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Warum Pilze den Sex erfunden haben? Mystery Cache

This cache has been archived.

TeamPFOM: [:(][:(][:(]Möge der Pilz dem Dieb im Halse stecken bleiben. [:(][:(][:(]

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Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:

Bei diesem Cache könnt Ihr zuerst einige interessante Fakten aus der Wissenschaft diesem Listing entnehmen. Ein kleine Pilzbestimmung am Ende der Beschreibung mit Hilfe des heruntergeladenen Bildes zur Pilzbestimmung soll Euch dem Cache näher bringen.


Die Location des Cache ist aus meiner Sicht sehr idyllisch und erinnert mich an die liebliche Landschaft im Allgäu mit ihren saftigen Wiesen und liebenswerten Kühen.

Der Behälter eignet sich nicht zur Aufnahme von größeren TBs oder Tauschobjekten. Der Cache selber ist jedoch größer als ein Regular.

... doch nun zur Wissenschaft ...

Pilze haben den Sex erfunden (dpa/picture-alliance; Collage: SWR)

Pilze haben den Sex erfunden (dpa/picture-alliance; Collage: SWR)

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Der Übergang vom Fressen zum Sex ist fließend. Denn um Spaß ging es beim damaligen Sex wirklich nicht. Es waren auch keine Menschen, die den ersten Sex hatten, auch keine Tiere oder Pflanzen, sondern es waren Pilze, und denen ging es um existentielle Fragen. Sein oder nicht sein. Fressen oder gefressen werden. So sah sie aus, die Welt der sogenannten Jochpilze. Winzige, vierzellige Lebewesen, die ihr Dasein zu einem erheblichen Teil als Parasiten fristeten. Sie schmarotzen von anderen. Aber da es damals aber noch keine Tiere oder Pflanzen gab, was blieb ihnen zum parasitieren übrig? Vor allem: Andere Pilze. Also bildeten sich quasi Pärchen.

Ein Pilz heftete sich an den anderen dran, der eine war der Parasit, der andere der Wirt. Und irgendwann war die Verbindung so eng, dass der Parasit mehr oder weniger zufällig auch einige seiner Gene an der Wirt abgab. Er tat also genau das, wozu die Sexualität im wesentlichen dient: Ein Erbgut tut sich mit einem anderen zusammen. Und dieses gemischte Erbgut wurde dann natürlich auch an die nächste Generation weitergegeben. Die sexuelle Fortpflanzung entstand also eher ziemlich beiläufig, so Kerstin Voigt, Pilzforscherin an der Uni Jena.

Wir haben an unseren Pilzen herausgefunden, dass die Pilze ganz einfache Formen von sexuellen Mechanismen entwickelt haben. Und zwar können sie sich nicht so richtig entscheiden, ob sie nun eine sexuelle Interaktion eingehen oder ob sie lieber parasitieren möchten, das heißt wir haben hier so eine Art Zusammenhang zwischen Fressen-Wollen, sich ernähren wollen und auch auf einem anderen Partner parasitieren wollen. Und ganz nebenbei, wie so eine Art Unfall, kommt so was wie eine sexuelle Reaktion zustande.

Die Bezeichnung Parasitismus ist zwar biologisch richtig, klingt dabei fast ein bisschen zu negativ, denn wenn ein Parasit seinen Wirt am Leben lässt und die beiden sich gut miteinander einrichten, dann handelt es sich um eine waschechte Symbiose. Was wiederum das bestätigt, was viele Evolutionsbiologen schon lange meinen: Es waren symbiotische Lebensformen unter Kleinstorganismen, aus der die sexuelle Fortpflanzung hervorging.

Also wir können heute im Labor nachvollziehen, wie das etwa vor 1 Milliarde Jahre ausgesehen haben könnte, jetzt und heute auf der Petrischale.

Ein Pilz wird in einer Petrischale kultiviert (Quelle: dpa)

Ein Pilz wird in einer Petrischale kultiviert (Quelle: dpa)

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Aber das ist noch nicht alles. Der sexuellen Verschmelzung von Tieren und Menschen geht in der Regel noch etwas voraus, nämlich irgendeine Form von Kommunikation. Und auch das war bei den frühen Jochpilzen ganz genauso, wie Kerstin Voigt herausfand. Die entscheidende Entdeckung machte sie bei der genetischen Analyse dieser sehr ursprünglichen Pilzgruppe. Die Pilze verfügen nämlich über Gene, die eine Art Lockstoff produzieren. Nur das eben die Lockstoffe erstmal gar nicht zum Anlocken eines Sexualpartners dienten – so etwas gab’s ja in dem Sinne noch gar nicht - sondern es waren chemische Substanzen, die ein Parasit einsetzte, um einen Wirt anzulocken. Und das ging so:

