damit
durch das Quasigeoid des DHHN-92 ersetzt und als Höhen über
Normalhöhennull (Höhen über NHN) bezeichnet.
Die obigen Koordinaten führen euch zu dem „Normalhöhenpunkt
von 1912“ (NHP von 1912).
Wenn ihr an diesem Punkt steht, ist der Cache 42 m entfernt in
einer Richtung von 85 Grad.