Historie
Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts
gehörten Kantinen und so genannte "Kaffeeklappen" zum
einheitlichen Bild des Hamburger Hafens. Hier trafen sich
Schauerleute wie Tallymänner (Ladungskontrolleure),
Schlickschuber (Ewerführer), Festmacher und Tagelöhner
gleichermaßen, um in kurzer Reichweite ihres Arbeitsplatzes
eine wärmende und stärkende Mahlzeit zu sich nehmen und den
einen oder anderen Klönschnack abhalten zu können.
Die Oberhafenkantine wurde 1925 im Stil des norddeutschen
Klinkerexpressionismus errichtet und ist bis dato letzter Zeuge für
Gebrauchsarchitekturen im Hamburger Hafen. Bauherr und gleichzeitig
Kantinenwirt war seinerzeit Hermann Sparr. Zum Zeitpunkt der
Errichtung wurden zeitgleich Millionen von Ziegelsteinen mit Hilfe
von Lastkähnen über den Oberhafen zur Baustelle des Chilehauses
transportiert. Gerüchten zur Folge sind dabei etliche Klinkersteine
für den Bau der Oberhafenkantine abgezweigt worden, um den
damaligen Mangel an Baumaterialien auszugleichen. Bis zum Jahre
1997 und ihrem Tod war Anita Haendel die letzte Wirtin der
Oberhafenkantine.
Wenige Wochen nach dem Tod von Anita Haendel sperrten die
Behörden das Gelände wegen akuter Einsturzgefahr. Aufgrund des
absinkenden Fundaments neigte sich das gesamte Gebäude sichtbar und
man sprach vom "schrägsten Imbiss" der Stadt. Die Deutsche Bahn
erwägte sogar einen Abbau und anschließendem Wiederaufbau an einer
anderen Stelle, weil man Brückenerweiterungen plante. Das Projekt
scheiterte zum Glück aus Kostengründen. Im Jahre 2000 wurde dann
die Oberhafenkantine unter Denkmalschutz gestellt. Nichts änderte
sich an der aktuellen Situation bis zum Jahre 2002. Klausmartin
Kretschmer, ein umstrittener Immobilienmillionär, der bereits
attraktive Objekte wie die "Flora" im Schanzenviertel aufkaufte und
gerne prominentes Umfeld sucht, kaufte das Gebäude und verpachtete
es an den Elmshorner TV-Smutje Tim Mälzer, dessen
Restaurant "Das Weiße Haus" im Museumshafen von Övelgönne
eine Klientel bedient, die gerne monatelang auf einen freien Tisch
wartet. Nach einer umfangreichen Restaurierung und unter
Beibehaltung vorhandener Inneneinrichtungen, wie zum Beispiel der
fußkurbelbetriebene Speisenaufzug im Keller der Küche, führt heute
die Mutter von Tim, Christa Mälzer, die OHK weiter.
Damals wie heute gibt es hier handgeformte Frikadellen (Mein
"Geheimtipp"!), Eintöpfe und klassischer Weise Freitags ein
Fischgericht - Convenience Food ist hier ebenso unbekannt, wie
Latte Macchiato und homöopathisch anmutende Cuisine. Stattdessen
gibt es Filterkaffee und bodenständige Hamburger
Hausmannskost. |
Hier steht natürlich nicht der Cache selbst im Vordergrund,
sondern die historische und reaktivierte Location. Da die Anfahrt
für Autofahrer etwas "abenteuerlich" erscheinen kann, gibt es für
die Terrainbewertung von mir 2 Sternchen. Viel Spaß bei der Suche.
Es empfiehlt sich zumindest kurz den Spoiler anzugucken, da ich,
bedingt durch die Location, einen schlechten Empfang hatte.