Als ich neulich in meiner Lieblingskneipe in
Ruhe mein „Feierabndseidla“ trinken wollte, setzte ich
mich, da nirgends ein Tisch frei war, zu zwei Anglern an den
Stammtisch.
Wir kamen auch gleich ins
Gespräch:
„Ihr könnt euch gar nicht vorstellen,
was mir gestern passiert
ist!“
„Was war
denn?“
„Naja, ich war wieder mal am
Banderbach angeln und wie ihr sicher wisst, gibt es doch da die
schönsten und größten Fische
überhaupt.“
„Wie? Du hast doch gar keinen
Angelschein?!“
„Ja, genau das war ja auch das
Problem! Mich hätte beinahe die Fischereiaufsicht
erwischt!
Also gut, jetzt erzähl ich es euch mal von
Anfang an:
Ich parkte mein Auto bei N49 26.695 E10
56.231.
Dann ging ich die Straße hinunter und
stellte mich auf die kleine Insel. Die mit den blauen
Schildern.
Anschließend verschaffte ich mir erst mal
einen Überblick und ging dann von dort aus 110m in Richtung
125°.“
„Zum
Bach?“
„Nein, erstmal zu den zwei
Blechtafeln.“
„Wohin?“
„Zu den Tafeln, die dort etwa 123
Meter auseinander stehen.“
„Und was hast du da
gesucht?“
„Ich hab dort in meine jungen Jahren
einen ganz bestimmten Code hinterlegt, damit ich später einmal
meinen-Lieblingsangelplatz wiederfinden kann. Ist ein Geheimtipp,
weil nur da beißen die allergrößten Fische
an!!!“
„AHA!?!“
„Warte, ich schreibe ihn dir
auf.
Jedenfalls hatte ich gerade einen
gigantischen Fisch an der Angel, als ich plötzlich von hinten
Schritte hörte. Ich geriet in Panik und versteckte mich sofort
unter einem kleinen Steg.
Dort muss ich auch meine Spezial-Angelhaken
verloren haben!“
„Und? Hat er Dich
entdeckt?“
„Ja, aber bis er etwas langsam
schaute, rannte ich schon um mein
Leben.“
„Hat er dich dann noch
erwischt?“
„Nee, nee! Irgendwo bin ich über'n
Bach gesprungen und als mir zwischendurch mein Ausrüstung zu schwer
wurde, hab ich sie schnell versteckt, genauso meinen guten
Fisch.“
„Hast du aber Glück gehabt, dass der
dich nicht erwischt hat!“
„Das stimmt! Jetzt trau ich mich aber
nicht mehr hin.“
„Angsthase!“
„Mach's doch
du!“
„Warum?“
„Na, dass ich wieder zu meinen Fisch
komm!“
Nachdem mich nun dieses Gespräch doch sehr
neugierig gemacht hat, beschloss
ich, der Sache auf den Grund zu gehen. Schließlich interessierte
mich vor allem,
wie groß dieser gigantische Fisch nun in Wirklichkeit war.
Also zog ich gestern los.
Alles mögliche hab ich gefunden, nur der Fisch war wohl
offensichtlich zu gut
versteckt!
In den nächsten Tagen werde ich mich noch einmal auf die Suche
machen, ich
hoffe nur, dass ihn niemand vor mir
findet!