Skip to content

Böhmische Dörfer Traditional Geocache

This cache has been archived.

Sabbelwasser: Hallo sir tobi,

leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert oder kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.
Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Denke bitte daran eventuellen Geomüll (Cachebehälter, Zwischenstationen) wieder einzusammeln.

Danke und Gruß,

Sabbelwasser
Volunteer Reviewer for Geocaching.com

More
Hidden : 4/30/2009
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


In der östlichen Oberpfalz, nahe der tschechischen Grenze, gibt es nicht sehr viele Caches. Das ist auch hier in der näheren Umgebung so der Fall. Diesen Umstand wollten wir ein kleines bisschen ändern. Eigentlich hätte diese Gegend einen oder mehrere weitaus aufwändigere Caches verdient, aber aus Zeitmangel und wegen der Entfernung zu unserem Wohnort haben wir hier leider nur ein paar Micro’s ausgebracht.
Um zumindest den einen oder anderen Geocacher hierher zu (ver)führen und auch um vielleicht ein wenig Interesse für die Besonderheit dieser Grenzregion zu wecken.

Euer Cachemobil könnt ihr sehr gut und sicher bei 49°29.618 12°38.432 parken.
Dieser Cache befindet sich im „GRENZBEREICH“ - und das ist hier auch richtig wörtlich gemeint !!
Begebt euch hinunter zum früheren „Checkpoint“ und seht euch genau dort ein wenig um ! Sicher entdeckt ihr dann auch schon bald das Döslein.
Meistens seid ihr hier ungestört, es kann aber schon leicht mal vorkommen, dass ein paar interessiert dreinblickende Schaf Muggels eurem „grenzenlosen“ Treiben zusehen.
Doch keine Angst : die haben dem Owner ihr Ehrenwort (bei ihrer Wolle) gegeben, dass sie nix weitersagen werden.

Zum leichteren Finden des Caches hier noch ein kleiner Tipp: Wie heißt das Land, das ihr betreten könnt nachdem ihr diese Grenze in östlicher Richtung überschritten habt in der dortigen Landessprache ???

Jetzt viel Spaß beim Suchen.

Die Einheimischen kennen natürlich die Geschichte dieser Region, doch für „Urlaubscacher“ , für Menschen die zum ersten Mal hierher kommen, vielleicht nur wenig über die Historie des Gebietes wissen, aber eventuell doch etwas Interesse daran haben, hier nun eine Beschreibung :

Heute ist hier noch der bayerische Teil der Gemeinde Schwarzach vorhanden. In früherer Zeit gab es auch einmal ein böhmisches Schwarzach. Die beiden Teile waren quasi aneinander gebaut. Dazwischen befand sich der Grenzbach, die Schwarzach, und dieser Grenzübergang an dem ein Zollhaus stand. Ganz in der Nähe befand sich auch die böhmische Ortschaft Unterhütten (dort könnt ihr den UNTERHÜTTEN Micro suchen und finden) mitsamt seinem auf einer Anhöhe über dem Dorf gelegenen, nach der römischen Göttin der Jagd benannten, Dianahof.
Dabei handelte es sich um ein Jagdschlösschen das sich zuletzt im Besitz des Geschlechts der Coudenhove-Kalergi befand.
Richard Nicolaus Graf Coudenhove-Kalergi (* 16. November 1894 in Tokio; † 27. Juli 1972 in Schruns, Österreich) war ein österreichischer Schriftsteller, Politiker und Gründer der Paneuropa-Bewegung.
In den Sommermonaten verbrachte er hier im Jagdschlösschen Dianahof auch einen Teil seiner Kindheit.

Von der Ruine des einstmals sehr hübschen Jagdschlösschens sind heute nur noch ein paar klägliche Mauerreste vorhanden.
(Hier befindet sich der Micro - DIANAHOF)

Die Dörfer jenseits der Grenze im Böhmischen waren hauptsächlich von Sudetendeutschen bewohnt und existierten über mehrere hundert Jahre.

Nach dem 2.Weltkrieg musste die deutsche Bevölkerung ihre Heimat verlassen.
Zunächst wurden viele Häuser und Gehöfte für sehr wenig Geld an Menschen die von weit her kamen und keinen Bezug zu dieser Region hatten verkauft. Die Gebäude wurden oftmals in ganz kurzer Zeit völlig herab gewirtschaftet. Dasselbe Schicksal erfuhr leider auch die ehedem sehr gepflegte Natur, die Felder, Wiesen und Wälder. Schließlich wurden die bereits maroden Gebäude als Quelle für Baumaterial benutzt, dann einfach aufgelassen oder gleich planiert.