Dass es ganz früher Lebewesen gab, die sich einfach nur ernähren wollten. Und die haben dann versucht, Mechanismen zu eruieren, um ihren Wirt oder ihr Futter, das noch lebte, zu überzeugen, sich doch in die Nähe zu lassen. Und das ganze kann man sich so vorstellen, dass zwei Partner sich chemische Substanzen ping-pong-artig, wie bei so einem Tischtennisspiel hin- und herspielen. Das sind sozusagen Vorstufen von Substanzen, die als Lockstoffe fungieren.

Da aber dann die Parasiten irgendwann ihre Gene an die Wirte weitergaben, gingen auch die Gene, die für die Lockstoff-Produktion zuständig waren, auf die Wirte über. Eines Tages konnte also ein Wirt auf den Lockruf eines Parasiten antworten. Kerstin Vogt konnte bei ihren eigenen Genanalysen zeigen, zum einen, dass urtümliche Pilze wie der mit der schönen Bezeichnung Parisitella parasitica über diese Gene verfügten, die die Lockstoffe herstellten, und zweitens, dass es einen Gentransfer gab, dass diese Gene also von Parasit zum Wirt übertragen wurden, wobei der Wirt auch von einer ganz anderen Pilzart sein konnte. Die Abgrenzung zwischen Sex und Pararitismus, sagt Vogt, ist deshalb ziemlich unscharf.

Wenn man vom biologischen her geht, ist da für uns gar keine Grenze.

Bei Pilzen denken wir meist an essbare, wie diesen Steinpilz (Quelle: dpa)

Bei Pilzen denken wir meist an essbare, wie diesen Steinpilz (Quelle: dpa)

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Die Lockstoffe, die die frühen Pilze einsetzten, gehören übrigens chemisch zu den Steroiden, und somit zur gleichen Stoffgruppe wie viele Pheromone, also die Duftstoffe, die im Tierreich der Partnersuche behilflich sind. Und auch genetisch lässt sich nachweisen, dass die Pilze mit den Tieren viel stärker verwandt sind als etwa mit den Pflanzen. Die Entstehung der sexuellen Fortpflanzung war einer der bedeutendsten Schritte in der Evolution.

Sie eröffnete völlig neue Möglichkeiten: Vorher pflanzten sich Lebewesen ausschließlich asexuell fort, durch Zellteilung oder Sporenbildung. Das bot der Evolution wenig Spielraum zum Experimentieren. Denn jeder Nachkomme war eine genetische Kopie seines Vorfahren. Veränderungen gab es allenfalls durch zufällige Mutationen im Erbgut. Die sexuelle Fortpflanzung war dagegen eine Revolution: Denn hier ist jeder Nachkomme praktisch einzigartig, eine Mischung aus dem Erbgut seiner beiden Eltern.

Die sexuelle Fortpflanzung war vermutlich erst die Voraussetzung für die Entstehung höherer, komplexer Organismen wie Pflanzen und Tieren. Wie die einzelnen Schritte verliefen von der ersten parasitenartigen Sexualität der Pilze bis zum Sex von heute, mit Männchen und Weibchen und Ei und Samenzelle und allem, was sonst dazugehört, ist noch ziemlich unklar. Aber die Forschungen aus Jena geben ein Bild davon, wie alles angefangen haben könnte, und vor allem, warum es schon richtig ist, wenn wir jemanden zum Fressen gern haben.

Die angegebenen Koordinaten geben nur den Parkplatz an. Im Vorfeld der Cachesuche bestimmt Ihr bitte die Gattung des Pilzes unter diesem Satz.

Hinweis: Das "Ü" bleibt ein "Ü" und wird kein "UE".

Bestimme die Pilzgattung!

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A= Position des 1. Buchstaben der Gattung im Alphabet

B= Position des 3. Buchstaben der Gattung im Alphabet

C= Position des 5. Buchstaben der Gattung im Alphabet

D= Position des 7. Buchstaben der Gattung im Alphabet

N 48° 25.[A-3][B-2]

E 11° 33.[C-9][D+1][D+1]

Überprüfe Deine Recherche und Rechnung unter Geochecker.com.

Bringt bitte einen Stift zum Loggen mit.

Und nun ab in den Wald liebe Cacher ...

Additional Hints (Decrypt)

Qh zhffg xrva Zrffre haq Xöeopura zvgaruzra.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)