Skip to content

LAB Bonus Gerichtswesen von Willisau - 1000 😉_06 Mystery Cache

Hidden : 12/11/2020
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Dies ist der Bonuscache zum LAB "Das Gerichtswesen von Willisau". Gleichzeitig ist es auch ein JubilĂ€umscache fĂŒr Smeili_06, der am Dienstag, 8. Dezember 1000 Geocaches gefunden hat. Gratulation!

 

Bei den Ankerkoordinaten ist wie ĂŒblich bei Bonuscaches nichts versteckt! Um an die Koordinaten zu gelangen, musst du zuerst den Lab "Das Gerichtswesen von Willisau" absolvieren. Du kannst es unter folgendem Link öffnen: https://adventurelab.page.link/gHkg

 

Die Stempel und das Stempelkissen sind keine TauschgegenstÀnde und bleiben im Cache! Der Cache kann, da er ein Bonus-Cache ist, leider nicht als Letterbox-Hybrid publiziert werden, aber die Funktion der Stempel im hinteren Teil des Caches bleibt dieselbe.

 

Bitte platziert im Logbuch das Smeili (mit dem Stempel), welches euch an diesem Tag gerade am besten gefÀllt. Die Stempel sind, wie bereits oben erwÀhnt, etwas weiter hinten zu finden. Vielen Dank!

 

Da nicht alle Infos und Texte im LAB Platz gefunden haben, hier noch die vollstĂ€ndige Version fĂŒr begeisterte Leser und Absolventen des LAB-Caches:

 

Beschreibung

Dieser LAB fĂŒhrt euch um die Altstadt Willisau herum. Das Gerichtswesen hat sich in den letzten Jahren ebenso verĂ€ndert wie die GerichtsgebĂ€ulichkeiten. Willisau ist heute Standort eines von vier Bezirksgerichten im Kanton Luzern. Mit diesem LAB folgst du einigen der Gerichtsstandorte.

Im Mittelalter diente insbesondere im Strafrecht jede Verurteilung fĂŒr den Zuschauer als Mahnung und Abschreckung. Es war jeweils ein grausames Volksspektakel. Heute sind die Strafverfahren immer noch öffentlich, werden jedoch nicht mehr im Freien, sondern im Gerichtssaal durchgefĂŒhrt. Die Rolle der Öffentlichkeit wird heute vorwiegend durch die Medien wahrgenommen, welche den Prozess vor Ort verfolgen.

Spannend ist auch die Entwicklung der GerichtsgebĂ€ulichkeiten. Bis vor kurzem befand sich das Gericht hĂ€ufig in einem „stolzen“ GebĂ€ude, so auch in Willisau mit dem Landvogteischloss (so z.B. auch in Thun im Schloss). Das GebĂ€ude war von weither sichtbar und befand sich hĂ€ufig etwas oberhalb. Damit wurde auch die Stellung des Gerichts symbolisiert. Nachteilig erwiesen sich dabei hĂ€ufig die schlechte Infrastruktur im Innern (z.B. schlechte Beheizung/LĂŒftung, ungenĂŒgende Elektroinstallationen). In letzter Zeit wichen die herrschaftlichen GerichtsgebĂ€ude vielfach neueren Zweckbauten. So auch in Willisau, wo im Jahre 2011 ein neues GerichtsgebĂ€ude gebaut wurde.

Dauer des Rundgangs: ca. 30 - 45 Minuten

Galgenberg

Hier befand sich in frĂŒherer Zeit eine RichtstĂ€tte. Wie der Name es besagt, fanden auf dem Galgenberg im Mittelalter öffentliche Hinrichtungen von Verurteilten durch den Galgen statt.

Gerechtigkeit hiess Vergeltung und SĂŒhne. Im mittelalterlichen Strafrecht (gĂŒltig bis 1798) diente jede Verurteilung fĂŒr den Zuschauer als Mahnung und Abschreckung. Ja, es war jeweils ein grausames Volksspektakel! Das Strafmass fĂŒr jedes Verbrechen war allgemein bekannt: TotschlĂ€ger wurden enthauptet, Diebe gehĂ€ngt, Mörder gerĂ€dert, VerrĂ€ter gevierteilt, Brandstiftung und schwere Verstösse gegen den Glauben und göttliche Gebote mit dem Feuertod geahndet. Oft spiegelte die Bestrafung das Vergehen wider: Wer einen anderen schwer verwundet hatte, dem wurde die Hand abgehauen, Meineidigen die Schwurfinger abgehackt, LĂ€sterern die Zunge gekĂŒrzt. FĂŒr leichtere Vergehen wie einfache Körperverletzungen, kleinere DiebstĂ€hle oder Fluchen wurde der TĂ€ter gebĂŒsst oder am Pranger der spottenden Menge ausgeliefert.

Die Gerichtsversammlung fand immer am selben Ort statt. Auch die Hinrichtungen wurden immer am gleichen Ort vollstreckt. Noch heute erinnern Flurnamen an diese Zeit, wie eben auch der â€čGalgenbergâ€ș in Willisau.

