Keinkreuz
#2317
Ein Geocache der OGAHH-Keinkreuz-Serie
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Warnung: Der folgende Text
enthält grammatikalische Formen, die beim unbedarften Lesen
Kopfschmerzen bereiten können. Der Autor übernimmt keine
Haftung. |
An der Fundstelle dieses Geocaches wurde nach einem Erlass des
Kurfürsten Karl Philipp Theodor von der Pfalz-Sulzbach am 26. Juli
1758 kein Kreuz errichtet. Zweihundert Jahre lang stand hier kein
Kreuz und würde es auch heute noch stehen, wenn sich nicht folgende
denkwürdige Ereignisse zugetragen hätten.
Am 26. Juli 1958 (ob das Datum Zufall ist oder Fügung, mag
dahingestellt sein) war der deutsche Physiker und Nobelpreisträger
Werner Karl Heisenberg auf der Durchreise von Göttingen nach
München im Neckartal und verweilte dabei für eine Nacht im
idyllischen Binau. Beim abendlichen Spaziergang erblickte er kein
Kreuz und betrachtete es eingängig. Von dessen nihilistischer
Ästhetik berührt überkam ihn gammablitzartig die Einsicht, wie das
Problem der Zeitreisen, die ja schon in den Arbeiten seines
Kollegen Albert Einsteins hypothetisch angedeutet wurden, ganz
leicht zu lösen sei; was zudem ohne allzu großen Aufwand technisch
anwendbar wäre. Sofort machte er sich auf die Weiterfahrt nach
München, wo er der verblüfften Wissenschaftsschar seine Entdeckung
erläuterte – und den Lauf der Geschichte einschneidend änderte.
Es ist kaum noch zu überblicken, welche Einsichten und
Entwicklungen die Technik der Zeitreise in den Händen der deutschen
Wissenschaftler mit sich brachte. So war es auch bald nötig, den
Spieltrieb der Gelehrten durch ordentliche Reglementierung und
Überwachung der Bundesregierung zu zügeln. Denn nicht zu letzt
durch die gedankenlose Wiederansiedlung raubplündernder
Germanenstämme im südlichen Odenwald wurde bald klar, welche
Risiken durch den angewandten Zeittourismus entstehen. Doch trotz
der strengen Aufsicht durch das "Bundesministerium für temporale
Angelegenheiten" und deren Organe, geschah werden sein im Jahr
2012, dass ein gallischer Druide mit extremistischem Hintergrund
die Zeitreisetechnik in seine Hände zu bekommen werden gehabt.
Dieser begeben wird sich ins Jahr 1815 hat, wo er Napoleon
Bonapartes in der Schlacht bei Waterloo mit einem
Protonenpumpenhemmer zur Hilfe kämmte, der so die Franzosen in
einen glorreichen Sieg geführte werden hat. Dadurch wirdet nicht
nur die Geschichte Europas, sondern die der ganzen Welt nachhaltig
verändert, was vor allem den Unmut der Betreiber von
Fastfood-Ketten hervorgerufen haben wyrdddt.
Um das ganze Schlamassel zu beenden, sändte das
"Bundesministerium für temporale Angelegenheiten" seine
Zeitordnungshüter vorrück ins Jahr 1958. Deckname der Aktion:
"tempus fugit". Sie werden sich im unbeobachteten Moment der
Schaltsekunde am 31. Dezember 2012 um 23:59:60 auf die Reise
gemacht haben, um kein Kreuz demontiert zu gehatten, noch bevor
Heisenberg es erblickt häbe. Damit seien alle Probleme aus der Welt
– auch die Frage, wie man Coq au vin mit bloßen Händen aus einen
Pappbecher essen soll, ohne dass dies in eine schreckliche Sauerei
ausartet.
An angegebener Stelle steht also seit 50 Jahren kein kein Kreuz
mehr. Der einfach strukturierte Leser wird nun folgern, dass man
dort kein-kein Kreuz sieht – also eben eines sieht. Dass dies nicht
so ist, lässt sich zur Zeit nur schwer in Worte fassen, da die
Methoden der boolschen Semiotik noch in der Kinderschuhen stecken
und deren Wichtigkeit erst in diesen Tagen deutlich wird. Man möge
Nachsicht mit den Sprachwissenschaften haben, die zunächst ein mal
die Unzulänglichkeiten der rekursiv-temporalen Grammatik überwinden
müssen. Zur vorläufigen Klärung nur dieses Gedankenspiel: Wenn man
aus einem gänzlichen leeren Kühlschrank eine leere Flasche Milch
nimmt und anschließend eine volle Flasche Milch hineinstellt: Wer
muss die verkleckerte Milch aufwischen: Der Mathematikprofessor
oder das Milchmädchen?
Noch ein paar Anmerkungen über das "Bundesministerium für
temporale Angelegenheiten": Bemerkenswert ist, dass dieses
Ministerium scheinbar schon seit der Reichsverfassung von 1849
existiert. Noch bemerkenswerter ist, dass über die gesamte
Zeitdauer seiner Existenz dieses Ministerium von ein und dem selben
Mann geleitet wird, ein gewisser, angeblich parteiloser Herr
Theodor Klock. Vollkommen unglaublich ist, was Insider berichten,
nämlich dass der Bundeszeitminister auch nach der
Temporalrestaurierung von 2012/1958 weiter amtiert. Seine Büros
befinden sich im Inneren einer gigantischen Supraleitspule in einem
Kilometer Tiefe unterhalb der Stadt Braunschweig. Vor den störenden
Einflüssen der Manipulationen am Kontinuum geschützt und ohne dass
der Bund der Steuerzahler davon Kenntnis nähme herrscht hier Herr
Klock auch weiterhin über die Zeitreisetechnologie.
