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ERBA Traditional Geocache

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Hidden : 10/14/2007
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:




Der größte Betrieb in Gaustadt war natürlich die "Spinnerei". Der ursprüngliche Name dieses Betriebes war "Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei AG“. Hier wurden zum Betrieb der "Spinnerei" zwei Aktiengesellschaften gegründet: Die eine zur Ausnutzung der Wasserkraft der Regnitz. Ein Ingenieur Riedinger, der schon eine Reihe von Webereien eingerichtet hatte, schlug vor, die Fließgeschwindigkeit des Flusses für einen derartigen Betrieb auszunutzen. Die Wasserkraft wollte man zuerst für einen Betrieb in Bamberg ausnutzen, etwa auf der Höhe der Kaliko - heute das Gelände der Konzerthalle. Die Stadt Bamberg allerdings fürchtete, dass ein Konkurs dieses Betriebes der Stadt zu Last fallen würde. Deshalb wurde eine zweite Aktiengesellschaft gegründet - die Spinnerei und Weberei und diese auf Gaustädter Gebiet verlegt. Der Landkreis hatte keine Bedenken. Im Gegenteil, er war für die Errichtung, weil seine Steuereinnahmen erhöht wurden. Bamberg dagegen war industriefeindlich eingestellt, arbeiterfeindlich. Man glaubte damals, dass durch das Ansässigmachen der Industrie das Gefüge der Bevölkerung - Beamten-, Bürger-, Schul- und Bischofsstadt - leiden würde, daß die Arbeiter das Übergewicht bekämen, die ja bekanntlich "links" stehen sollten. Die Regierung fürchtete eine "Radikalisierung". Der damals schon lange gegründete Kolping-Verein, ein Arbeiterverein also, war auch gegen die Ansiedlung der Betriebe, denn die im Kolping-Verein zusammen geschlossenen gelernten Arbeiter waren gegen die meist ungelernten Fabrikarbeiter eingestellt. Erst 1887 wurde, als Gegengewicht zum Kolping-Verein, der die Industriearbeiter wie Aussätzige behandelte, die KAB gegründet. Wie schon gesagt, wurde die "Spinnerei“ als zweite Aktiengesellschaft gegründet und der Bau 1858 für eine beschränkten Anzahl von Spindeln begonnen. Nach und nach wurde die Spinnerei aber auch die Weberei, immer mehr vergrößert. Es wurde später eine Zwirnerei und eine Weberei gebaut und angegliedert. Es folgte eine Bleicherei und eine Garnfertigung. Diese Entwicklung war eine Sache von Jahrzehnten. Es gab aber auch schon damals schwere Krisen: z.B. als nach dem Kriege 1870/71 die elsässische Textilindustrie in die deutsche Produktion eingegliedert wurde. Die elsässischen Produkte waren besser als die Einheimischen. Auch zur Zeit des amerikanischen Sezessionskrieges gab es Probleme, weil die hiesige Produktion nur auf amerikanische Baumwolle eingestellt war. Als die Preise durch die Blockade der Nordstaaten gegen die Baumwolle liefernden Südstaaten, immer mehr stiegen, stellte man dann die Produktion auf ägyptische Baumwolle um. Die größte Krise verursachte allerdings die zu geringe Leistung des Elektrizitätwerkes. Die Wasserkraft reichte bald nicht mehr zum Betrieb der Anlagen aus. Es musste zusätzlich eine MAN-Flachdampfmaschine gekauft werden, um den Energiebedarf zu decken. Für diese Maschinengruppe mussten natürlich auch Schornsteine gebaut werden. Außerdem mußten die ständig wachsenden Anlagen und Gebäude auch geheizt werden. Schwierig war für das Werk die Anlieferung der Rohstoffe, zu denen auch die zu verbrennende Kohle gehörte. Es gab keinen Gleisanschluß. So mußte die Rohbaumwolle, die Kohle, die fertigen Tuche usw. mit Pferdefuhrwerken zur Bahn transportiert werden. Eine große Firma in Bamberg hat 80 % ihres Transportumfangs nur mit der "Spinnerei und Weberei" abgewickelt. Es wurde zwar erwogen dem Betrieb einen Gleisanschluß zu geben. Es hätte allerdings dann eine stabile Brücke über den rechten Regnitzarm errichtet werden müssen. Dieser Aufwand lohnte sich aber nicht. So blieb es dann beim Pferd- und Wagentransport. Der Kanal, der zum Turbinenwerk gehörte, wurde ab 1856 gebaut. Er hatte eine Breite von 34 Meter. Um ihn überhaupt bauen zu können, mußten erst 34 Hektar Land erworben werden. Als die Eigentümer des Bodens erfuhren, daß die Industrie Land für den Kanalbau benötigte, sind natürlich die Bodenpreise sprunghaft in die Höhe geschnellt. Um zu einigermaßen erschwinglichen Preisen zu kommen, wurde eine Kommission gegründet, die unter der Leitung des Amtmannes Glier - Eigentümer des Cherbonhofes - mit Hilfe einiger Landwirte und Bauern Schätzungen vornahmen, um einen Mittelweg zu finden, der ermöglichen sollte, überhaupt den nötigen Grund und Boden zu erwerben. 