Rumänenfriedhof Traditional Geocache
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:  (regular)
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Der Rumänenfriedhof in Zwentendorf
Der Rumänenfriedhof in
Zwentendorf
Rumänien hatte am 27. 08. 1916 Österreich bzw. den Mittelmächten
den Krieg erklärt.
Die Rumänischen Kriegsgefangenen wurden zum Aufbau der Pulverfabrik
herangezogen, sämtliche Transporte gingen über das ungarische
Ostffyasszonyfa. Es wurden nördlich und südlich der Zufahrt zum Tor
2 ein Barackenlager für die Kriegsgefangenen errichtet. Ihre
hauptsächliche Tätigkeit beim Bau der Pulverfabrik war, den
Erdaushub zu besorgen.
Durch die im vorhergegangenen Bericht geschilderten hygienischen
Unzulänglichkeiten und den Auszehrungen durch Kriegseinsatz,
Gefangenenlager und transport und der damit verbundenen schlechten
Ernährung, starben viele der Kriegsgefangenen fern ihrer
Heimat.
Die ersten toten Rumänen, die in Zwentendorf begraben wurden,
waren 5 Mann, welche am 16. 3. 1917 verstarben, dann ging es
pausenlos weiter.
17. 3. 1917 3 Mann
18. 3. 1917 2 Mann
19. 3. 1917 1 Mann
21. 3. 1917 2 Mann
22. 3. 1917 4 Mann
23. 3. 1917 1 Mann
24. 3. 1917 1 Mann
25. 3. 1917 2 Mann
26. 3. 1917 1 Mann
27. 3. 1917 1 Mann
28. 3. 1917 2 Mann
30. 3. 1917 4 Mann
31. 3. 1917 1 Mann
01. 4. 1917 2 Mann
02. 4. 1917 5 Mann
03. 4. 1917 4 Mann
04. 4. 1917 3 Mann
05. 4. 1917 1 Mann
06. 4. 1917 2 Mann
07. 4. 1917 2 Mann
08. 4. 1917 5 Mann
09. 4. 1917 3 Mann
10. 4. 1917 7 Mann
11. 4. 1917 3 Mann
12. 4. 1917 4 Mann
13. 4. 1917 8 Mann
14. 4. 1917 4 Mann
15. 4. 1917 3 Mann
16. 4. 1917 1 Mann
17. 4. 1917 2 Mann
18. 4. 1917 4 Mann
19. 4. 1917 5 Mann
20. 4. 1917 5 Mann
21. 4. 1917 2 Mann
22. 4. 1917 4 Mann
23. 4. 1917 2 Mann
24. 4. 1917 9 Mann
Das sind innerhalb von 40 Tagen 120 Tote!
Als Todesursache wurde stets „Erschöpfung“ angegeben.
Die Beerdigung erfolgte nach orthodoxem Ritus und wurde von einem
Feldkurat namens Johann IMBROANE vorgenommen.
Die bis 24. 04. 1917 im Lager verstorbenen Rumänen wurden vorerst
zu zweit in einem Grab auf dem Ortsfriedhof von Zwentendorf
beigesetzt. Die Toten, der nach Tulln ins Kriegsspital
verlegten Rumänen (über 60 Mann), wurden in einer Abteilung des
dortigen Stadtfriedhofes beerdigt.
Der damalige Pfarrer von Zwentendorf (Engelbert Hetzendorfer, 1913
1933) war durch die Platznot auf dem kircheneigenen Friedhof
genötigt, an die Leitung der Pulverfabrik, wegen der Neuanlage
eines Rumänenfriedhofes heranzutreten.
Die Pfarre Zwentendorf verkaufte am 22. 04. 1917 an die
Pulverfabrik ein ihr eigenes Grundstück in der Größe von 200
Quadratklafter = ca. 720 m2 (Ackerparzelle EZ 415) im SO von
Zwentendorf. Kaufpreis 450 Kronen. Das Grundstück ging 1925 in den
Besitz der Repuplik Österreich über.
All die später verstorbenen rumänischen Kriegsgefangenen wurden
schon auf dem neugeschaffenen Rumänenfriedhof beerdigt. Bis Ende
1917 waren dies 35 verstorbene Rumänen. Die bis zum 24. 04. 1917
verstorbenen rumänischen Kriegsgefangenen, 120 Mann, welche am
Ortsfriedhof beerdigt worden waren, wurden im Jahr 1929 exhumiert
und auf dem neu geschaffenen RUMÄNENFRIEDHOF zur letzten Ruhe
gelegt.
Die Gräber der Rumänen befanden sich im NW des Ortsfriedhofes und
wurden nach der Exhumierung in späterer Folge als Kinderfriedhof
benutzt. (Heute nicht mehr erkennbar)
Es wirft sich die Frage auf, was bewog den Pfarrer den Platz der
Rumänenbeerdigungen als Kinderfriedhof zu nutzen, war die heilige
Erde durch den orthotoxen Ritus entweiht?
Am 30. Mai 1930 wurde der Rumänenfriedhof im Beisein des
Rumänischen Gesandten Dr. Gaius BREDICEANU nach russisch-orthotoxem
Ritus eingeweiht.
Am 1. September 1932 kam die Königsmutter Maria von Rumänien und
ihre Tochter, Exkönigin Helene von Griechenland den Friedhof
besuchen.
Am 8. Mai 1960 kam eine Delegation der rumänisch katholischen
Mission zu einer Ehrung der Verstorbenen nach Zwentendorf und legte
einen Kranz nieder.
Aber nicht nur Rumänen verstarben fern ihrer Heimat. Auf
Zwentendorfer Boden (im Ortsfriedhof) ruhen weiters 10 Mann des
Landsturmregiments (Bautrupp) und zwar:
Name |
Todestag |
Todesursache |
BIESN Josef |
26. 05. 1917 |
Wassersucht, Herzschwäche |
NEHYBA Ferdinand |
21. 07. 1917 |
Arbeitsunfall, Schädelbruch |
CHOMA Theodor |
02. 08. 1917 |
Tod d. Ertrinken (Selbstmord?) |
NOWOTNY Eduard |
08. 10. 1917 |
Überfahren von der Lokomotive |
LANGHAMMER Robert |
04. 11. 1917 |
Selbstmord durch Erhängen |
HAFRAN Josef |
06. 12. 1917 |
Herzlähmung |
MACIUTH Iwan |
06. 12. 1917 |
Lungenödem |
CZIANSKI Benedikt |
19. 12. 1917 |
Herzasthma |
KURZ Alois |
03. 03. 1918 |
Herzschwäche |
LETTNER Leopold |
25. 03. 1918 |
Herzmuskelentartung |
Additional Hints
(No hints available.)