Obwohl die Kieler Universität in den letzten Jahren des Zweiten
Weltkrieges einen Großteil ihrer Gebäude (darunter auch das
Haupthaus am Schlossgarten) verloren hatte, wurden schon kurz nach
Kriegsende die Planungen vorangetrieben, die Universität bereits im
November 1945 auf ihrem heutigen Kerngelände am Westring
wiederzueröffnen. Dort wollte man die Gebäude der Firma
"Electroacustic" (ELAC) nutzen, die bis zum Kriegsende
Schiffsecholote, Flugzeughöhenmesser, Horchanlagen und ähnliches
Kriegsgerät produzierte.
Die brititsche Militärregierung machte den Zeitpunkt der
Universitätsneueröffnung allerdings u.a. auch davon abhängig, ob
die Studenten ausreichend Wohnreim im zerstörten Kiel finden
würden. In diesem Zusammenhang hatte Rektor Prof. Dr. Creutzfeld
als ehemaliger Marinearzt die Idee, frühere Ausbildungsschiffe der
deutschen Marine als Wohnschiffe für Studenten zu nutzen. So
kam es dazu, dass auf den vier Schiffen "Sofia", "Barbara", "Orla"
und "Hamburg" schließlich insgesamt 1000 Studenten und auch
50 Hochschullehrer wohnten. Die Schiffe lagen damals vor der
Seeburg, wo man täglich das gemeinsame Mittagessen einnahm.
Schwimmende Universität vor der Seeburg
Die Unterbringung auf den kriegsbeschädigten
Schiffen war äußerst primitiv; nur auf der "Orla" waren die Räume
überhaupt beheizbar. Die anderen drei Schiffe wurde über ihre
Wohnfunktion hinaus sogar auch für Übungen, Vorlesungen und
Seminare genutzt. Auf der "Sofia", dem größten der vier
Schiffe, war überdies das Büro des Studentenwerks
untergebracht. Dieses Schiff musste allerdings bereits zu Beginn
des Jahres 1946 geräumt werden, weil man es als
Reparationslieferung an die Sowjetunion abzutreten hatte. Als bald
darauf auch die anderen Schiffe nicht mehr zur Verfügung standen,
wurden die Studenten hauptsächlich in ein noch nicht umgebautes
ELAC-Gebäude am Westring umquartiert, das mit Hilfe von ehemaligen
Lehrlingsspinden behelfsmäßig in "Räume" unterteilt wurde, in denen
die Studenten dann teilweise sogar nur auf Strohlagern schlafen
mussten...
(Quelle:
"Kieler Erinnerungstage: 27. November 1945")
Ich habe die Dose dieses Caches ziemlich genau dort platziert, wo
am Ende des Jahres 1945 die vier Schiffe der "schwimmenden
Universität" lagen: Der Cache befindet sich im Sporthafen
Kiel-Seeburg.
Wo damals die Uni schwamm, befindet sich heute ein
Sporthafen.
Beachte bitte die folgenden Hinweise zum
Cache:
Zur Location: Beim Zugang zum Zielgebiet weisen dich zwei
Schilder darauf hin, dass das Betreten des Hafengeländes auf eigene
Gefahr erfolgt und dass dieses Areal normalerweise den
Liegeplatzinhabern vorbehalten ist. Du darfst das Gelände aber auch
als braver Geocacher betreten, sofern du auf den Stegen bleibst und
nicht auf im wahrsten Sinne des Wortes "abwegige" Ideen kommst, wie
etwa auf den Schiffen herumzuklettern oder so.
Zur Muggelsituation: Flaniermuggel auf der Uferpromenade
werden dich wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen. Sollten sich aber
Bootsbesitzermuggel im Sporthafen aufhalten, so könnte ein
unbeobachtetes Bergen der Dose schwierig werden. Achte außerdem auf
etwaige Muggel auf dem breiten Steg, der ca. 30m nördlich von dir
in die Förde hineinragt. Generell könnte ein Fotoapparat eine gute
Tarnung sein; schließlich lassen sich so "mitten im Wasser" ja auch
nette Fotos schießen.
Zur Cachedose: Will man an diesem Ort eine Cachedose
verstecken, die auch vor eventuell über den Steg schwappenden
Wellen geschützt sein sollte, so bleiben nicht allzu viele
Versteckmöglichkeiten übrig. Daher konnte ich hier auch leider nur
einen Micro platzieren. Lass bei deiner Suche bitte den
Rettungsring und die darunter befindlichen Steckdosen unberührt -
die Dose befindet sich allerdings ganz in deren Nähe.
Viel Spaß an dem Ort, wo vor 63 Jahren noch die Uni
schwamm!