1858 war der Kanal vollendet. Er wurde damals schon mit Hilfe von Dampframmen und Dampfbaggern gebaut. Es wurden aber auch noch Schippen, Loren und Zugpferde in Mengen eingesetzt. Verbrennungsmotore wie heute, gab es in dieser Zeit noch nicht. Wo der Aushub hingebracht wurde. Ist nicht bekannt. Oben auf dem Aushub befand sich guter Boden, den die Landwirtschaft genutzt haben wird. Darunter gab es Schwemmsand, in dem man beim Bau des Turbinenhauses die berühmten „Gaustadter Götzen" gefunden hat. Diese waren bisher die ältesten Fundstücke im Bamberger Raum. Die eigentliche Regnitz wurde beim Kanalbau in ihrem eigenen Bett belassen, das eigentlich vor der Spinnerei östlich umbog, um sich dort mit dem Regnitzarm zu vereinigen, der heute im Hafen aufgegangen ist. Eine zweite Schleuse, die vor dem heutigen Hafengebiet lag, hat noch lange die Funktion der Schleuse des sogenannten Werkkanals übernommen. Wer mit dem Schiff in den Main wollte, mußte hinter der Spinnerei herum in den rechten Arm der Regnitz fahren. Über diesen Flussbogen führte außerdem eine Brücke. Das gesamte Regnitzgelände ist später zugeschüttet worden, so daß man heute nur noch den vordersten Teil des alten Regnitzarm als Ausbuchtung vor der Laubenkolonie erkennen kann. Die Spinnerei hat auch Angestellten- und Arbeiterhäuser gebaut, etwa zum Ende des vorigen Jahrhunderts. Der älteste Bau wurde etwa an der Stelle errichtet, wo heute - eigentlich der dritte - Neubau mit den bunten Fensterrahmen steht. Der sogenannte "untere Bau" steht heute, inzwischen völlig renoviert, noch an gleicher Stelle. Der sogenannte Stadtbau, der auf Bamberger Gebiet für die evangelischen Arbeiter der "Spinnerei" gebaut wurde, ist inzwischen abgerissen und als Neubau wieder errichtet worden. Auf der südlichen Seite der heutigen Gaustädter Hauptstraße, errichtete das Werk Wohnungen für Angestellte. In dem Haus, in dem heute der Zahnarzt Kleilein seine Praxis hat, wohnte im oberen Stockwerk - durchgehend - nur der Direktor allein. Erbaut wurden diese Häuser um 1900. Im unteren Stock wohnte dann ein Werkmeister auf der einen Seite, ein Obermeister auf der anderen. Es hat damals den sogenannten Geranten gegeben und den technischen Direktor (Nebenbei der Gerant war der Geschäftsführer des Werkes). Mit der Spinnerei und Weberei ging es solange gut, wie sie selbstständig waren. Der noch heute bekannte Geheimrat Semlinger, der sehr lange die Geschicke des Werkes bestimmte, war auch Vorsitzender des ganzen Süddeutschen Arbeitgeberverbandes der Textilwerke. Er wurde in der Gaustadter Textilfabrik zuerst zweiter Direktor und später Gerant. Dr. Semlinger hat bis 1925/26 das Werk stark gefördert und zur Weltgeltung gebracht. Nach dieser Zeit wurde der Betrieb mit Textilfabriken in Erlangen vereinigt. Die Arbeiter, die in der "Spinnerei" arbeiteten, stammten in der Mehrzahl aus Gaustadt und Bamberg. Aber auch aus der Umgebung kamen Arbeiter, meist Söhne kleiner Bauern, die nicht erbberechtigt waren oder Knechte und Mägde. Diese mußten täglich aus ihren Dörfern - teilweise aus Lisberg - nach Bamberg hin- und zurücklaufen. Um sie zu verköstigen wurden in Gaustadt die sogenannten Arbeiterküchen eröffnet, die die Verpflegung dieser Leute übernahmen. Auch Massenquartiere in Wirtshaussälen wurden eingerichtet, auf Hausböden konnten die Arbeiter auf Strohlager übernachten. Dies ging solange, bis ausreichend Wohnungen gebaut werden konnten. Das geschah, wie schon beschrieben, entlang der Gaustädter Hauptstraße, gegenüber des Betriebes. Auch auf dem Betriebsgelände direkt wurden Wohngebäude errichtet. Die Häuser, die an der Gaustädter Hauptstraße stehen, wurden verkauft, als die