Industriegeschichte Chemische Fabrik Kalk I
Julius Vorster und Dr. Hermann Grüneberg gründeten 1858 in
Kalk die Firma Forster und Grüneberg. Deren erste Produkte waren
Kalisalpeter als Hauptprodukt und Soda als
Nebenprodukt.
Nach Eröffnung des Steinsalzbergbaus in Staßfurt begann 1860
die bergmännische Erschließung der Kalilagerstätten, die bei der
Suche nach Steinsalz zufällig gefunden worden waren. Dr. Grüneberg
ließ Abraumsalze aus einer alten Saline in Staßfurt nach Kalk
schicken. Hier wurden sie in Holzbottichen mit Dampf gelöst und aus
der Lösung nach der Abkühlung auskristallisiert. Die so
entstandenen Zwischenprodukte wurden erneut gelöst und
auskristallisiert, bis reines Kaliumchlorid entstanden war. Das war
die erste fabrikatorische Verarbeitung roher Kalisalze und damit
der Anfang der deutschen Kaliindustrie.
Fabrikgebäude CFK, anno 1860 |
Fabrikgebäude bei Nacht CFK, anno
1987 |
Dr. Grüneberg und Julius Vorster erkannten schon frühzeitig,
dass dem Markt neben Kali auch Phosphat und Stickstoff angeboten
werden muss. Sie nahmen 1865 erstmals Ammonsulfat und Phosphat ins
Produktionsprogramm auf. 1892 erfolgte die Umbenennung in Chemische
Fabrik Kalk (CFK).
Die CFK gehörte seit 1930 mit ihrem
Stickstoff-Phosphor-Dünger KAMP zu den Pionieren der
Mehrnährstoffdüngerindustrie. 1953 folgte der Dreikomponentendünger
KAMPKA, der zusätzlich eine Kalikomponente enthielt.
Beteiligung der Salzdetfurth AG (K+S)
Bereits 1953 übernahm die Salzdetfurth AG, die in der CFK
einen dauerhaften Kaliabnehmer sah, 25 % an der CFK. 1957 stockte
sie ihre Beteiligung auf 75 Prozent auf und übernahm 1960 das Werk
zu 100 Prozent. Nach der Übernahme baute die CFK die Palette der
angebotenen Düngemittel immer weiter aus und bot darüber hinaus
auch Futterphosphate für die Futtermittelindustrie an.
Als 1970 der Zusammenschluss zwischen der Kali und Salz AG und
der Salzdetfurth AG erfolgte, brachte letztere die CFK in das neue
Unternehmen ein. In den 70er Jahren steigerte die CFK ihren Umsatz
mit dem Düngemittel „KAMPKA“ sowie mit Soda, Calciumchlorid,
Feinchemikalien, Futterphospaten und Spezialdüngern (Blumen- und
Gartendünger). Im Zuge der Neuorganisation der Kali und Salz AG
übertrug die CFK 1971 den Verkauf der Spezialdünger an die
COMPO.
Produktions- und Handelsgeschäft
Die Produktion wurde Ende 1993 aus wirtschaftlichen Gründen
eingestellt. Seitdem arbeitet die CFK erfolgreich als Handelshaus
mit verschiedenen europäischen Produzenten, hauptsächlich im
deutschen und europäischen Markt.
(Quelle und weitere Infos: www.cfk-gmbh.com)
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