Tymmo Kirche zu Lütjensee
Tymmo von Hamme
Um das Jahr 1111 n. Chr kam es im vermutlich im historischen Zeitrahmen der Befreiung Stormarns durch die Germanen zur Neugründung Lüttekensees. Dieser Teil der wechselvollen Geschichte des Dorfes ist eng verbunden mit dem Namen Tymmo von Hamme. Als Mann aus dem Volk, Stammvater eines Adelsgeschlechts und sogenannter „Laie“ habe er das Dorf den Slawen entrissen, verteidigt und zur Ausbreitung des Christentums beigetragen. In der Stiftungsurkunde des Kirchspiels Lütjensee-Grönwohld 1330 n. Chr. wurde Tymmo von Hamme und seine Bedeutung für Lüttekensee namentlich erwähnt.
Bis zur Reformationszeit im 16. Jhdt. aber auch danach gibt es nur wenige Aufzeichnungen zur weiteren Entwicklung des Dorfes Lüttekensees. Die letzte Information aus dieser Zeit stammt von einem Angehörigen des Hamburger Domkapitels um 1540, der die Pastoren der damaligen Kapiteldörfer beurteilte und Lüttekensee „einen ganz jämmerlichen Pastoren“ bescheinigte. Vermutlich kam in dieser Bemerkung bereits zum Ausdruck, dass sich der Lüttejenseer Pastor von der römisch-katholischen Obrigkeit abgewandt und der reformatorischen Bewegung zugewandt hatte. In der Folge unterstellten sich die Geistlichen des nordelbischen Raumes 1542 der evangelischen landesherrlichen Kirchenordnung. Im Zuge der Reformation wurde Lütjensee 1576 mit zehn weiteren Dörfern gegen jährlich zu entrichtende Naturalien und Geldzahlungen vom katholischen Domkapitel an das Amt Trittau abgetreten. Die Lieferungen und Leistungen endeten erst 1803 mit der Auflösung des Domkapitels während der Napoleonischen Kriege.
Wann die Selbständigkeit des Kirchspiels Lütjensee endete, ist nicht bekannt. Erst im 20. Jahrhundert, 1953, wurde Lütjensee jedenfalls wieder selbständige Kirchengemeinde mit eigener Kirche. Die 1961 erbaute Kirche trägt den Namen Tymmo-Kirche und erinnert so bis heute an die geschichtliche Bedeutung von Tymmo von Hamme für das Dorf.
Quellen: http://www.luetjensee.de/luetjensee/geschichte/ und https://www.tymmo.de/