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Nesenbach #6 (Dinkelacker) Traditional Geocache

This cache has been archived.

Sabbelwasser: Hallo Nesenbacher,

leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert oder kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.
Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Denke bitte daran eventuellen Geomüll (Cachebehälter, Zwischenstationen) wieder einzusammeln.

Danke und Gruß,

Sabbelwasser
Volunteer Geocaching.com Reviewer


Tipps & Tricks gibt es auf den Info-Seiten der deutschsprachigen Reviewer:
GC-Reviewer, speziell für Bayern auf:
Reviewer Bayern und Erklärungen zur Winterpause findest Du hier: Winterpause

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Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Ein Cache aus der Nesenbach-Serie

Von der 'kleinen Schweiz' (siehe #5) kommend, führt uns der Nesenbach am Marienplatz vorbei in die Tübingerstrasse. Hier weiß ich nicht so ganz sicher, wie nahe der Kanal an der parallelen Hauptstätter Straße läuft. Die Gegend war jedenfalls bis ins 18. Jh noch nicht verbaut, denn einigen Zeichnungen nach waren hier Mischwald, Gärten und Wiesen zu finden. Die Hauptstätter Straße führt zum Wilhelmsplatz, wo sich dann am 'Hauptstätter Thor' ein Eingangstor in der Stuttgarter Stadtmauer befand (deswegen kreuzt hier auch die Torstraße). Ihren Namen hat die Hauptstätter aber von der 'Hauptstatt', die sich vor der Stadtmauer auf dem Wilhelmsplatz befand. Das war der Hinrichtungsplatz und von 1581 bis 1811 wurden hier etliche Leute mit dem Schwert enthauptet. Der Scharfrichter wohnte übrigens gleich um die Ecke in der Richtstraße (N48°46.304 E9°10.725). Bis heute wird einmal im Jahr auf dem Wilhelmsplatz das Henkersfest gefeiert, eine recht markabre 'Hocketse' (http://de.wikipedia.org/wiki/Hockete). Bei N48°46.345 E9°10.638 steht auch noch der Rest eines Rundturms der Stadtmauer aus dem 16. Jh., der heute zu einem Brunnen umfunktioniert wurde.

Die Tübinger Straße führte aber an der Nähermühle vorbei, die etwa bei der Brauerei Dinkelacker stand und durch Ableitung des Klötzlesbach vom Nesenbach betrieben wurde. Diese existierte ab 1334 und hatte zuvor etliche anderen Namen. Neben der Nähermühle befand sich, zumindest bis ins Jahr 1840, noch eine Badeanstalt, die mit Nesenbachwasser gespeist wurde (über den Gehalt an E.Coli kann man nur spekulieren). Überhaupt war das mit dem Baden im Nesenbach auch noch ein sittliches Problem. Es gab zunächst im ganzen Tal keine natürlichen Badeplätze im Freien. Deswegen suchte sich die Jugend immer wieder die künstlich angelegten Seen und Reservoirs zum Planschen aus. Das 'sittenlose Baden' nahm aber so sehr überhand, dass es mit einem Gulden Strafe belegt wurde und Schüler zur körperlichen Züchtigung in die Schule gebracht wurden. Da auch die Strafen nicht fruchteten, richtete man doch noch einen erlaubter Badeplatz ein. Auch hinter der Stadt, beim Stöckach (N48°47.373 E9°11.766), gab es eine größere Badeanstalt am Nesenbach namens Hirschbad (ab Mitte des 16. Jh) welches von der Hirschquelle und dem Nesenbach gespeist wurde. Man hatte auch etliche Seen anlegen lassen in denen oft gebadet wurde. Die Gründe, warum die Seen angelegt wurden, waren aber oft ganz andere.

Der Nesenbach durchfloss nämlich am Ende der Tübinger Straße, etwa ab der Paulinenbrücke (N48°46.249 E9°10.388) die „Tübinger Vorstadt“. Hier siedelten sich im Laufe der Zeit die 'störenden Gewerbe' an. Das waren die schlimmsten Umweltsünder der damaligen Zeit: Weiß- und Rot-Gerber, Färber, Bleicher und die 'im Feuer arbeitenden Handwerker'. Ihre Abwässer flossen - wer hätts gedacht - direkt in den Nesenbach. Es war auch so, dass Stuttgart am Ende des Dreißigjährigen Kriegs (1648) etwa 4500 Einwohner hatte, während es 200 Jahre später, um 1852, bereits 50000 Einwohner zählte und natürlich immer noch keine Kläranlage hatte. Die Fäkalien gingen also auch direkt in den Bach. Es wurde auch am Bach gewaschen. Es gab sogar spezielle Waschhäuser, die die Waschlauge in den Bach einspeisten. Man versuchte zwar immer wieder durch Vorschriften und Strafen degegen anzugehen, aber ziemlich vergeblich. Das Einwerfen von Aas kostete laut einer Gassenverordnung von 1774, zum Beispiel 10 Gulden Strafe. Es wurde auch berichtet, dass die Bader (die Pseudo-Mediziner der Zeit) das Blut aus den Aderlässen in den Bach entsorgten. Der Bach verschlammte zusehends und stank zum Himmel. Schließlich kam man dann um 1750 auf eine geniale Idee: die Wasserspülung für den versifften Bach. So ließ Herzog Karl Eugen um 1808 herum, im Bereich der Paulinenbrücke (N48°46.249 E9°10.388) einen 3000 Kubikmeter großen See anlegen. Hier etwa mündete auch der von der Wernhalde kommende Fangelsbach (Fangelsbachstrasse). Man staute den Katzenbach und den Steinbach-See in Vaihingen auf (bei N48°44.837 E9°03.880 und N48°44.552 E9°04.456) und führte das Wasser kontrolliert dem Pfaffensee (N48°45.478 E9°06.499) zu. Von da ab gelangte es durch den in #4 erwähnten Stollen in den Nesenbach. Auf königlichen Befehl öffnete man die Schleusen und spülte so den Bach täglich (später, um 1828 nur noch mittwochs und samstags). Den See an der Paulinenbrücke gab es bis zur Mitte des 19. Jh. Zwischen 1825 und 1831 wurde der Pfaffensee nochmal neu gebaut und alle Teiche, Kanäle und Stollen saniert.

Dieser Cache liegt hinter der Brauerei Dinkelacker, also dort etwa, wo sich früher die Nähermühle und die Badeanstalt befanden.

Häppy Cäching,
WEBDAX & Nesenbacher

Additional Hints (Decrypt)

Oenhpug zna xrvara

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)