Zugegeben,
die "junge Stadt im Grünen" (Eigenwerbung) würde man wohl im
Vergleich mit anderen Orten nicht gerade als ausgesprochen
attraktiv bezeichnen. In der einen oder anderen historischen und
städtebaulichen Fehlentwicklung spiegelt sich die vergleichsweise
rasante Entfaltung - vom landwirtschaftlich geprägten Dorf mit
Gutsbetrieb und "Sanitätsmilchwirtschaft" zur Schlafstadt für
16.000 Menschen am Rande der Millionenmetropole - wider. Trotz
allem findet sich aber selbst hier noch das eine oder andere
Kleinod, das sich zu betrachten lohnt, verbunden mit Geschichte und
Geschichten, die es wert sind, gehört oder gelesen zu
werden.
Zwischen dem ehemaligen
Heereszeugamt - dem späteren Gerätehauptdepot der Bundeswehr -
und dem Stadtzentrum am Glinder Markt befindet sich nördlich
des Oher Wegs das sogenannte Negerdorf. Eine offizielle
Bezeichnung für diese kleine, reetgedeckte Siedlung gibt es
nicht. Über den Ursprung des nicht ganz so politisch korrekten
Namens ist man sich nicht einig. Festzustehen scheint nur,
dass der Volksmund daran ganz entscheidend mitgewirkt hat.
Vielleicht war der dunkle Tarnanstrich mit schwarzer, grauer
und blauer Farbe namensgebend, den die ab 1936 errichteten
Häuser während des Zweiten Weltkriegs erhielten. Vielleicht
war es aber auch deren geschlossene Anordnung, die - in
Kombination mit den Reetdächern - an einen
schwarzafrikanischen Kral erinnert. Selbst die Geräteschuppen
in den Gärten der Häuser sind mit Strohdächern versehen. Vor
einiger Zeit suchte die Eigentümergenossenschaft über eine
Lokalzeitung nach Zeitzeugen, die Auskunft über die Herkunft
des Namens geben könnten. Das Ergebnis der Suche ist
unbekannt.
Die Siedlung war den Offizieren und höheren
Angestellten des ebenfalls ab 1936 errichteten Heereszeugamtes
vorbehalten. Es war für die Entwicklung Glindes eine der
wichtigsten Keimzellen. Parallel zum Bau des Zeugamtes wurden
abgesehen vom "Negerdorf" auch die Zeugamtssiedlung (zwischen
Mühlenstraße und Bahnstraße) und die Angestelltensiedlung am
Mühlenweg errichtet. Glinde wuchs von rund 500 auf mehr als 2.000
Einwohner.
An den Gebäuden des "Negerdorfes" ist seitdem
nur wenig geändert worden. Seit ein paar Jahren stehen sie unter
Denkmalschutz. Zudem sind sie nicht mehr im Besitz des Bundes. 2003
kaufte sie die Hamburger Baugenossenschaft Freier Gewerkschafter
(BGFG), die sie aufwändig renovieren, die Dächer erneuern und die
Wohnungen komfortabel ausstatten ließ. Gelegentlich wird mal eine
der insgesamt 24 Wohnungen frei, die - gemessen an Alter und
Bauform der Häuser - recht luxuriös ausgestattet sind. Wer also
schon immer davon geträumt hat, in einem reetgedeckten Haus zu
leben, findet hier vielleicht eine attraktive Alternative.
Informationen gibt es in einem Schaukasten, der gleichzeitig auch
den Startpunkt dieses kurzen Multis markiert.
Immer mal wieder verschlägt es Leute nach
Glinde - sei es, weil sie in der großen Stadt eine Arbeit und hier
bezahlbaren Wohnraum finden oder, vice versa, weil sie beruflich
hierher umziehen (sogar der eine oder andere Hesse wurde hier
bereits gesehen). Für manchen vielleicht eine einschneidende
Veränderung (siehe oben, Attraktivität). Um zu demonstrieren, dass
es eventuell doch nicht ganz so dramatisch schlecht hier ist - oder
einfach, um davon abzulenken -, habe ich diesen Cache gemacht, um
damit zu sagen:
Willkommen in Glinde!
Aufgabe:
Begib Dich zum größten Haus des Gebäudeensembles (es steht
gegenüber der Zufahrtstraße). Du benötigst die beiden zweistelligen
Hausnummern am Gebäude.
Die niedrigere Zahl sei a, die höhere sei b
Die Nordkoordinate erhältst Du, indem Du zu den
Nachkommastellen der Nordminute der Startkoordinate das Ergebnis
folgender Berechnung addierst:
3 * b + a + 1
Die Ostkoordinate erhältst Du, indem Du von der Ostminute
der Startkoordinate das Ergebnis folgender Berechnung subtrahierst
(Achtung, Übertrag vor dem Komma):
2 * a + b * 4 - 10