Die Location des Cache ist aus meiner Sicht sehr idyllisch und
erinnert mich an die liebliche Landschaft im Allgäu mit ihren
saftigen Wiesen und liebenswerten Kühen.
Der Behälter eignet sich nicht zur Aufnahme von größeren TBs
oder Tauschobjekten. Der Cache selber ist jedoch größer als ein
Regular.
... doch nun zur Wissenschaft ...
Der Übergang vom Fressen zum Sex ist fließend. Denn um Spaß ging
es beim damaligen Sex wirklich nicht. Es waren auch keine Menschen,
die den ersten Sex hatten, auch keine Tiere oder Pflanzen, sondern
es waren Pilze, und denen ging es um existentielle Fragen. Sein
oder nicht sein. Fressen oder gefressen werden. So sah sie aus, die
Welt der sogenannten Jochpilze. Winzige, vierzellige Lebewesen, die
ihr Dasein zu einem erheblichen Teil als Parasiten fristeten. Sie
schmarotzen von anderen. Aber da es damals aber noch keine Tiere
oder Pflanzen gab, was blieb ihnen zum parasitieren übrig? Vor
allem: Andere Pilze. Also bildeten sich quasi Pärchen.
Ein Pilz heftete sich an den anderen dran, der eine war der
Parasit, der andere der Wirt. Und irgendwann war die Verbindung so
eng, dass der Parasit mehr oder weniger zufällig auch einige seiner
Gene an der Wirt abgab. Er tat also genau das, wozu die Sexualität
im wesentlichen dient: Ein Erbgut tut sich mit einem anderen
zusammen. Und dieses gemischte Erbgut wurde dann natürlich auch an
die nächste Generation weitergegeben. Die sexuelle Fortpflanzung
entstand also eher ziemlich beiläufig, so Kerstin Voigt,
Pilzforscherin an der Uni Jena.
Wir haben an unseren Pilzen herausgefunden, dass die Pilze ganz
einfache Formen von sexuellen Mechanismen entwickelt haben. Und
zwar können sie sich nicht so richtig entscheiden, ob sie nun eine
sexuelle Interaktion eingehen oder ob sie lieber parasitieren
möchten, das heißt wir haben hier so eine Art Zusammenhang zwischen
Fressen-Wollen, sich ernähren wollen und auch auf einem anderen
Partner parasitieren wollen. Und ganz nebenbei, wie so eine Art
Unfall, kommt so was wie eine sexuelle Reaktion zustande.
Die Bezeichnung Parasitismus ist zwar biologisch richtig, klingt
dabei fast ein bisschen zu negativ, denn wenn ein Parasit seinen
Wirt am Leben lässt und die beiden sich gut miteinander einrichten,
dann handelt es sich um eine waschechte Symbiose. Was wiederum das
bestätigt, was viele Evolutionsbiologen schon lange meinen: Es
waren symbiotische Lebensformen unter Kleinstorganismen, aus der
die sexuelle Fortpflanzung hervorging.
Also wir können heute im Labor nachvollziehen, wie das etwa vor
1 Milliarde Jahre ausgesehen haben könnte, jetzt und heute auf der
Petrischale.
Aber das ist noch nicht alles. Der sexuellen Verschmelzung von
Tieren und Menschen geht in der Regel noch etwas voraus, nämlich
irgendeine Form von Kommunikation. Und auch das war bei den frühen
Jochpilzen ganz genauso, wie Kerstin Voigt herausfand. Die
entscheidende Entdeckung machte sie bei der genetischen Analyse
dieser sehr ursprünglichen Pilzgruppe. Die Pilze verfügen nämlich
über Gene, die eine Art Lockstoff produzieren. Nur das eben die
Lockstoffe erstmal gar nicht zum Anlocken eines Sexualpartners
dienten – so etwas gab’s ja in dem Sinne noch gar nicht
- sondern es waren chemische Substanzen, die ein Parasit einsetzte,
um einen Wirt anzulocken. Und das ging so:
Dass es ganz früher Lebewesen gab, die sich einfach nur ernähren
wollten. Und die haben dann versucht, Mechanismen zu eruieren, um
ihren Wirt oder ihr Futter, das noch lebte, zu überzeugen, sich
doch in die Nähe zu lassen. Und das ganze kann man sich so
vorstellen, dass zwei Partner sich chemische Substanzen
ping-pong-artig, wie bei so einem Tischtennisspiel hin- und
herspielen. Das sind sozusagen Vorstufen von Substanzen, die als
Lockstoffe fungieren.
