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SUEHNEKREUZE -Heidenau- Multi-cache

This cache has been archived.

doppeld: lange genug gelegen
ab ins Archiv

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Hidden : 5/27/2007
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Bei meinem Besuch in Bayern habe ich auf einem Abstecher ins österreichische eine Cacheserie entdeckt, die ich auch hierher bringen will.
Ich danke nerverl und sergant_tom, die mir die Idee eingeimpft haben. Deshalb spreche ich auch von ‚wir’.

Wir führen Euch mit dieser Cache-Serie in die Vergangenheit, als es noch keine wirkliche Polizei und Gerichtsbarkeit gab, oder bestimmte Delikte nicht als des Richtens würdig waren.
Die Initiatoren dieser Cache-Reihe bedanken sich bei den Administratoren der Web-Site
www.suehnekreuz.de/
welche der Verwendung der Web-Daten explizit zustimmen und sich über die Bereitstellung von GPS-Koordinaten und anderen Ergänzungen freuen.
So, jetzt aber los……..
Sühnekreuze und Mordsteine
Sühnekreuze sind mittelalterliche Steinkreuze. Der wahre Aufstellungsgrund ist nur von den wenigsten bekannt. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13. Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen. Oftmals sind bei diesen Steinkreuzen Waffen eingeritzt, die als Mordwerkzeuge gedeutet werden. Wurde jemand im Streit oder anderweitig ohne Absicht getötet, musste der Schuldige mit der Familie des Opfers einig werden. Es wurden zwischen beiden Parteien privatrechtliche Sühneverträge abgeschlossen.
Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist der, dass in katholischer Zeit die Vorübergehenden angehalten werden sollten, Fürbittgebete für den ohne Sterbesakramente zu Tode gekommenen zu halten. Deswegen gibt es in evangelischen Gegenden schlagartig etwa ab 1530 keine Steinkreuzsetzungen mehr. Gleichermaßen wichtig ist jedoch die Einführung der Peinlichen Halsgerichtsordnung, der so genannten Carolina durch Karl V. im Jahre 1532. Damit wurden die privatrechtlichen Sühneverträge durch ein landesherrliches Gerichtswesen abgelöst. Auch dies ist durch das plötzliche Aussetzen der Sühneverträge in den frühneuzeitlichen Akten gut nachvollziehbar.
Beide Dinge gemeinsam - die Einführung der Reformation in den entsprechenden Gegenden und die Einführung der Carolina hatten zur Folge, dass künftig keine Sühnekreuze mehr gesetzt wurden. Jüngere Steinkreuze in katholischen Gegenden können durchaus noch dem mittelalterlichen Fürbittgedanken folgen; in evangelischen Gebieten handelt es sich aber nunmehr um einfache Gedenksteine (Nach Mord, Totschlag, Unfall, Pest usw.), die allerdings wesentlich seltener gesetzt wurden.
Ab 1300 soll es deshalb üblich gewesen sein, am Tatort oder dort wo es die Angehörigen wünschten, ein steinernes "Sühnekreuz" aufzustellen. Es sind Oberpfälzer und sächsische Sühneverträge erhalten geblieben, in denen ausdrücklich die Setzung eines Sühnekreuzes vereinbart wird.
Es ist sicher falsch, von den Steinkreuzen generell als "Sühnekreuzen" zu reden. Sie konnten auch von Angehörigen nach einem tödlichen Unfall - oder wie in Zittau im Jahre 1392 schriftlich bezeugt - als Dank für eine mildtätige Stiftung eines Kuttenberger Bürgers zur Ausbesserung einer gebirgsüberschreitenden Fernstraße nach Gabel gesetzt werden.
Man glaubt aber auch, dass einige als Grenzzeichen, Richtungsweiser, Freisteine, Pestkreuze oder als Gerichtskreuze dienten. Über interessante und merkwürdige Zusammenhänge zwischen Steinkreuzen und anderen weltlichen und kirchlichen Denkmälern schreibt Karl Bedal in einer 1986 erschienen Schrift. Trotz verschiedener Meinungen und intensiver archivarischer Forschungen umgibt diese groben und massigen Kreuze aber immer noch ein Hauch des Geheimnisvollen und Rätselhaften.
Nun zum gesuchten Sühnekreuz von Heidenau
Standort: Südöstlich vom Ort, nördlich an der Uferstraße Heidenau - Pirna (Alte Dresdener Straße), 11m westlich der Pumpstation.
Größe / Material: 75-80:110:29 / Sandstein
Geschichte: Schaft alt fehlend, alte Kantenabschläge.
1922 in der Nähe, aber südlich an der Alten Dresdener Straße, im Acker gefunden und aufgestellt. Beim Bau der Industriewerke, nach mehrfachem Wechsel, um 1960 auf heutigen Standplatz versetzt. Im Frühjahr 1972 durch Unbekannte umgebrochen, am 12.8.1972 durch die Pirnaer Numismatiker und Harald Quietzsch wieder an derselben Stelle aufgerichtet.
Auf der S-Seite eingeritzt: vier achtfach geteilte Kreise, einer im Kopf, je einer auf den Armen, einer in der Kreuzung; lineares kleines Kreuz, eingeritzt zwischen Kopf und Kreuzung. N-Seite eingeritzt: achtfach geteilter Kreis im Kopf und ein gleicher, besonders großer in der Kreuzung; im Kopf, unter der Stirnkante: rechteckiges Dübelloch. (Müller / Quietzsch 1977)
Sage: Eine französische Batterie (Einzeichnung als Wagenräder angesehen!) soll hier im nahen sumpfigen "Egelsee" versunken sein.
Das Kreuz findet Ihr unter oben genannten Koordinaten
Vom Kreuz aus in Richtung 297° sind es ca. 44m zum Cache.

Additional Hints (Decrypt)

rva Fpuevgg ibz Nfcunyg

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)