In der Schweiz setzte die Elektrifizierung sehr früh ein. Das Land ist für Staudämme und Eisenbahnen wie gemacht – es ist Pionierin.
Die erste elektrische Beleuchtungsanlage wurde 1879 im Speisesaal des Hotel Kulm in St. Moritz in Betrieb genommen. Den benötigten Strom produzierte der Hotelier Johannes Badrutt mittels eines von Wasserkraft angetriebenen Bürgin Gleichstromdynamos gleich selber.
Von da an schritt die Elektrifizierung rasch voran. Bis 1910 war die Schweiz das Land mit der weltweit höchsten Stromproduktion pro Kopf.
Ausserdem waren 1939 77% des Schweizer Schienennetzes elektrifiziert. Im Vergleich waren es in den übrigen europäischen Ländern durchschnittlich erst 5%.
In den Privaten Haushalten wurde Strom zuerst vor allem für die Beleuchtung genutzt. Später zum Kochen und weiter für immer mehr elektrische Geräte.
Durch den Bau von Bergbahnen wurde der Ausbau der Stromproduktion mit Wasserkraftwerken weiter vorangetrieben.
Anfang der 1970er Jahre stammte fast 90% der Stromproduktion aus der Wasserkraft. Mit der Inbetriebnahme der schweizerischen Kernkraftwerke nahm der Anteil bis 1985 auf 60 % ab und lag 2020 bei 58 %.