Von den vielen Dörfern die sich hier in kurzer Distanz zur Grenze befanden existiert heute kein einziges mehr.
Die Region direkt im Grenzbereich war auf tschechischer Seite über viele Jahrzehnte absolut nicht mehr zugänglich. Selbst den tschechischen Staatsbürgern war jeglicher Zutritt verwehrt.
Nur die Soldaten der Grenztruppen der CSSR hatten entlang der Grenze ihre Einrichtungen wie Wachtürme und Kontrollwege zur Sicherung des „Eisernen Vorhangs“ und auch einige Unterkünfte für Mannschaften und Hunde.
Für lange Zeit waren sie die einzigen Menschen die sich hier aufhalten durften. Die Natur ist im Lauf der Jahrzehnte ohne jegliche Pflege mehr und mehr verwildert. Mit dem Zusammenbruch des Sozialismus und in dessen Folge dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ hat sich hier glücklicherweise viel geändert. In den 90’ er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Grenzübergang Schwarzach – Rybnik (das frühere Waier) wieder geöffnet, allerdings nur tagsüber und auch nur für Fußgänger und Radfahrer. Doch jetzt dürfen hier auch wieder motorisierte Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen die Grenze in beiden Richtungen passieren. Allerdings sind die Straßen auf der tschechischen Seite noch in einem ziemlich schlechten Zustand.
Mehr als ein halbes Menschenalter war dies eine undenkbare Vorstellung, doch heute ist es natürlich problemlos möglich diese Region unbehelligt zu erkunden.
Am besten tut man dies per pedes oder Velo. Beim „Velo“ sollte es sich, den bergigen und zum Teil relativ unguten Straßenverhältnissen angepasst, besser um ein MTB handeln.

Von den früheren Ortschaften der Sudetendeutschen sind, meist in unwegsamen, sehr von allerlei Gewächsen übervegetierten Bereichen, nur noch sehr geringe Überreste erhalten. Es lassen sich noch Mauerreste und Kellergruben auffinden.
Es ist besser sich hier nicht alleine auf Entdeckungstour zu begeben, da es auch noch gefährliche Dinge, die auf den ersten Blick zuweilen nicht gleich erkennbar sind gibt, wie beispielsweise überwachsene alte Brunnen oder Gruben.
Vor wenigen Jahren haben die Tschechen grüne Schilder mit den früheren deutschen Ortsnamen aufgestellt. Das erleichtert die Orientierung eigentlich schon, aber leider zuweilen nur bedingt, denn teilweise stand das „falsche“ Schild auch schon mal am falschen Ort oder es verschwand zur Gänze.

Eines der letzten wenigstens teilweise erhaltenen Gebäude dieser grenznahen böhmischen Dörfer ist die Ruine einer Schule im ehemaligen Paadorf. Das stattliche Haus wurde von den Grenztruppen als Unterkunft und Hundezwinger genutzt.
Die Besichtigung dieses ruinösen Gebäudes ist nicht ungefährlich und evtl. auch nicht erlaubt. Ein Schild, das hier den Zutritt verbietet gibt es aber vor Ort nicht, doch wenn man sich da hineinwagt, erforscht man das Areal natürlich auf eigene Gefahr und man sollte auch hier stets die allergrößte Vorsicht walten lassen und wiederum nicht alleine unterwegs sein. Wir haben diese Ruine zum ersten Mal bereits vor vielen Jahren erkundet, allerdings befand sie sich damals noch in einem etwas besserem Zustand, heute ist die Bausubstanz schon reichlich marode und ein Nebengebäude erst vor nicht sehr langer Zeit teilweise eingestürzt – also noch mal : bitte hier die allergrößte V O R S I C H T !!!!!!
(Hier wollten wir einen weiteren Micro verstecken, aber ein anderer Cacherkollege war diesmal um ein paar Tage schneller als wir, wir wünschen euch hier viel Spaß bei der Suche nach "nolada's" Hranicna/Paadorf")!!

Nicht sehr weit von hier wartet unser letzter böhmische Micro auf euch, an dem Denkmal für eine schöne Kapelle die vor langer Zeit hier in idyllischer Waldumgebung gestanden hat.
Die Waldkapelle hieß „PINHAKEN KAPELLE“ und so heißt auch der dort von uns versteckter Micro.

Die noch immer in weiten Teilen ursprüngliche Unberührtheit der Natur, die menschenleere Einsamkeit sowie der traurige historische Hintergrund verleihen dieser Region an einer alten Trennlinie zwischen Völkern und zeitweise sogar grundverschiedenen politischen Systemen die viele Jahrzehnte unüberwindbar war und Furcht einflößenden Charakter hatte, eine ganz besondere, an vielen Stellen richtig intensiv spürbare Atmosphäre.

Falls ihr jetzt Lust auf eine Erkundungs und Cachetour in diese ganz besondere Gegend verspüren solltet – Nur zu ….. Und viel Spaß dabei !!!!

Additional Hints (No hints available.)