Hochosterwitz
Die Talebene bei Launsdorf wird durch den
imposanten Burgfelsen von Hochosterwitz geprägt. Der wuchtige und
von steilen Wänden begrenzte Felsen überragt die Talebene um rund
160 Meter und ist mit einer der bekanntesten Burgen in Kärnten
gekrönt. Besonders beeindruckend ist der steile Burgweg mit 14
großen Torbauten, der in vielen Windungen bis hinauf zu den
mittelalterlichen Festungsgebäuden führt. Der Burgfelsen ist jedoch
nicht nur als Ausflugsziel, sondern auch aus geologischer Sicht
interessant. Er besteht aus Anis-Ladin-Dolomit aus der Mitteltrias
und verdankt seine isolierte Position der Versenkung in einer
schmalen nord-süd-streichenden Grabenzone im Krappfeldgraben.
Abb. 1: Blick von
GC1ZHQ6 auf den Burgfelsen.
Geologie des Krappfeldgrabens
Der etwa 20 km breite Krappfeldgraben ist in Nord-Süd-Richtung auf
einer Länge von mehr als 25 km eingebrochen. Die Grabenschultern
bestehen im Westen aus phyllitischen Glimmerschiefern sowie
Glimmerschiefern mit mächtigen paläozoischen vulkanischen
Einlagerungen der oberostalpinen Gurktaler Alpen. Im Osten hingegen
überwiegen stärker metamorphe Glimmerschiefer und Schiefergneise
des Mittelostalpins (Saualpen-Kristallin). Die Füllung des
Krappfeldgrabens reicht von dem altpaläozoischen Grundgebirge der
oberostalpinen Decken bis zu dem transgressiv auflagernden
post-variszischen Deckgebirge samt Oberkreide- und
Paläogen-Bedeckung. Dieser Grabeninhalt ist nun in zahlreiche, von
Nord nach Süd verlaufende Graben- und Horstschollen zerbrochen,
welche unterschiedlich tief abgesenkt worden sind (vgl. Abbildung
2).
Abb. 2: Schematische
Übersicht zur Lage der Bruchschollen und Störungen im
Krappfeldgraben, aus [1].
Hochosterwitzgraben
Eine dieser Graben-in-Graben-Strukturen ist der nur einige hundert
Meter breite Hochosterwitz-Graben. Diese nord-süd-streichende
Scholle verläuft von Freudenberg über das Bergland zwischen
Magdalensberg und Christofberg durch den topographischen
Labongraben bis Maria Wolschart. Die Grabenschultern des
Hochosterwitz-Grabens bestehen aus den oberordovizischen bis
silurischen Grundgebirgsschichten der Magdalensberg-Folge. An den
Grabenfüllungen sind vor allem permoskytische rote Sandsteine, der
anis-ladinische Wetterstein-Dolomit, sowie schwarzer verwitternder
Tonschiefer beteiligt. Die vermutlich oberkreidezeitlich bis
posteozäne Bruchtektonik hat die Schichten des dolomitischen
Burgfelsens um 500 m bis 700 m gegenüber den benachbarten
paläozoischen Schiefern der Magdalensberg-Folge versenkt und so
lange Zeit vor Erosion geschützt.
In geologisch jüngerer Zeit, im Quartär während der
Würmvereisung, war die Launsdorfer Talebene von einem mächtigen
Gletscherarm erfüllt. Dieser Gletscher hat die in höherer
tektonischer Position befindlichen Schichten freigelegt und die
ehemals am Fuß des Burgfelsens angehäuften Schuttberge beseitigt.
Dadurch wurde für den Burgfelsen eine Reliefumkehr bewirkt und die
Steilwände von Hochosterwitz wie wir sie heute kennen sind sichtbar
geworden. Abbildung 3 zeigt einen geologischen Querschnitt durch
den Hochosterwitz-"Graben", wie er heute existiert.
Abb. 3: Geologisches
Profil durch den Hochosterwitz-Graben, aus [1].
Logbedingungen
Um diesen Earthcache zu loggen musst du folgende Fragen per Mail
beantworten:
- Welche Eigenschaft zeichnet den Wetterstein-Dolomit bezüglich
Erosion besonders aus?
- Nenne mindestens einen bekannten Berg, der ebenfalls aus
Wetterstein-Dolomit besteht.
- Schätze die Höhe der Felswand des Burgfelsens, die du von den
Headerkoordinaten aus siehst.
