Der einstige Wiener Vorort "Meidling" besaß bereits 1784 einen ersten Friedhof (heute Vierthalergasse 11). Er wurde 1806 aufgegeben.
In unmittelbarer Nähe stellte der Bürger Johann Putz kostenlos ein Grundstück zur Verfügung, das sich ungefähr auf dem Gebiet der heutigen Straßenzüge Sechtergasse, Pachmüllergasse und Zeleborgasse befand. Dort wurde 1807 ein zweiter Friedhof geweiht. Infolge einer Choleraepidemie, die viele Todesopfer forderte, und aufgrund des Bevölkerungswachstums musste der Friedhof 1831 und 1859 vergrößert werden.
Da aber auch diese Erweiterungen schließlich unzureichend waren, verlegte man den Friedhof neuerlich, dieses Mal in ein etwas weiter außerhalb gelegenes, unbewohntes Gebiet beim Meidlinger Bahnhof.
Das Areal des aufgelassenen Friedhofs wurde nie gänzlich verbaut, sondern zu einem kleinen Platz, dem Ortsplatz, umgewandelt. Heute befinden sich hier ein Park mit Spielplatz und Wohnhausanlagen. Es war geplant, dass die Toten des aufgelassenen Friedhofs in der Sechtergasse auf den neuen, mittlerweile dritten Meidlinger Friedhof (beim Bahnhof Meidling) umgebettet werden. Wie 1998 archäologische Funde auf dem Gelände des zweiten Friedhofs zeigten, dürfte aus Kostengründen nur ein geringer Teil der Toten (nur die "prominenten") umgebettet worden sein. Nur 1 m unter dem Straßenniveau wurde eine Vielzahl an Gräbern, Särgen und Skeletten gefunden, die zur Wiederbestattung auf den Wiener Zentralfriedhof gebracht wurden. Ob tatsächlich alle Toten geborgen wurden, ist nicht gesichert.
Der Lost Place Leichenhalle vom zweiten Meidlinger Friedhof in der Sechtergasse ist stiller und leider sehr verfallener Zeitzeuge.
Quellen: Blätter des Bezirksmuseum Meidling, Wiener Wohnen
Bitte die Leichenhalle selbst und das abgesperrte Gelände rund um die Leichenhalle nicht betreten. Jeder ist für sein Handeln und seine Sicherheit selbst verantwortlich. Happy Caching!