Galileo ist der Name des europäischen globalen Satellitennavigationssystems (Europäisches GNSS). Es soll weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern und ähnelt im Aufbau dem US-amerikanischen NAVSTAR-GPS und dem russischen GLONASS-System.
Als Sitz der Agentur für das europäische globale Navigationssatellitensystem (Galileo-Agentur, GSA) wurde die tschechische Hauptstadt Prag gewählt. Bis 2014 findet der Umzug von Bediensteten und Ausstattung für die Agentur aus Brüssel nach Prag statt.
Galileo basiert auf einer Grundkonstellation von 30 Satelliten (27 plus drei laufend betriebsbereite Zusatzsatelliten, zuzüglich des fortlaufenden Ersatzes von Satelliten), welche die Erde in einer Höhe von etwa 23.260 km mit 3,6 km/s umkreisen, und einem Netz von Bodenstationen, die die Satelliten kontrollieren. Empfänger in der Größe mobiler Handgeräte wie Smartphones oder Navigationssysteme können aus den Funksignalen der Satelliten die eigene Position mit einer Genauigkeit von ungefähr vier Metern bestimmen. Bei Verwendung von Zusatzinformationen und/oder -diensten lässt sich ähnlich wie bei anderen satellitengestützten Navigationssystemen (GNSS) die Positionsgenauigkeit in den Zentimeterbereich steigern.
Galileo wurde ursprünglich nur für zivile Zwecke konzipiert, wird aber, durch die vom Europäischen Parlament im Juli 2008 verabschiedete Entschließung zu den Themen Weltraum und Sicherheit, auch für Operationen im Rahmen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) „zur Verfügung stehen“.[14] Da auf eine störresistente Bandbreitenspreizung verzichtet wurde, kann das Signal im Konfliktfall jedoch gestört werden.
Quelle: Wikipedia (Auszug)