Erst im 18. Jh., dem Zeitalter der AufklĂ€rung, entstand der Gedanke der Besserung des StraftĂ€ters. Es wurde verboten, durch Folter GestĂ€ndnisse zu erzwingen. Hinrichtungen wurden nur noch mit dem Schwert und spĂ€ter mit der Guillotine vollstreckt. Die Abschaffung der Todesstrafe fĂŒr die ganze Schweiz brachte gar erst die Revision der Bundesverfassung von 1874; aber durch eine Volksabstimmung vom Jahre 1879 wurde Art. 65 dahingehend abgeĂ€ndert, dass die WiedereinfĂŒhrung derselben den Kantonen freigestellt wurde. Erst durch das am 1. Januar 1942 in Kraft getretene schweizerische Strafgesetzbuch vom 21. Dezember 1937 wurde die Todesstrafe fĂŒr das ganze Gebiet der Eidgenossenschaft endgĂŒltig abgeschafft.

 

PolizeigebÀude

Nicht direkt mit dem Gericht, sondern mit dem Vollzug der Gerichtsurteile hat das PolizeigebĂ€ude zu tun. Bis im Jahr 2010 befand sich in diesem GebĂ€ude bzw. einem GebĂ€udeanbau das AmtsgefĂ€ngnis Willisau, das bis zu zehn GefĂ€ngnisplĂ€tze beinhaltete. Das Ende des GefĂ€ngnisbetriebs ist einigermassen spektakulĂ€r: Am Ostersonntag, 4. April 2010, ĂŒberwĂ€ltigten drei MĂ€nner einen Mitarbeiter des GefĂ€ngnisses Willisau, knebelten ihn und sperrten ihn in eine Zelle. Danach machten sie sich aus dem Staub. Nach dem Ausbruch - dem ersten aus diesem GefĂ€ngnis ĂŒberhaupt und dem ersten im Kanton Luzern seit 1999 - wurden die restlichen Gefangenen umplatziert. Da das GefĂ€ngnis Willisau nicht den neuesten Sicherheitsanforderungen entsprach, waren nur einfach zu fĂŒhrende Gefangene untergebracht gewesen. Durch den Ausbruch der drei GefĂ€ngnisinsassen zeigte sich: Um das GefĂ€ngnis Willisau weiter zu betreiben, wĂ€ren Investitionen nötig gewesen. Dies fĂŒhrte dann zur Schliessung des GefĂ€ngnisses.

Mit dem Inkrafttreten des neuen Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches wurden die kurzen Freiheitsstrafen praktisch abgeschafft, so dass die Anzahl der unproblematischen VollzugsfĂ€lle zurĂŒck ging.

Bezirksgericht

Die Vereinheitlichung der 26 verschiedenen kantonalen Zivil- und Strafprozessordnungen in einer eidgenössischen Zivil- und Strafprozessordnung auf den 1. Januar 2011 fĂŒhrte zu einer Aufstockung des Gerichtspersonals. Auch wenn die Gerichtsorganisation weiterhin in den HĂ€nden des Kantons liegt, entschied sich der luzernische Kantonsrat zu einer Reduktion der bisherigen sechs Amtsgerichte auf neu vier Bezirksgerichte. Die Amtsbezirke Sursee, Willisau und Entlebuch wurden auf einen Gerichtsstandort reduziert, dem heutigen Bezirksgericht Willisau. Der bisherige Sitz des Amtsgerichts Willisau, das Landvogteischloss, verfĂŒgte ĂŒber zu wenig RĂ€umlichkeiten, weshalb dieser Neubau erfolgte. Seit Ende 2011/anfangs 2012 ist das Bezirksgericht hier zu Hause. Die Urteile ergehen in Einer- oder Dreierbesetzung (plus Gerichtsschreiber), dies im Gegensatz zu frĂŒher, als der Gerichtskörper aus bis zu sieben Richtern bestand.

 

Das Landvogteischloss

Von 1991 bis 2012 beherbergte das Schloss das Amtsgericht Willisau.

Ende des 17. Jahrhunderts wurde auf dem sĂŒdlichen HĂŒgel beim StĂ€dtchen Willisau das Landvogteischloss gebaut. Von 1979 – 1982 wurde das Landvogteischloss renoviert. Es gehört zu den bedeutendsten weltlichen Barockbauten der Innerschweiz. Die Fassade erinnert mit ihren Sgraffitodekorationen an sĂŒdlĂ€ndische Prachtbauten. Das Schloss ist an einen Turm der alten Stadtmauer aus der Wende 14./15. Jahrhundert gebaut.

Im Innern beeindrucken die ersten beiden Stockwerke durch die prĂ€chtigen Stukkaturen, geschaffen von den Luganeser KĂŒnstlern August Giacomo und Pietro Neurone, die herrlichen DeckengemĂ€lde des Tessiners Francesco Neurone, das eindrĂŒckliche TĂ€ferwerk und das reich geschnitzte GelĂ€nder der Treppe. Den Gang des ersten Stockes bereichert ein Bilderzyklus der Heilig-Blut-Legende. WĂ€hrend der BĂŒrozeiten sind die GĂ€nge zugĂ€nglich, die Besichtigung der RĂ€ume ist nur mit einer FĂŒhrung möglich.

