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Rumänenfriedhof Traditional Geocache

Hidden : 2/9/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:

Der Rumänenfriedhof in Zwentendorf

Der Rumänenfriedhof in Zwentendorf

Rumänien hatte am 27. 08. 1916 Österreich bzw. den Mittelmächten den Krieg erklärt.

Die Rumänischen Kriegsgefangenen wurden zum Aufbau der Pulverfabrik herangezogen, sämtliche Transporte gingen über das ungarische Ostffyasszonyfa. Es wurden nördlich und südlich der Zufahrt zum Tor 2 ein Barackenlager für die Kriegsgefangenen errichtet. Ihre hauptsächliche Tätigkeit beim Bau der Pulverfabrik war, den Erdaushub zu besorgen.

Durch die im vorhergegangenen Bericht geschilderten hygienischen Unzulänglichkeiten und den Auszehrungen durch Kriegseinsatz, Gefangenenlager und transport und der damit verbundenen schlechten Ernährung, starben viele der Kriegsgefangenen fern ihrer Heimat.

Die ersten toten Rumänen, die in Zwentendorf begraben wurden, waren  5 Mann, welche am 16. 3. 1917 verstarben, dann ging es pausenlos weiter.

17. 3. 1917    3 Mann
18. 3. 1917    2 Mann
19. 3. 1917    1 Mann
21. 3. 1917    2 Mann
22. 3. 1917    4 Mann
23. 3. 1917    1 Mann
24. 3. 1917    1 Mann
25. 3. 1917    2 Mann
26. 3. 1917    1 Mann
27. 3. 1917    1 Mann
28. 3. 1917     2 Mann
30. 3. 1917    4 Mann
31. 3. 1917    1 Mann
01. 4. 1917     2 Mann
02. 4. 1917    5 Mann
03. 4. 1917    4 Mann
04. 4. 1917    3 Mann
05. 4. 1917    1 Mann
06. 4. 1917    2 Mann
07. 4. 1917    2 Mann
08. 4. 1917    5 Mann
09. 4. 1917     3 Mann
10. 4. 1917    7 Mann
11. 4. 1917    3 Mann
12. 4. 1917    4 Mann
13. 4. 1917     8 Mann
14. 4. 1917     4 Mann
15. 4. 1917     3 Mann
16. 4. 1917    1 Mann
17. 4. 1917    2 Mann
18. 4. 1917     4 Mann
19. 4. 1917     5 Mann
20. 4. 1917    5 Mann
21. 4. 1917    2 Mann
22. 4. 1917    4 Mann
23. 4. 1917    2 Mann
24. 4. 1917    9 Mann

Das sind innerhalb von 40 Tagen 120 Tote!

Als Todesursache wurde stets „Erschöpfung“ angegeben. Die Beerdigung erfolgte nach orthodoxem Ritus und wurde von einem Feldkurat namens Johann IMBROANE vorgenommen.

Die bis 24. 04. 1917 im Lager verstorbenen Rumänen wurden vorerst zu zweit in einem Grab auf dem Ortsfriedhof von Zwentendorf beigesetzt. Die Toten, der  nach Tulln ins Kriegsspital verlegten Rumänen (über 60 Mann), wurden in einer Abteilung des dortigen Stadtfriedhofes beerdigt.

Der damalige Pfarrer von Zwentendorf (Engelbert Hetzendorfer, 1913 1933) war durch die Platznot auf dem kircheneigenen Friedhof genötigt, an die Leitung der Pulverfabrik, wegen der Neuanlage eines Rumänenfriedhofes heranzutreten.

Die Pfarre Zwentendorf verkaufte am 22. 04. 1917 an die Pulverfabrik ein ihr eigenes Grundstück in der Größe von 200 Quadratklafter = ca. 720 m2 (Ackerparzelle EZ 415) im SO von Zwentendorf. Kaufpreis 450 Kronen. Das Grundstück ging 1925 in den Besitz der Repuplik Österreich über.

All die später verstorbenen rumänischen Kriegsgefangenen wurden schon auf dem neugeschaffenen Rumänenfriedhof beerdigt. Bis Ende 1917 waren dies 35 verstorbene Rumänen. Die bis zum 24. 04. 1917 verstorbenen rumänischen Kriegsgefangenen, 120 Mann, welche am Ortsfriedhof beerdigt worden waren, wurden im Jahr 1929 exhumiert und auf dem neu geschaffenen RUMÄNENFRIEDHOF zur letzten Ruhe gelegt.

Die Gräber der Rumänen befanden sich im NW des Ortsfriedhofes und wurden nach der Exhumierung in späterer Folge als Kinderfriedhof benutzt. (Heute nicht mehr erkennbar)

Es wirft sich die Frage auf, was bewog den Pfarrer den Platz der Rumänenbeerdigungen als Kinderfriedhof zu nutzen, war die heilige Erde durch den orthotoxen Ritus entweiht?
 

Am 30. Mai 1930 wurde der Rumänenfriedhof im Beisein des Rumänischen Gesandten Dr. Gaius BREDICEANU nach russisch-orthotoxem Ritus eingeweiht.

Am 1. September 1932 kam die Königsmutter Maria von Rumänien und ihre Tochter, Exkönigin Helene von Griechenland den Friedhof besuchen.

Am 8. Mai 1960 kam eine Delegation der rumänisch katholischen Mission zu einer Ehrung der Verstorbenen nach Zwentendorf und legte einen Kranz nieder.

Aber nicht nur Rumänen verstarben fern ihrer Heimat. Auf Zwentendorfer Boden (im Ortsfriedhof) ruhen weiters 10 Mann des Landsturmregiments (Bautrupp) und zwar:
                                      
Name  Todestag Todesursache
BIESN Josef  26. 05. 1917 Wassersucht, Herzschwäche
NEHYBA Ferdinand 21. 07. 1917  Arbeitsunfall, Schädelbruch
CHOMA Theodor 02. 08. 1917 Tod d. Ertrinken (Selbstmord?)
NOWOTNY Eduard 08. 10. 1917 Überfahren von der Lokomotive
LANGHAMMER Robert 04. 11. 1917 Selbstmord durch Erhängen
HAFRAN Josef 06. 12. 1917  Herzlähmung
MACIUTH Iwan 06. 12. 1917 Lungenödem
CZIANSKI Benedikt 19. 12. 1917 Herzasthma
KURZ Alois 03. 03. 1918 Herzschwäche
LETTNER Leopold 25. 03. 1918 Herzmuskelentartung
  
 Rumänenfriedhof

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