- Beschreibe kurz, wie die Felswand bezüglich Farbe und Struktur
bei den Headerkoordinaten beschaffen ist.
Poste ein Foto von dir bzw. deinem GPS in Nähe der
Headerkoordinaten, mit dem Burgfelsen im Hintergrund, zusammen mit
deinem Logeintrag!
Bitte sende die Antworten per Mail an silverray@gmx.at. Falls
mit den Antworten etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich bei
dir! Logs ohne Mail oder Foto werden nicht akzeptiert und im
Nachhinein gelöscht!
Referenzen
1. Thiedig, Friedhelm: "Die
tektonische Position des Burgfelsens Hochosterwitz im
Krappfeldgraben, Kärnten", Carinthia II, 194./114. Jahrgang, S. 97
– 116, Klagenfurt, 2004.
http://www.biologiezentrum.at/pdf_frei_remote/CAR_194_114_0097-0116.pdf
English Description:
The valley of Launsdorf is shaped by the
imposing rock of Hochosterwitz. The massive rock is about 160
meters high and is crested with one of the most well-known castles
of Carinthia. The steep way with 14 big gates up to the medieval
fortification is especially impressive. The castle rock is not only
a popular tourist attraction, but also geologically interesting. It
consists of Triassic dolomite and its isolated position is caused
by subsidence of a north-south striking narrow graben structure
within the larger 20 km wide tectonical graben system of the
Krappfeld.
Fig. 1: View from
GC1ZHQ6 to the castle rock.
Geology of the Krappfeldgraben
The west side of the graben consists of phyllitic micaceous shale
as well as micaceous shale with many paleozoic volcanic inclusions
of the upper east Gurktaler Alps. The east side consists mostly of
more metamorphic micaceous shale and shale geneiss of the middle
east alps (Saualpen crystalline). The padding of the Krappfeld
graben consists of the old paleozoic basement of the upper east
alpine cover as well as the post variscite cover including a
cretaceous and paleogen cover. These contents are disrupted into
many graben clods which are proceeding from north to south, and
were lowered in different depths (cf. fig. 2).
Fig. 2: Diagram of the
graben structures in the Krappfeldgraben , from [1].
Hochosterwitz Graben
One of these graben-in-graben structures is the Hochosterwitz
graben, which is only a few hundred meters wide. This special very
thin graben of Hochosterwitz runs from Freudenberg in the south,
crossing the mountainous country between Magdalensberg and
Christofberg to the Labon graben, up to Maria Wolschart. On the
west and east side of the Hochosterwitz graben there are ordovician
and siluric basement layers of the Magdalensberg. The paddings
constist mostly of permoskytic red sandstone, the anis-ladinic
Wetterstein dolomite, and black weathering clay shale. Due to the
Upper Cretaceous to Post Eocene tectonical fault deformation the
layers of the dolomite rock was down faulted about 500 to 700
meters compared to the neighboring paleozoic shale of the
Magdalensberg. So the rock was protected from erosion for a very
long time.
In the Quaternary (Würm glacial epoch), the valley of Launsdorf
was filled with a mighty glacier. This glacier laid open the
tectonical higher layers and pushed away the accumulated talus on
the covered foothill of the castle rock. This event is known as
relief inversion. Thus, the steep face of the castle rock, as we
know it today, has become visible. Figure 3 shows a geological
profile oft he Hochosterwitz graben, as it exists today.
Fig. 3: Geological profile
of the Hochosterwitz graben, from [1].
Logging Requirements
To log this earth cache you have to answer the following
questions.
- What is the characteristic feature of Wetterstein dolomite in
terms of erosion?
- Give the name of at least one other known mountain, which
constits of Wetterstein dolomite.
- Estimate the height of the rock face you can see from the
header coordinates.
- Give me a short description regarding color and structure of
the rock face at the given coordinates!
Please send your answers per mail to silverray@gmx.at. You may
log your visit online right away, but make sure that your log
contains a photo, showing you or your GPS near the given
coordinates in the header, with the castle rock in the background!
I will check your answers and get only in touch with you if
something is missing or not correct.
Logs with incomplete or incorrect anwers or logs without photos are
not accepted and will be deleted!
References
1. Thiedig, Friedhelm: "Die
tektonische Position des Burgfelsens Hochosterwitz im
Krappfeldgraben, Kärnten", Carinthia II, 194./114. Jahrgang, S. 97
– 116, Klagenfurt, 2004.
http://www.biologiezentrum.at/pdf_frei_remote/CAR_194_114_0097-0116.pdf
|