Mißwirtschaft des Herrn Glöckler 1970 den Betrieb in hohe Verschuldung stürzte. Die Stadtbau GmbH mußte die Wohnungen übernehmen, um die Mieter zu schützen. Die Firma ist nur durch die Spekulationen des Herrn Glöckler, der Grundstücke für seine Manipulationen im Immobiliengeschäft brauchte, in den Konkurs getrieben worden. Auch das Grundstück des Cherbonhofes wurde durch betrügerische Aktionen dieses Herr aus dem Vermögen der ERBA herausgebrochen und schließlich nach einer Versteigerung von der Stadt aufgekauft. Die Stadt zahlte einen Preis von 30 DM für den Quadratmeter. Beim Weiterverkauf an die neuen Eigentümer verlangte sie - nach Jahren des Brachliegens - 200 DM für den Quadratmeter. Schon 1930 hatte die ERBA der Gemeinde Gaustadt das gesamte Grundstück für 100 000 DM angeboten. Dieser Preis erschien allerdings der Verwaltung zu hoch. Das Gutsgelände diente nicht etwa dazu die Werksküche mit Lebensmitteln zu versorgen. Es wurde von der ERBA verpachtet und diente wohl als Bodenreserve für mögliche Erweiterungen. Zur "Spinnerei" gehörten zwei Gärtnereien, die auf dem Fabrikgrundstück lagen und zur Belieferung der Familien der leitenden Angestellten mit Obst und Gemüse genutzt wurden. Auf dem Gelände befand sich auch ein großes Schwimmbad, das nur der Familie des Direktors diente. Verbotener Weise haben die Kinder der Angestellten heimlich in diesem Schwimmbecken gebadet. Selbstverständlich war die Gründung eines so großen Betriebes in einer solch kleinen Gemeinde auch von soziologischer und sozialer Wirkung. Man kann sagen, es war eine Zäsur großen Ausmaßes für das Gefüge eines kleinen Bauerndorfes. So traten die Bauern den Arbeitern der Fabrik mit Verachtung gegenüber, die aus Unwissenheit, Besitzerdünkel und zeitweise auch Neid entstanden war. Das weibliche Personal der „Spinnerei“ wurde mit Mißachtung gestraft, man bezeichnete sie allen Ernstes als "Geschmeiß", Ungeziefer also. Die Bauern hatten sich hier doch wohl zu hoch eingeschätzt. Eine bäuerliche Familie war eben etwas besseres als die "Fabriker", obwohl der Wohlstand unter den Landwirten nicht gerade sehr groß war. Man war auf "Nebenarbeiten" dringend angewiesen. So mußten die Jungen der häufig sehr kinderreichen Familien ein Handwerk lernen, um die Familien zu unterstützen. Der Handwerker der Familie war dann häufig gezwungen, sein in der Landwirtschaft mitarbeitenden Schwestern zu unterstützen und sogar deren Aussteuer zu bezahlen, da der Hausherr häufig nicht in der Lage war, diese Summen aufzubringen. Im Laufe der Zeit sahen die Eingesessenen dann, das die Mädchen und die Männer in den Fabriken gut verdienten und man überwand nach und nach die Vorurteile gegenüber den "Fabrikern". Die Anrüchigkeit des Arbeitens in größeren Gruppen, die Möglichkeit des Austauschs gemachter Erfahrungen nach Wochenenden, die durch eine meist regelmäßige Arbeit garantierten Einkommen, führten selbstverständlich auch zu Neid und Mißgunst. Mit der Zeit Überzeugten aber die Möglichkeiten der regelmäßigen Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter und brachte die Bevölkerung dazu, sich um ähnliche Einnahmequellen zu kümmern. Diejenigen, die in den Betrieb gingen, haben allerdings für den elterlichen Hof oder Kleinbetrieb kaum noch etwas getan, weil sie vielleicht zu müde und zu ausgelaugt waren. Man kann also sagen, daß die Ansiedlung dieses Betriebes in Gaustadt einen Knick, einen Umbruch im Zusammenleben brachte: Zuerst die teilweise "moralischen" Vorurteile - beeinflußt vielleicht durch die herrschende religiöse Auffassung vom Arbeiten und vom Leben - dann der relativ hohe Verdienst im Betrieb, dessen Arbeitsaufträge an den Menschen man nicht kannte, von denen man nur vom Hörensagen wußte. Trotzdem bauten sich nach und nach diese Vorurteile ab. Es zeigte sich, daß die Arbeit in der Fabrik einen gewissen kleinen Wohlstand ermöglichte. Dies alles zusammen brachte dann wieder Ruhe in das Zusammenleben des Dorfes. Durch die Arbeiter bildete sich nach und nach ein gewisses geselliges Zusammenleben, obwohl sie im Betrieb bis zu 10 Stunden und mehr schaffen mußten.

