Gestiftet wurde die Kapelle am 15.08.1598 von
Herzog Wilhelm V (dem Frommen). Der Anlaß für die Stiftung war die
Gemahlin des Herzogs, Renata von Lothringen. Die beiden lebten oft
im Schloß Mering, von dort hatte Renata einen Ausritt unternommen
und sich verirrt. An dem Ort, an dem später die Kapelle errichtet
wurde, traf sie auf Menschen, die ihr weiterhalfen. Aus Dank ließ
Herzog Wilhelm V die Kapelle erbauen.
Diese erste Kapelle wurde bald zu klein. Sie
wurde abgetragen und 1683 in heutiger Form neu errichtet. Der
Kapelle war auch eine Klausnerei angeschlossen. Der letzte Klausner
soll im Jahr 1750 von Räubern ermordet worden sein.
Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges (ab 1648)
bis ins letzte Jahrhundert war die Kappel eine vielbesuchte
Wallfahrtstätte. Bis in die Jahre 1949/50 war die südliche
Innenwand mit Votivtafeln geschmückt. Am rechten Seitenaltar hingen
viele Rosenkränze. Die Votivgaben wurden damals entfernt und
blieben leider, bis auf eine Votivtafel aus dem Jahr 1851,
verschollen.
Maria Zell wirkt von außen schlicht mit ihren
barocken Fenstern, der wohl-proportionierten Form und ihrem
überkuppelten Glockentürmchen. Der mit einer niederen Mauer
umgebene Anger wurde in früheren Zeiten als Friedhof genutzt.
Innen sieht der Besucher heute leider nur noch
eine stark ausgeräumte Kapelle, die nahezu ihres gesamten Schmuckes
beraubt ist. In der Nacht vom 09. auf 10. Januar 1972 wurde in
Maria Zell eingebrochen. Es wurden unter anderem vom Altarauszug
die Halbfigur Gott Vater und Heiliger Geist in Form einer Taube von
Johann Caspar Eberl, Figuren der Hl. Katharina und des Hl. Petrus
von den Seitenaltären entwendet.
Nach dem Einbruch wurden sämtliche wertvollen
Gegenstände entfernt und an einem sicheren Ort aufbewahrt.
Mittelpunkt von Maria Zell ist der spätbarocke Hauptaltar mit dem
Gnadenbild "Maria Hilf" (Das Gnadenbild wurde durch eine Kopie
ersetzt).
Maria Zell wird nicht nur von den Zillenbergern
zum Rosenkranzgebet besucht. Gerne feiern auch die übrigen
Pfarreimitglieder dort Gottesdienste, Bittgänge und Maiandachten.
Schon einige Jahre führt die Fackelwanderung des Burschenvereins
ebenfalls zur Kappel.