Delfts Blauw Geocoin - tulp #076

Die Originalcoin bleibt in unserer Sammlung.

Im Sommer 2005 entdeckten zwei junge Niederländer mit ihren Partnerinnen aus der Region Utrecht ein neues Hobby und gaben sich die Nicknamen ZAteam und Landcruiser Team.
Bereits ein Jahr später begannen sie, über die Herstellung einer Münze nachzudenken, wollten aber beide eine typisch holländische Münze, die sich wirklich von den vielen Geocoins unterscheidet, die bereits zu jener Zeit erhältlich waren. So entstand die Idee, eine handgefertigte Porzellanmünze im Stil des "Delfter Blau" herzustellen.

Delfter Keramik ist eine blau-weiße Töpferware, die traditionell in und um Delft in den Niederlanden hergestellt wird. Heute ist "Delfts Blauw" der Markenname, der von Hand auf den Boden der Stücke gemalt wird. Das bedeutet einfach Delfter Blau auf Niederländisch und kennzeichnet sie als authentisch und sammelwürdig.

Da Johan (ZAteam) und Bastiaan (Landcruiser Team) nach eigener Einschätzung beide zwei linke Hände haben, wandten sie sich an Frans Ottink, einen ihnen bekannten professionellen Porzellankünstler.
Er gestaltete eine 52 x 4 mm große Porzellanmünze mit einem typischem niederländischen Motiv auf der Frontseite und dem Geocaching-"Gx" auf der Rückseite.
Bereits bei der Vorverkaufsankündigung am 20. Oktober 2006 im Geocaching-Forum war klar, dass es nicht bei einer Coin bleiben sollte, denn dort hieß es:
Dies ist die erste in einer Serie von vier authentischen Porzellan-Geocoins mit niederländischem Delfter Blau als Motiv. Diese erste Serie zeigt eine traditionelle Windmühle und den Text "windmolen". Jede Münze ist handgefertigt und nummeriert. Jede Serie ist auf eine Höchstzahl von 125 Münzen begrenzt.

Für die Icongestaltung hatten sie fox-and-the-hound aka Christian Mackey, seit 2006 einer der bekanntesten Geocoindesigner Nordamerikas, gewonnen.
Verkauft werden sollte die Geocoin über Ron de Haan aka Psychochicken, dem Betreiber des damaligen online-Shops my-geocoin.com.
Noch am gleichen Tag waren alle angebotenen Coins verkauft.

Im Laufe des folgenden Fertigungsprozesses musste rund die Hälfte der Porzellancoins mehrfach hergestellt werden, weil Frans mit der Qualität nicht zufrieden war. Doch am 25. Januar 2007 wurde im Forum die Fertigstellung der 1. Auflage gepostet.
Es dauerte dann noch 14 Tage, bis alle Coins einzeln in einem handgefertigten Beutel mit einer handgeschriebenen Karte verpackt waren und zu ihren neuen Ownern verschickt wurden.

Am 20. Dezember 2007 erfolgte die Ankündigung des baldigen Erscheinens der zweiten Porzellancoin der Serie mit einem traditionellen Paar Holzschuhe und dem Text "klomp".
Ausgeliefert wurden die Coins Mitte Januar 2008.

Nach einer längeren Wartezeit erschien am 27. November 2009 im Geocaching-Forum endlich ein neuer Thread mit der Ankündigung der dritten Geocoin der Serie. Gepostet wurde hier auch ein kurzer Film von der mühevollen Fertigung der Trackinnummern.
Interessant ist, dass sich beide Cacher in jener Zeit eigentlich bereits komplett vom Geocaching verabschiedet hatten. Nur die Coinfertigung und Coinvermarktung ließ sie noch in der Community aktiv werden. Dabei wurde neben dem Geocaching-Forum auch Twitter zu Werbezwecken genutzt.

Der Verkauf der dritten Porzellancoin mit der Darstellung der Fassade des Treppenhauses der Delfter Porzellanmanufaktur startete am 30. Januar 2010 um 20.00 Uhr erneut über den Webshop k2coins.nl von KarelKraak, der bereits die zweite Edition über seinen Shop angeboten hatte.
Innerhalb von 2 Minuten waren alle angebotenen Coins ausverkauft.
Am 11. Februar erreichten die ersten Coins ihre neuen Besitzer.

Am 19. November 2010 waren die Gussformen für die letzte Serie fertig. Die Geocoins konnten vom 05. - 15. Juni 2011 auf der Webseite des niederländischen Geocaching-Forums bestellt werden. Anschließend erfolgte unter den Bestellern eine Verlosung der zur Verfügung stehenden Geocoins.
Es dauerte dann noch einige Wochen, bis die letzte Coin der Serie ihr Ziel erreicht hatte.

Vielen Dank an mel-whv, der im Rahmen eines Cointausches die Delfts Blauw Geocoin Tulp ins Oderland schickte.
Hier passt sie auch gut hin, war es doch der holländische Wasserbaumeister von Haerlem, der um 1745 mit seinen Erfahrungen die Pläne zur Trockenlegung des Oderbruches maßgeblich mitentwickelte.
Nach der Trockenlegung zogen mehrere niederländische Familien ins Oderbruch.
Anfang des 20. Jahrhunderts war es eine holländische Familie, die das Oderbruch zum Gemüsegarten Berlins machte.
2010 lebten 11 holländische Landwirte mit ihren Familien im Oderbruch.