Die bisherigen Eigentümer des ERBA-Geländes im Stadtteil Gaustadt haben der Stadt Bamberg mitgeteilt, dass sie das Gründstück vollständig weiterveräußert haben. Laut ihrer Aussage ist die Verkaufsentscheidung äußerst kurzfristig getroffen worden, da sie ein aus wirtschaftlicher Sicht sehr lukratives Angebot erhalten hätten. Zudem sei man, so die Verkäufer, bisher vor allem in der gewerblichen Grundstücksentwicklung tätig gewesen und wolle sich hierauf wieder konzentrieren. Die neuen Eigentümer haben bereits mit der Stadt Kontakt aufgenommen und versichert, dass sie an dem bisherigen Konzept festhalten wollen. In Kürze werden persönliche Gespräche mit den zuständigen Stellen bei der Stadt stattfinden. Es ist vereinbart worden, dabei auf den Verhandlungsergebnissen mit den bisherigen Eigentümer aufzubauen, so dass für die Vorbereitungen hinsichtlich der Landesgartenschau keine Verzögerungen zu erwarten sind. Die Landesgartenschau soll bekanntlich 2012 auf einem Teil des ERBA-Geländes stattfinden. In diesem Zusammenhang haben die Verkäufer der Stadt in einem Schreiben versichert, dass sie die regionalen Firmen, die bisher an den verschiedenen Projekten auf dem Gelände beteiligt waren, den neuen Eigentümern weiter empfehlen werden. Angesichts dieses Hintergrunds ist man innerhalb der Stadtverwaltung zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit den Käufern des ERBA-Geländes zu einem raschen Abschluss gebracht werden können, damit auf Basis der bereits ausgearbeiteten Verträge die Umsetzung der Landesgartenschau endgültig sichergestellt werden kann.

Zur Information: Es muss kein Tor, Zaun und ähnliches bestiegen oder überstiegen werden. Wenn man vernünftig nachdenkt, kommt man sehr leicht an den Cache. Auch lässt er sich trockenen Fußes erreichen.
Achtung: Die Werkswohnungen der ERBA sind nach wie vor bewohnt, also gebt acht vor Muggels!

Erstinhalt:
- Logbuch (Bitte drinnen lassen!)
- Neozed-Sicherung 50A
- Mignon-Batterie
- Dortmund 2007 Geocoins

Viel Spaß! ;-)

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