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"Echt Stonsdorfer" - Wie alles anfing...
Der Mann, der den milden,
vitaminreichen, säurearmen Saft mit bitteren Kräuterauszügen in
einem harmonisch schmeckenden Kräuterlikör vereinte, stammt aus dem
Riesengebirge. Er hieß Christian G. Koerner und stellte 1810 seinen
nunmehr weltberühmten "Stonsdorfer Bitter" der Öffentlichkeit vor.
Die Kunde von diesem Magenbitter mit fruchtigem Bukett verbreitete
sich in Deutschland sehr schnell, denn die Idee, Kräuterauszüge mit
ausgepresstem Fruchtsaft zu vermischen, sorgte für einige
Aufregung, fand aber dann schnell viele Nachahmer.
Die wahre Heimat dieser Spirituose
liegt also in Stonsdorf (früher Kreis Hirschberg) in Schlesien,
nördlich von Bautzen. Heute gehört der uralte Bauernflecken zu
Polen und nennt sich "Staniszow". Dort im Riesengebirge, im Lande
Rübezahls, an den Hängen der Schneekoppe, waren die
Heidelbeersträucher zu finden, deren getrocknete Früchte früher als
Arznei (Mittel gegen Durchfall und andere Zipperlein) vom Apotheker
feilgehalten wurden.
Natürlich haben viele Firmen
Stonsdorfer hergestellt und das Prinzip der Zumischung von
Heidelbeersaft war allen Rezepten eigen. Weit voneinander wichen
nur die Kräuterauszüge ab. Durch die vielen Nachahmer wurde aus der
Herkunftsbezeichnung "Stonsdorfer" ein Gattungsbegriff. Die hier
beschriebene Stonsdorferei veränderte ihr Rezept hingegen nie und
durfte laut einem Urteil des Landgerichts Hamburg aus dem Jahre
1971 als einziger Produzent das Unterscheidungsmerkmal "Echt
Stonsdorfer" auf die Flaschen drucken. Ob auch heute noch ein
schutzwürdiges Interesse besteht, stelle ich in Frage, da
mittlerweile die Berenzen-Gruppe AG den 32%ter in sein
Markenportfolio aufgenommen hat.
...und wie es weiter ging.
Der Zweite Weltkrieg und seine
Auswirkungen zwang die Blaubeerverarbeitenden Riesengebirgler zur
Wanderung nach Westdeutschland. Umsichtig wie sie waren, fanden sie
1957 nördlich von Hamburg, in einem Gebiet, wo außer Sand und Gras
nichts zu finden war, einen Ort, der sich der Stonsdorferei W.
Koerner & Co. annahm. Die gesamte Region partizipierte am
Wiedererstehen und am neuen Umsatzerfolg des alten Markenartikels.
34 Betriebe der verschiedensten Wirtschaftszweige siedelten sich
dort nach und nach an. In Anerkennung dieser Initiative der
Geschäftsleitung der Stonsdorferei wurde sogar die Neubenennung
einer Strasse mit der Bezeichnung "Stonsdorfer Weg" veranlasst, die
auch heute noch existiert.
Nachdem sehr lange Zeit das
ursprüngliche Gebäude der Stonsdorferei leer stand, ist nun die
zentrale Rettungsleitstelle des Kreises Segeberg nach
kostenintensiven Erneuerungen dort eingezogen. Einige Relikte der
fernen Zeit kann man aber immer noch erkennen.
Zum Cache
Begib dich zu N53° 42.428' E10°
01.588'.
Von dort suchst du in luftiger Höhe nach einer vierstelligen Zahl
ABCD.
Nun kannst du dich auf die Suche nach dem Final
machen:
N53° 42.[A+C+D+C][B-3][B+D]'
E10° 01.[A+B][B+C][A+C]'
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Dieser kleine Multi ist nunmehr, nach seinem Verschwinden Anfang
des Jahres, die zweite Version mit neuen Koordinaten. Es spricht
deshalb aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn die Finder der ersten
Version diesen Cache erneut zu loggen.