Skip to content

Harder Schneeball EarthCache

Hidden : 8/26/2021
Difficulty:
4.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Am Kreisverkehr in Tarp findet man zwei sehr große Findlinge, die man auf den ersten Blick trotzdem schnell übersehen kann. Einen davon möchte ich euch in diesem Earthcache empfehlen anzuschauen. Vom Weg aus gesehen handelt es sich um den linken Stein. Genaueres Hinsehen lohnt sich, denn die Besonderheiten dieses gewaltigen Steins offenbaren sich nicht auf den ersten, sondern erst auf den zweiten oder gar dritten Blick bei ganz genauer Betrachtung. Es handelt sich um einen in dieser Größe seltenen Palaeoporellenkalk. Auf seiner Oberfläche haben sich reichlich kleine Drusen voller Calcitkristalle gebildet. Er stammt aus dem Kieswerk Harder bei Jagel, daher auch sein liebevoller Name "Harder Schneeball".

 

Wichtiges bevor ihr euch auf den Weg macht:

- Ihr benötigt für den Cache eine wirklich gute Lupe, am besten mit Licht!

- Bitte lauft zu eurer eigenen Sicherheit nicht über den Kreisverkehr, es gibt einen Fußweg!

 

Was ist Palaeoporellenkalk?

Die fossil erhaltene Kalkalge Palaeoporella ist namensgebend für dieses Gestein. Sie gehört zu den Kalk abscheidenden Algen, welche im oberen Ordovizium, also vor ca. 445 Millionen Jahren, regelrechte Algenriffe gebildet haben. Es handelt sich um eine schlauchförmige, gewundene, manchmal verzweigte Kalkalge mit einem Durchmesser von 2 bis 3 Millimetern und einem zentralen Kanal. Die Röhren bestehen aus durchscheinendem Kalkspat. Hinter der Sammelgattung Palaeoporella verbergen sich mehrere ähnliche Arten. Eine exakte Bestimmung kann nur über Dünnschliffe erfolgen.

Als eiszeitliches Geschiebe kommt Palaeoporellenkalk in Norddeutschland recht häufig vor, allerdings nicht in dieser Größe. Der Harder Schneeball hat ein Gewicht von 19 Tonnen! Er ist der größte sedimentäre Findling Schleswig-Holsteins. Als Herkunftsort dieser Gesteine werden Dalarne oder der Ostseegrund nordöstlich von Öland angenommen. Palaeoporellenkalk kann grünlich, weiß bis grau, beige oder rötlich aussehen.

Auf der Oberfläche aller Palaeoporellenkalke gibt es circa 2 Millimeter große Querschnitte der Algenschläuche. Mit bloßem Auge sind diese Kalkalgenröhrchen sehr schwer zu erkennen.

Große Palaeoporellenblöcke zeigen oft auch Stylolithen. Das sind Verzahnungen an Schichtgrenzen im Gestein, die durch Lösungsvorgänge entstehen und die als Zickzacklinie über die Gesteinsoberfläche laufen.

 

Die Enstehung von Drusen

Als Druse bezeichnet man einen ehemaligen Hohlraum im Gestein, welcher unvollständig mit Kristallen verschiedener Art gefüllt ist. Sind die Hohlräume vollständig mit Mineralsubstanz ausgefüllt, nennt man sie dagegen Mandel.  Stark mineralhaltiges Wasser sickert in die bestehenden Hohlräume ein, löst Kalk aus dem karbonathaltigen Ausgangsgestein und führt im Laufe der Zeit zur Bildung von Kristallen an den Innenwänden der Drusen. Die Innenwände erhalten so eine "Kristalltapete", sie werden mit den Kristallbildungen quasi austapeziert. Das höchste Alter weisen dabei die Kristalle auf, die sich direkt an der Gesteinswand befinden. Zum Zentrum der Druse hin werden die Kristalle immer jünger.
Die Kristalle in Drusen sind größtenteils perfekt ausgebildet, da bei ihrer Entstehung keine Platzbegrenzungen im Inneren des Hohlraumes vorlagen. Dennoch verbleibt ein zentraler Hohlraum in einer Druse.

Diese Kristalle sind sogenannte Sekundärminerale, die anders als die Primärminerale erst nach der Bildung des umgebenden Gesteins entstanden sind. In diesem Fall ist Calcit das Sekundärmineral in den Drusen.

 

 

Calcit ist ein Mineral sedimentären Ursprungs.

In der seltener vorkommenden Reinform ist Calcit farblos und hat einen glasartigen bis matten Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Beimengungen von verschiedenen Elementen begründen ursächlich die verschiedenen Färbungen von Calcit. So färbt beispielweise Eisen gelb bis braun, Kobalt rosa, Mangan violett und Zink grau.

Calcit kann sowohl massiv als auch körnig, faserig oder in kristalliner Form auftreten und zeigt in letzterem Falle den höchsten Formenreichtum aller bekannten Minerale. Es ist als gesteinbildendes Mineral eines der häufigsten der Erdkruste und kommt sowohl in magmatischen, metamorphen als auch in Sedimentgesteinen vor.

 

Schaut euch den Harder Schneeball im Ganzen und die Oberfläche unter der beleuchteten Lupe genau an und beantwortet dann bitte vor dem Loggen folgende Fragen:

1. Wie groß sind die Calcitdrusen auf der Gesteinsoberfläche im Schnitt und sind sie über den gesamten Stein verteilt?
2. Sind alle Drusen vollständig mit Calcitkristallen austapeziert oder komplett gefüllt als Mandel oder gibt es auch Hohlräume ohne Kristallbildungen?
3. Schaut euch den Calcit in mehreren Drusen an und beschreibt die kleinen Kristalle bezüglich ihrer Form, Transparenz, Glanz und Färbung.
4. Sind alle gleich oder könnt ihr Unterschiede feststellen?
5. Bitte fügt ein spoilerfreies Foto eurem Log bei.

Schickt eine Mail mit euren Antworten an mich! Nach dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich. Ihr braucht nicht die Logfreigabe abwarten! Ich wünsche euch viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!





Quellen: Strand_und_Steine.de, steine-und-minerale.de, wikipedia, chemie.de, mineralienatlas.de

Additional Hints (No hints available.)