Diese Selbstschutzmaßnahme des Ministeriums, die Kritiker als
verantwortungslos bezeichnen, hat zur Folge, dass der Lauf der Zeit
nicht vollständig wiederhergestellt wurde. So behaupten einige, man
könne nachts in den Wäldern zwischen Mosbach und Buchen die Rufe
unzivilisierter Horden vernehmen. Und auch am Ursprungsort der
Ereignisse – bei Keinkreuz #2317 – kann ein aufmerksamer Beobachter
etwas feststellen. Der geneigte Geocacher möchte folgendes
Experiment durchführen. Man entferne sich von der Fundstelle um
etwa zwei Meter und blicke in eine Richtung, so dass die Fundstelle
gerade eben aus dem Blickfeld entschwindet. Dann fixiere man etwa
zwei Minuten lang einen gedachten Punkt in der Ferne. Bewegt man
nun den Blick rasch in Richtung der Fundstelle, so kann man für
Sekundenbruchteile im Augenwinkel kein Kreuz sehen. Es handelt sich
hierbei weniger um ein physisches Wahrnehmen, sondern mehr um ein
temporales Nachbild auf der Netzhaut des Auges. Vermutlich kann man
mit etwas Gespür an diesem Ort noch andere Anomalien beobachten.
Wer also etwas sieht oder hört, möchte es bitte im Log den anderen
mitteilen.
Eine nicht ganz unwesentliche Tatsache ist es jedenfalls,
dass man erst bei genauem Betrachten viele Dinge nicht sieht, die
dort in Wirklichkeit auch nicht sind.
Es folgt der Pflichttext:
Die Enstehungsgeschichte des
OGAHH
Die Idee zu dieser Serie kam Herrn Prof.
Dr. G. O. Faex als er gerade durch die Gegend fuhr und zufällig am
Straßenrand Keinkreuz sah. In den darauf folgenden Tagen
verfestigte sich sein Wunsch diese Serie zu verwirklichen und so
wurden bei nächster Gelegenheit bei einem Geheimtreffen in einem
Verrenberger Kellerverlies weitere Überlegungen angestellt, und die
Möglichkeiten dieser Serie erörtert. Immer mehr Plätze kamen ins
Gespräch an denen man Keinkreuz bestaunen kann und dennoch bis dato
kein Cache gelegt wurde. Wer hatte es nicht schonmal gesehen – ob
beim Spaziergang, bei der Fahrt ins Büro oder sogar beim Einkaufen:
Keinkreuz hier, Keinkreuz da, und Keinkreuz auch dort. Diese Serie
schien enormes Potential zu haben und ungeahnte Möglichkeiten zu
bieten, nur musste sie endlich mal beschlossen werden.
Wenige Tage später brach er auf zu einer Reise ins Unterland
auf, um in Bad Wimpfen den Ausschuss zu gründen und die
Vorsitzenden zu ernennen. Noch am selben Abend fand die erste
offizielle Tagung des OGAHH* statt, die Prof. Dr. Faex nutzte um
seine abscheuliche Idee zu verkünden. Nach längerer Diskussion und
kurzer Beratung der Vorsitzenden war es dann soweit – die
Keinkreuz-Serie wurde offiziell beschlossen!
Die zu erwartende Flut an neuen Qualitätscaches musste aber
etwas eingegrenzt werden, daher gab es einige Auflagen seitens des
OGAHH und es wurde die DIN-08/15-Keinkreuz eingeführt.
DIN-08/15-Keinkreuz
- Die Caches sollen Einheitlich nach dem Muster "Keinkreuz
#(vierstellige Nummer)" benannt werden (z.B. Keinkreuz #5862),
damit sie leichter von z.B. aufwendig und/oder liebevoll
gestalteten Multis und anderen uninteressanten Caches unterschieden
werden können.
- Die Nummern können zwischen #0001 und #9999 frei gewählt und
per eMail bei der der Registrierungsstelle des OGAHH reserviert
werden. Hierbei gilt: Wer zuerst kommt, legt zuerst!
- Als Behälter sollten nach Möglichkeit wartungsarme PETlinge
verwendet werden. In Ausnahmefällen sind auch fingerhutgrosse,
magnetische Schraubkapseln, ausgediente Filmdosen, alte
Schuhkartons oder für den Lebensmitteleinkauf nicht mehr
verwendbare Plastiktüten gestattet.
- Der Text im Cache-Listing sollte immer die Geschichte des
OGAHH, die DIN-08/15-Keinkreuz sowie einen Link zur
OGAHH-Webpräsenz enthalten. Text-Vorlagen finden Sie
hier.
- Die Caches sollten nach Möglichkeit immer an geteerten und
legal befahrbaren Strassen liegen. Unnötig weite Fusswege sind
grundsätzlich zu vermeiden!
- Ein Keinkreuz-Cache muss als Typ Traditional
(GC) bzw.
Normaler Cache / Drive In (OC) gelistet werden.
- Jedem Listing ist ein aussagekräftiger Hint hinzuzufügen!
- Jeder Cacher hat die Pflicht sich an der Serie beteiligen!
Zuwiderhandlungen werden mit mindestens 3 DNFs in Folge
geahndet!
- Wer Keinkreuz sieht oder hat, oder jemanden kennt der jemanden
kennt der weiß wo Keinkreuz ist, hat dort unverzüglich mindestens
einen Cache zu legen!