Dieses Kreuz erinnert an einen hinterhältigen Mord vor 110Jahren der sich am 10 Juli 1910 an dieser Stelle ereignet hat.
Im Sterbebuch der Pfarrei Halsbach findet man folgenden Eintrag:
Simon Krumbachner (58 Jahre alt), Bauer in Unterbaumgarten, verheiratet, Tod durch Erschlagen, 10. Juli 1910, 10 ½ Uhr nachts. Beerdigung 13.07.1910 „Räuberischer Überfall auf seinem Heimwege“.
Aus dem Büchlein „Zeichen christlichen Glaubens“ von Hans Aicher und Klaus- Dieter Erich kann man noch folgendes erfahren:
Simon Krumbachner, der am 19.08.1851 in Unterwagenhofen geboren wurde, hatte am 5. Mai 1885 in Halsbach die zwei Jahre jüngere Anna Schmidhammer geheiratet. Aus der Ehe stammen 6 Kinder, die zur Tatzeit zwischen 6 und 24 Jahre alt waren.
Über den Mord an seine Urgroßvater erzählte Alfons Salzeder 1992 aus der Überlieferung folgendes:
„Simon Krumbachner hatte ein Kalb verkauft und war beim Wirt im Brunnhaus eingekehrt. Dort ließ er einen 100 Mark Schein wechseln und begab sich gegen 9 Uhr nach Hause. So konnte man auch im Burghauser Anzeiger vom 10. Juli 1910 lesen:
„Als gegen halb 11 Uhr zwei weitere Gäste heimgingen, hörten Sie im Straßengraben in der Nähe von Kronhub einen Menschen röcheln. Sie holten Licht und fanden einen Schwerverletzten vor, der anscheinend mit einem Prügel zugerichtet war. Nur an seiner Schnupftabakdose erkannten sie den Bauern Krumbachner und brachten ihn mit großer Mühe nach seinem Anwesen. Unterwegs verschied derselbe infolge seiner schrecklichen Verletzungen. Die Geldbörse fehlte, sodaß zweifellos Raubmord vorliegt.“ Auch einen Tatverdächtigen konnte man beschreiben: „Dringend verdächtig ist der Taglöhner und Kanalarbeiter Max Preisacher von Moosinning, geb. am 26. Februar 1889, 1,75 Mtr. Groß, kräftig gebaut, blonde Haare, ...“ Am Donnerstag, dem 14. Juli 1910 konnte der Burghauser Anzeiger bereits über die Festnahme des „Raubmörders“ berichten: „... gelang es gestern Abend 6 Uhr dem Sergeanten Johann Wölfl von Mühldorf den wegen Raubmordes eifrigst verfolgten Erdarbeiter Max Preisacher in Bad Annabrunn bei Mühldorf festzunehmen.“ Er war noch im Besitz „vielen Goldgeldes und eines Geldbeutels, welcher genau dem Besitztum des Ermordeten entspricht.“ Preisacher wurde auch noch anderen Straftaten in unserer Gegend angelastet. Der Sektionsbefund der Leiche Krumbachners ergab laut Zeitungsbericht, „daß der Schädel hinter dem linken Ohr mit einem kantigen Teil, vielleicht eines Hammers, durchgeschlagen wurde, da die Kopfhaut förmlich abgeschnitten ist und auch der Knochen eine schnittähnliche Verletzung aufweist.“ Eine schaurige Geschichte, an die dieses Kreuz also erinnert.