Kirchle Traditional Geocache
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:  (micro)
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STIFT MITBRINGEN !!!
Kirchle
Dieser
Geocache führt Dich zu einer ehemaligen Burg. Burg??? Ja, denn das
heutige Kirchenschiff war früher eine
Burg.
Das Kirchlein
wird im Lagerbuch von 1526 erstmals erwähnt. Man vermutet, dass es
aber schon vor dem Jahr 1501 bestand. Ferner wird in der
Ortsbeschreibung von Gerhausen mehrfach von einer Burgstelle auf
der Blauinsel berichtet, welche im 13. und 14. Jahrhundert
ortsadeligen Familien als Wohnsitz gedient hatte. Im späten 14.
Jhd. treten Angehörige der Familie derer von Nenningen als
Eigentümer auf. Ihr bekanntester Vertreter war Anselm von Nenningen
der Bischof in Augsburg war und nach seiner Rückkehr nach
Blaubeuren im dortigen Kloster 1428 starb. 1420 wurde der Burgstall
auf der Blauinsel an die Gräfin Anna von Helfenstein verkauft. Im
herrschaftlichen Lagerbuch von 1526 wird der Burgstall nicht mehr
erwähnt.
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Baugeschichte
Das Alte
Kirchlein steht auf einer leichten Geländeerhebung in der Mitte der
Blauinsel. Durch eine gefügekundliche und dendrochronologische
Untersuchung konnte auf Grund der Baustruktur im heutigen Baukörper
ein älterer Kernbau nachgewiesen werden. Dieser ehemals rechteckige
massiv gemauerte Steinbau besitzt in seinem Mauerwerksverband an
den Eckausbildungen Buckelquader. Unterhalb der heutigen Trauflinie
befinden sich mehrere ausgespritzte Auflagepunkte, welche die Basis
für die Unterstützungshölzer eines ehemals ringsum auskragenden
Fachwerkaufsatzes bildeten. Von diesem erhaltenen rechteckigen
Kernbau, welcher als ehemaliges Burggebäude interpretiert wird,
sind noch die westliche Giebelwand sowie die nördliche und südliche
Traufwand erhalten. Die östliche Giebelwand wurde erst im Zuge des
Umbaues zur Kirche geöffnet, als man den heutigen Chor anfügte. Die
Wände des Chores weisen eine deutlich geringere Mauerstärke als die
Wände des Kernbaus auf. Ausserdem besitzen die gemauerten Wände des
Kernbaus und des Chores keinen homogenen Mauerwerksverband.
Zwischen ihnen besteht eine deutliche Mauerfuge. Über dem heutigen
Kirchenraum und dem Chor wurde zudem ein einheitliches Dachwerk
abgezimmert, dessen Dachbalkenlage, Dachstuhl und Sparren
einheitlich eine Winterfällung 1409/10 datieren. Auch die Bauhölzer
des heutigen Glockenturms weisen die selben Fälldaten wie die
Hölzer des Dachwerks auf. Nachdem auf Grund der gefügekundlichen
Untersuchung nachgewiesen werden konnte, dass diese Bauhölzer
saftfrisch verbaut worden sind, kann man davon ausgehen, dass sie
im Verlauf des Jahres 1410 bzw. 1411 verzimmert wurden. Der Umbau
der Burg zur Kirche erfolgte demnach um 1410/11. Aus dieser Zeit
stammen auch die Rundbogenfenster und der westliche Zugang an der
südlichen Traufe. Die übrigen Fenster und Türöffnungen sind
jüngeren Datums. Zur Kirchenausstattung aus dem 17. Jhd. zählt eine
über den gesamten Kirchenraum reichende kassettierte
Bretttäferdecke, die derzeit leider von einer Zwischenebene
verdeckt wird.
Heute wird das
"Kirchle" von der zur Evangelischen Gemeinde gehörenden
Altpietistischen Gemeinde benutzt, die dort jeden Sonntag um 14 Uhr
eine Gemeinschaftsstunde abhält.
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Additional Hints
(Decrypt)
Teüa zvg tenhre Fcvgmr