 

Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Zehntenplatz

Heute befindet sich in diesem GebĂ€ude ,wie bereits der Name besagt, die Stadtverwaltung. In frĂŒherer Zeit richtete hier im damaligen Gemeindeschulhaus Willisau-Land jedoch fĂŒr eine gewisse Zeit auch das Amtsgericht. Das damalige Gerichtsorganisationsgesetz sah den Gerichtssitz am Hauptort des Amtes vor, wobei dieser auch ein GebĂ€ude zur VerfĂŒgung zu stellen und zu verwalten hatte. Aufgrund Umbauarbeiten im RegierungsgebĂ€ude (befindet sich mitten in der Altstadt) zog das Gericht ins damalige Gemeindeschulhaus Willisau-Land. AnfĂ€nglich befand sich der Gerichtssaal im Keller, wobei damals - selbst bei einvernehmlichen Scheidungen - das Richtergremium aus 7 Richtern (plus Gerichtsschreiber) bestand. Das Richterpult war ein einfacher Tisch, ĂŒberzogen mit einem Stofftuch. Das konservative Willisau-Land gönnte dem liberalen Willisau-Stadt eben gar nichts
 (Die Grenze von Willisau-Stadt zu Willisau-Land bildete die Stadtmauer auf der anderen Seite des Zehntenplatzes. 1991 erfolgte schliesslich bei der erstbesten Gelegenheit wieder der Umzug zurĂŒck nach Willisau-Stadt - ins Landvogteischloss 😊.


Kurzer Exkurs zur politischen Landschaft vor noch nicht allzu langer Zeit in Willisau (fĂŒr die interessierte Cacherfamilie):

Auf der Strassenkarte erscheint Willisau als ein Ort. Vor dem 1. Januar 2006 bildeten zwei autonome politische Gemeinden die Klein-Agglomeration Willisau: Willisau-Stadt (337 ha) und Willisau-Land (3771 ha). Beide Gemeinden zÀhlten zusammen knapp 8000 Einwohner. Wie ist es zur Bildung der beiden Gemeinden gekommen?

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es auf der Landschaft zahlreiche arme und hilfsbedĂŒrftige Leute. Mit der Schaffung von Steuerbriefen versuchte man die Armenlasten in Griff zu bekommen. Der Willisauer Steuerbrief funktionierte nur schlecht, weil die BĂŒrger der Stadt ihre relativ wenigen Armen ohne Probleme versorgen konnten (ErtrĂ€ge aus dem Siechenhaus und dem Spittel) und nicht gerne an die BedĂŒrftigen ausserhalb des Stadtbezirkes beitragen wollten. So entstand 1763 fĂŒr die "Äusseren" ein besonderer Steuerbrief, wobei die ausserhalb des Stadtbezirks wohnenden StadtbĂŒrger dem Stadtrecht unterstellt und von den Armenleistungen befreit waren. Das war Anlass zu Missstimmungen. Misstöne gab es auch, weil die privilegierten StadtbĂŒrger als Besitzer des Allmend- und Bannwaldes die Zuteilung von Holz an die "Äusseren" sehr restriktiv handhabten.
1798 wurden die Steuerbezirke MunizipalitĂ€ten und 1803 autonome Gemeinden. 1807 und 1876 wurden die Grenzen zwischen Stadt- und Landgemeinde umschrieben. FĂŒr die Bewohner der Landschaft blieb die Stadt auch nach der GemeindegrĂŒndung weiterhin das gewachsene Einkaufs- und Begegnungszentrum. Am 25. Januar 2004 entschied das Stimmvolk von Willisau an der Urne die beiden Gemeinden per 01.01.2006 wiederzuvereinen.

Die Trennung von Willisau-Land und Willisau-Stadt fĂŒhrte auch zum Umzug des damaligen Amtsgerichts weg vom Gemeindeschulhaus Willisau-Land (heutiges VerwaltungsgebĂ€ude am Zehntenplatz) ins Landvogteischloss. Der Standort des VerwaltungsgebĂ€udes befand sich damals auf dem Gebiet von Willisau-Land, wofĂŒr Willisau-Stadt entsprechend Zins bezahlte. Der liberalen Behörde von Willisau-Stadt war dies jedoch ein Dorn im Auge; man wollte doch nicht dem politischen Gegner, den erzkonservativen Behörden von Willisau-Land den Zins fĂŒrs GerichtsgebĂ€ude entrichten. Bei erstbester Gelegenheit erfolgte deshalb der Umzug ins Stadtgebiet ins Landvogteischloss.   

 

Die schriftliche Bewilligung fĂŒr den Cache liegt dem Reviewer vor.

 

 

Herzlichen Dank an stuhlbein jr., der seinen Cache Sisal (GC7HCWF) umplatziert und so diesen Cache ermöglicht hat!

Additional Hints (Decrypt)

Uvysfzvggry sĂŒe Mvivytrevpug

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)