Schon seit dem Mittelalter wurde der Wald in vielfältiger Weise genutzt. Ganz wesentlich war die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz, hierzu bediente man sich überwiegend der Niederwaldwirtschaft, das heißt alle 15 - 20 Jahre schlug man ganze Waldbereiche kahl und ließ die Bäume aus dem Wurzelstock neu austreiben. Ganz wichtig war aber auch der Vieh-Eintrieb zur Weide in den Wald, denn ganzjährige Stallhaltung und -fütterung gab es in der Landwirtschaft noch nicht.
Das in den Wald getriebene Vieh fraß aber natürlich auch die nachwachsenden Triebe der Bäume und so schnitt (schneitelte) man das Brennholz eben dort, wo das Vieh nicht mehr heranreichen konnte - in rund zwei Meter Höhe.
Im 19.Jahrhundert beschrieb der Königlich Preußische Forstinspektor Wilhelm Fromm die "Kopfholzzucht" für den rechtsrheinischen Bereich
„... Sobald der gepflanzte oder aus dem Saamen erwachsene Stamm die Stärke von 3 bis 4 Zoll Durchmesser [8 bis 10 cm] erreicht hat, wird er auf 6 bis 8 Fuß Höhe [1,7-2,5 m] mit einem breiten, scharfen Beile gewöhnlich an einer Stelle geköpft, unter welcher ein Zugreiß steht. Der so behandelte Baum bildet nun eine Krone. Sobald sich auf dieser ein Ausschlag von 4 bis 5 Zoll Durchmesser am untern Ende findet, klettert man mit Hülfe einer kurzen Leiter an, oder auf den Stock, und hauet allein das Holz von der angegebenen Stärke scharf und glatt am Kopf herunter. ...
...Diese Behandlung ist durch das Bedürfniss entstanden, die Waldweide und Streubenutzung mit der Holzzucht zu verpaaren. ... "
Diese Art der Bewirtschaftung wird heute im Kottenforst nicht mehr betrieben, für eine erneute Schneitelung der alten Bäume ist es jetzt zu spät. Als Zeugnis einer historischen Wirtschaftsform sollen die Kopfbuchen jedoch so lange wie möglich erhalten werden. Wegen ihrer bizarren Formen werden die Bäume auch als Gespensterbuchen bezeichnet. Besonders schöne Exemplare stehen auf dem Venusberg, die Gegend ist aber hochgradig muggel-verseucht, dass ich den Cache hier gelegt habe.