Da aber dann die Parasiten irgendwann ihre Gene an die Wirte
weitergaben, gingen auch die Gene, die für die Lockstoff-Produktion
zuständig waren, auf die Wirte über. Eines Tages konnte also ein
Wirt auf den Lockruf eines Parasiten antworten. Kerstin Vogt konnte
bei ihren eigenen Genanalysen zeigen, zum einen, dass urtümliche
Pilze wie der mit der schönen Bezeichnung Parisitella parasitica
über diese Gene verfügten, die die Lockstoffe herstellten, und
zweitens, dass es einen Gentransfer gab, dass diese Gene also von
Parasit zum Wirt übertragen wurden, wobei der Wirt auch von einer
ganz anderen Pilzart sein konnte. Die Abgrenzung zwischen Sex und
Pararitismus, sagt Vogt, ist deshalb ziemlich unscharf.
Wenn man vom biologischen her geht, ist da für uns gar keine
Grenze.
Die Lockstoffe, die die frühen Pilze einsetzten, gehören
übrigens chemisch zu den Steroiden, und somit zur gleichen
Stoffgruppe wie viele Pheromone, also die Duftstoffe, die im
Tierreich der Partnersuche behilflich sind. Und auch genetisch
lässt sich nachweisen, dass die Pilze mit den Tieren viel stärker
verwandt sind als etwa mit den Pflanzen. Die Entstehung der
sexuellen Fortpflanzung war einer der bedeutendsten Schritte in der
Evolution.
Sie eröffnete völlig neue Möglichkeiten: Vorher pflanzten sich
Lebewesen ausschließlich asexuell fort, durch Zellteilung oder
Sporenbildung. Das bot der Evolution wenig Spielraum zum
Experimentieren. Denn jeder Nachkomme war eine genetische Kopie
seines Vorfahren. Veränderungen gab es allenfalls durch zufällige
Mutationen im Erbgut. Die sexuelle Fortpflanzung war dagegen eine
Revolution: Denn hier ist jeder Nachkomme praktisch einzigartig,
eine Mischung aus dem Erbgut seiner beiden Eltern.
Die sexuelle Fortpflanzung war vermutlich erst die Voraussetzung
für die Entstehung höherer, komplexer Organismen wie Pflanzen und
Tieren. Wie die einzelnen Schritte verliefen von der ersten
parasitenartigen Sexualität der Pilze bis zum Sex von heute, mit
Männchen und Weibchen und Ei und Samenzelle und allem, was sonst
dazugehört, ist noch ziemlich unklar. Aber die Forschungen aus Jena
geben ein Bild davon, wie alles angefangen haben könnte, und vor
allem, warum es schon richtig ist, wenn wir jemanden zum Fressen
gern haben.
Die angegebenen Koordinaten geben nur den Parkplatz an. Im
Vorfeld der Cachesuche bestimmt Ihr bitte die Gattung des Pilzes
unter diesem Satz.
Hinweis: Das "Ü" bleibt ein "Ü" und wird kein "UE".
A= Position des 1. Buchstaben der Gattung im Alphabet
B= Position des 3. Buchstaben der Gattung im Alphabet
C= Position des 5. Buchstaben der Gattung im Alphabet
D= Position des 7. Buchstaben der Gattung im Alphabet
N 48° 25.[A-3][B-2]
E 11° 33.[C-9][D+1][D+1]
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Bringt bitte einen Stift zum Loggen mit.
Und nun ab in den Wald liebe Cacher ...