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Baron Samedi (französisch Samedi = dt. Samstag, im Kreyòl Bawon Samdi geschrieben) ist der Name eines übernatürlichen Wesens im Voodoo-Kult in Haiti. Baron Samedi gilt als ein Loa, welche in den Ritualen des Voodoos eine zentrale Rolle spielen. Er ist einer der Totenherrscher neben dem unsterblich in den weiblichen Loa Erzulie verliebten Ghede Nibo, dem unheilbringenden Ghede Zoreille und vielen anderen Loa aus der Gruppe der Ghede. Deren Feste werden vom 30. Oktober bis zum 3. November gefeiert.
Baron Samedis Frau ist Maman Brigitte (auch Madame Brigitte), sein jüngerer Bruder ist Azacca, der Loa der Landwirtschaft.
Auf dem Friedhof ist dem Baron Samedi ein geschmücktes Kreuz mit Kerzen und violetten Blumen geweiht. Wenn die Bewohner ihn wecken wollen, so erzeugen sie lautstarkes Getöse durch aufeinander geschlagene Steine oder schlagen dreimal mit der stumpfen Seite einer Machete gegen ein Grabkreuz aus Stein.
Der eigentlich fast immer als unsichtbar geltende Loa wird als formell gekleideter, schwarzer Mann, wahlweise auch als Skelett beschrieben, der einen Zylinder, einen Spazierstock (oder Zeigestab) und (sofern er nicht als Skelett dargestellt wird) einen langen weißen Bart trägt. „Es gilt als sehr gefährlich, ohne seine Erlaubnis ein Grab zu öffnen“.
Mit einer Bitte wenden sich Frauen inständig an Baron Samedi und versprechen, sollte ihre Bitte erhört werden, später mit Opfergaben (Kupfermünzen, Speisen, Genussmitteln) zurückzukehren. Baron Samedi bevorzugt Zigarren, Rum und Fladenbrot. Genau genommen verschmäht er kaum ein Lebensmittel, denn er symbolisiert den Tod und der Tod ist niemals satt.
Dann werfen die Frauen dem Baron Akazienblätter zu und sagen: „Dormi pa’fumé, Baron Samedi!“ was so viel wie „Schlafe wohlduftend, Baron Samedi“ bedeutet. Baron Samedi, der Beherrscher aller Friedhöfe, gibt den Bittenden, wenn eine Einwilligung seinerseits stattfindet (subjektive Interpretation der Bittenden), sein Einverständnis und begibt sich daraufhin zurück in die Erde.
Daraufhin exhumierte Leichenteile können dann gefahrlos zur Herstellung von Talismanen und Amuletten oder für schwarzmagische Zwecke verwendet werden. Umstritten ist unter Experten, ob dieser culte des morts (übersetzt: „Die Anbetung der Toten“) wirklich zu jener synkretischen Religion gehört, welche unter dem Namen Voodoo bekannt wurde, oder ob es sich um ein Randphänomen handelt, welches sich im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Maman Brigitte (frz., Mama Brigitte) ist ein Loa, ein Geistwesen im Voodoo. Sie ist die Frau des Loa Baron Samedi und Schwägerin des Loa Azacca. Die ihr zugeordnete Farbe ist Lila und das typische Opfertier, das ihr dargebracht wird, ist ein schwarzes Huhn.
Maman Brigitte ist die Herrin der Friedhöfe und Grabsteine. Sie wacht über jeden mit einem Kreuz versehenen Grabstein. Das erste Grab einer Frau auf jedem haitianischen Friedhof wird ihr geweiht und ihr Zeremonienkreuz wird auf diesem Grab errichtet.
Sie und ihr Gatte sind Mutter und Vater der Loa-Gruppe Ghede, die sie erschaffen, indem sie die Seelen der Toten aus den Wassern des Stroms des Vergessens ziehen und ihnen einen Namen geben.
Man ruft Maman Brigitte und Baron Samedi an, um die Toten zu beschwören, wenn ein durch Magie Erkrankter vor dem Tode bewahrt und geheilt werden soll.
Wie die meisten anderen Loa, so kommuniziert auch Maman Brigitte, indem sie von einem ihrer Anhänger Besitz ergreift. Zum typischen Verhalten der von ihr Besessenen zählen das Äußern von allerhand Obszönitäten und der Konsum von Rum, der mit Chilischoten versetzt wurde und den ein „Nichtbesessener“ nicht zu trinken vermag.
Es heißt ebenfalls, dass ein von ihr besessener Mensch den Kontakt von Chilischoten mit der Haut im Genitalbereich ohne Schmerz erträgt, auf diese Weise überprüfte man Verdachtsfälle vorgetäuschter Besessenheit.