Wer von Oberwil nach Therwil, oder auch umgekehrt, über die Oberwilerstrasse gelangen will, passiert bei der Kreuzung dieser Kantonsstrasse mit der Ringstrasse einen Kreisel, der vor gut 20 Jahren gebaut wurde. Im März 2013 erfolgte durch die Gemeinde Therwil ein Aufruf, den Kreisel neu zu gestalten. Schnell wurde klar, dass nur ein Therwiler Symbol in Frage kommen kann. Man entschied sich für die 99er-Kuppel, welche einen Durchmesser von 7 Metern hat und 3,5 Meter hoch ist. Die 99er-Kuppel besteht aus 65 Teilen und wiegt gut 3,5 Tonnen. Die Anordnung der Zahlen basiert auf einer zugrunde liegenden geodätischen Kuppel. Aufgebaut und eingeweiht wurde sie am 21.11.2013.
Was hat Therwil mit der 99 zu tun?
Es gibt vier überlieferte Versionen, weshalb die Därwiler die "99-er" geheissen werden:
- Früher folgte die Grenze zwischen den Bännen Therwil und Reinach der Wasserscheide. Da die Therwiler ihren Wald zu klein fanden, zogen sie mit hundert Eseln aus und schleiften die Bannsteine gegen Reinach. Dabei stand ein Esel um, und es waren nur noch neunundneunzig. Seitdem nennt man die Therwiler Neunundneunziger oder Marchsteinschleifer.
- Es rückten einst hundert Therwiler Soldaten gegen Arlesheim. Auf dem Chäppeli zählte sie der Anführer. Da er sich aber nicht mitzählte, kam er immer nur auf neunundneunzig.
- Anno 1499 schauten die Therwiler beim Gefecht auf dem Bruderholz zu. Einige halfen den Eidgenossen, indem sie Gabeln, Kärste und Sensen herausgaben. Nachher prahlten sie: "Ja, ja, anno Neunundneunzig, da sind wir Therwiler auch dabei gewesen."
- Der Neckname Nünenüünzger, d.h. die Zahl 99, ergibt sich, wenn man die Buchstaben des Alphabets numeriert und die Zahlen für "Derwyll" zusammenzählt. Die Summe beträgt dann 99.
Quelle: Heimatkunde, 1999 (dort zitiert aus dem Buch 'Baselbieter Sagen' von Paul Suter und Eduard Strübin, 1976)