Das Dorf Weil - Der Seilerturm / Das
Spitaltor
Ursprünglich eine alemannische Siedlung und zur Römerzeit
bereits ein wichtiger Handelsplatz, entfaltete sich Weil der Stadt
unter der Herrschaft des Klosters Hirsau und der Grafen von Calw
zum mittelalterlichen Dorf, das im 13. Jahrhundert eine rasche
Entwicklung zum befestigten Stadtwesen erfuhr.
Unter dem Stauferkaiser Friedrich II. erhielt Weil der Stadt
zwischen 1223 und 1242 Stadtrecht. 1275 erlangte die
Stadt den Status der Reichsunmittelbarkeit. Als freie Reichsstadt
war sie direkt dem Kaiser unterstellt und baute zusammen mit den
süddeutschen Reichsstädten ihre Machtstellung gegenüber den
Landesfürsten weiter aus.
Nach der Niederlage 1388 bei Döffingen mussten diese Bestrebungen
auf die Verteidigung der eigenen Unabhängigkeit beschränkt werden.
1492 war der Baubeginn der imposanten spätgotischen Hallenkirche
St. Peter und Paul, die im Jahr 1519 endgültig fertiggestellt
wurde.
In Weil
der Stadt erblickten bekannte Persönlichkeiten das Licht der Welt:
der Frühhumanist Heinrich Steinhöwel,
der württembergische Reformator Johannes Brenz und vor allem
Johannes Kepler, der große Astronom und Mathematiker.
In den letzten Tagen des Dreißigjährigen Krieges, am 18. Oktober
1648, wurde die Stadt in Schutt und Asche gelegt.
Noch heute sind die Wehranlagen (Stadtmauer mit Wehrtürmen), die
Stadtkirche, der Marktplatz und zahlreiche andere Baudenkmale
beredte Zeugen einer stolzen Vergangenheit.
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