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Pflege einer verbrachten Streuwiese bei Kirchdorf Cache In Trash Out Event

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Hidden : Saturday, July 9, 2022
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
4 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

09 July 2022, 10:00 - 12:00

 

Artenreiches Grünland – Lebensraum der Kulturlandschaft

Durch die menschliche Nutzung entstand in Mitteleuropa einer der artenreichsten und buntesten Lebensräume unserer Landschaft, die Wiese. Die hohe Bedeutung von extensiv genutztem Grünland für die ökologische Vielfalt zeigt sich, indem das Vorkommen von  1.250 höheren Pflanzen - über ein Drittel unserer heimischen Pflanzenarten - an diesen regelmäßig genutzten Lebensraum gebunden ist. Je nach Standorteigenschaften, welche z.B. durch Nährstoffverfügbarkeit oder Wasserhaushalt geprägt werden, bilden sich die unterschiedlichsten Wiesentypen von Magerrasen bis Nasswiese heraus. Jede Wiese weißt hierbei ihre ganz eigene Artengemeinschaft und Blühaspekt auf. Das große Spektrum an Pflanzen bietet gleichzeitig die Grundlage für eine mindestens genau so vielfältige Fauna. Auf wenigen Quadratmetern können mehrere Hundert verschiedene Insekten und Spinnen vorkommen. Unzählige Käfer, Heuschrecken, Schmet-terlinge, Bienen, Hummeln und Ameisen leben hier, welche wiederum vielen Feldvögeln als Nahrungsgrundlage dienen.

Leider sind blütenreiche Wiesen durch  die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung seit den ersten Flurbereinigungsverfahren der 50er Jahre bis zum heutigen „Maisboom“ stetig vom Rückgang betroffen. Konkrete Ursache für den Artenschwund ist der Einsatz von Kunstdünger, die Erhöhung der Schnittfrequenz, die Trockenlegung von Feucht- und Nassstandorten, der Umbruch zu Acker sowie die Neueinsaat mit wenigen Hochleistungsgräsern. Diese Entwicklung hat in den letzten Jahren zu einem erheblichen Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft geführt. An das verschwinden der wertgebenden Kräuter und Gräser ist auch unausweichlich der Rückgang der an die jeweilige Pflanze angepasste Tierart verbunden. So ist zeitgleich z.B. ein besonders starker Rückgang von Schmetterlingen der freien Feldflur zu verzeichnen, da die für deren Raupen wichtigen Nahrungspflanzen nicht mehr vorhanden sind.

Aufgrund dieser Entwicklung stellt artenreiches Grünland für den Naturschutz einen Lebens-raum von besonderer Schutzwürdigkeit dar, welcher zu Erhalten und zu Entwickeln ist.

Quellfeuchte Hänge im Gemeindegebiet Kirchdorf

In der Gemeinde Kirchdorf gibt es aufgrund des Übergangs zwischen den Naturräumen „Jungmoränenlandschaft des Inn-Chiemsee-Hügellandes“ und „Isen-Sempt Hügelland“ relativ steile Hanglagen. Die Besonderheit dieser Hanglagen sind zum Teil, kleinflächige, feuchte Quellbereiche, an denen sich artenreiche Hangquellmoore oder als Zeugen einstiger bäuerlicher Nutzung Streuwiesenreste befinden. Streuwiesen sind ein Sondertyp der Wiesen, da das Produktionsziel nicht die Gewinnung von Futter sondern die Erzeugung Einstreu für die Viehhaltung war. Aus historischer Sicht wurden diese Wiesen immer erst im Spätsommer ab September gemäht, da hier der Aufwuchs bereits voll ausgereift war und somit die besten Eigenschaften als Einstreu hatte. Die Kombination aus später Mahd und feuchtem Standort hat zum entstehen einer eigenen, sehr typischen Pflanzengesellschaft, den sogenannten „Pfeiffengraswiesen“ geführt.

Handlungsbedarf

Im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung ist die Gewinnung von Einstreu immer entbehrlicher geworden. Infolge fand eine Nutzungsaufgabe, aber auch Trockenlegung oder Aufforstung eines Großteils der Streuwiesen statt. Aufgrund dessen ist dieser Lebensraum samt seiner vielfältigen Artenzusammensetzung zu einem bedrohten Stück unserer Kulturlandschaft geworden.

Streuwiese bei Kirchdorf

Im konkreten Fall ergab sich der Kontakt mit einem Landwirt aus Hof bei Kirchdorf, welcher im Besitzer einer offengelassen Streuwiese an einem südexponierten Hang südlich von Kirchdorf ist. Aufgrund der Nutzungsaufgabe ist es zu einer starken „Verschilfung“ sowie zum Aufwuchs von einzelnen Bäumen gekommen, welche sukzessive die vorhandene Streuwiese verdrängen. Der Flächeneigentümer ist für Maßnahmen des Naturschutzes sehr aufgeschlossen

Aufgabenstellung (Naturschutzfachliche Maßnahme)

Aus naturschutzfachlicher Sicht ist der Erhalt der Streuwiese aufgrund ihrer Seltenheit und ihres Artenreichtums einer verbrachten Schilffläche vorzuziehen. Als Maßnahme ist hierzu in den ersten Jahren eine zweimalige Mahd pro Jahr mit Abtransport des Mahdgut erforderlich, um die weitere Ausbreitung sowie das Zurückdrängen des Schilfs zu bewirken. Der Eigentümer wird die Pflegeaktionen durch den Abtransport des Mähguts unterstützen. Die Mahd samt dem abrechen der Fläche wird durch ehrenamtliche Helfer -> Geocacher erfolgen. Der erste Mahd Termin im Jahr ist so zu setzen, dass das Schilf zwar schon Halme ausgebildet hat, aber sich noch keine Blätter ausgebildet haben. Nur hierdurch kann eine Schwächung des Schilfs stattfinden Ein geeigneter Mahdzeitpunkt ist hierfür Ende Mai, Anfang Juni. Anschließend sollte eine weitere Mahd im Herbst stattfinden.

Wir treffen uns am Samstag, den 09.07.2022 von 10:00 bis ca. 12:00 an den angegebenen Koordinaten. Zusammen mähen wir dieses Jahr erneut das Schilf, räumen es von der Fläche und führen somit einen weiteren Schritt zum Erhalt der Streuwiese durch. Herr Nirschl von der Unteren Naturschutzbehörde Mühldorf begleitet die Aktion. Es werden Freischneider und Rechen bereitgestellt (Festes Schuhwerk ist erforderlich, eigene Rechen bitte, falls vorhanden, mitbringen). Weiterhin spendiert die Naturschutzbehörde eine Brotzeit. Aufgrund der Flächengröße ist die Naturschutzmaßnahme auf 20 Teilnehmer beschränkt.

Wir freuen uns auf euch!

Gruß,

Matthias Nirschl und Digitus

Vielen Dank an lumbricus für die Erstellung und das Überlassen des Listings!

Additional Hints

 

 
 
 

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