Eine der vielen Sagen aus der schönen
Uckermark!
„Weselitz“-Wie das Dorf zu seinem Namen
kam
Im Namen
des Dorfes ist das Wort "Esel" versteckt. Früher wohnten in
Weselitz recht einfältige Leute. Sie wollten unbedingt ihren Ort
durch ein Ereignis berühmt machen, und zwar so berühmt, daß sie
sogar das Stadtrecht verliehen haben wollten. Da sie das aber nur
vom obersten Landesherren bekommen konnten, beschlossen sie, sobald
der wieder in Prenzlau weilte, ihm ein Geschenk in Form von
Lebensmitteln zu machen. Erfreut stimmten alle Einwohner dem
Vorschlag zu. Sie kamen auf die Idee, daß ein praktisches Geschenk
ein Kürbis sei. Über ein so großes, rundes Ding würde sich der
Landesherr sicher sehr freuen. Da aber warf der kluge Hans ein, der
Herr wäre zu dumm, um den Kürbis als Eßware zu erkennen und würde
denken, der Kürbis wäre eine mit Körnern gefüllte Kanonenkugel und
sie wegschießen lassen. Frisches Obst wäre doch viel besser. Das
leuchtet allen ein. Als nun wieder einmal der Landesherr in
Prenzlau weilte, überbrachte eine ganze Abordnung Weselitzer eine
mit Pflaumen gefüllte Kürbishälfte. Als der König das sah, ergriff
ihn die große Wut, er nahm die Pflaumen und warf sie den Bauern
einzeln an die Köpfe. Als sie wieder nach Hause kamen, ließen aber
die Bauern Hans hochleben, denn sie meinten, wenn der König sie
statt der Pflaumen mit Kürbissen beworfen hätte, dann wäre es
schlimmer für sie ausgegangen.
Quelle: Gerhard Hänsel, Uckermärkische Sagen, KIRO-Verlag
1996