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Naturerlebnisraum Dünenlandschaft Laboe EarthCache

Hidden : 3/18/2020
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:



In unmittelbarer Nähe zum Marine-Ehrenmal in Laboe gibt es seit 2005 den ausgewiesenen Naturerlebnisraum "Dünenlandschaft Laboe". Auf einer Fläche von inzwischen 10 Hektar können die typischen Lebensräume der schleswig-holsteinischen Ostseeküste und Merkmale einer Ausgleichsküste auf engstem Raum erlebt werden: Steilkante, Dünenlandschaft, Meeressaum mit Sandbank und Strandsee.

Das Besondere an diesem Naturerlebnisraum sind seine Entstehung und seine permanenten landschaftlichen Veränderungen durch die ungestörte Wirkung von Wind und Wellen. Diese Dünenlandschaft ist jünger als das Marine-Ehrenmal. Wind und Wellen schufen hier in wenigen Jahrzehnten eine deutlich ausgeformte Landschaft, welche anderenorts in Jahrhunderten und länger entsteht. Die direkte Erfahrung und Nachvollziehbarkeit der ständigen Veränderungen unmittelbar vor unseren Augen macht diesen Küstenabschnitt besonders reizvoll und interessant. Sandpfade führen durch das Gelände und mehrere Informationstafeln vermitteln Wissenswertes zur Entstehungsgeschichte dieser Küstenlandschaft. Beide möglichen Eingänge sind als Wegpunkte angegeben. Auch wenn der Naturerlebnisraum auf vielen Wegen begehbar ist, beachtet bitte die Absperrungen und Hinweisschilder zum Vogel- und Naturschutz!


Wie entstehen Dünen?

Dünen bezeichnen Erhebungen aus Sand. Sie entstehen auf der Erde in Wüsten und an Küsten. Bei der Bildung der Küstendünen sind das Meer und der Wind die treibenden Kräfte. Die Meereströmungen tragen den Sand an die Küste und der Wind trägt ihn dann weiter ins Land, wo er zu Dünen aufgetürmt wird. Diese bleiben so lange in Bewegung, bis sie von Pflanzen besiedelt werden. Die Dünenbildung erfolgt in mehreren Phasen, wobei eine Düne, je nach den Umständen, nicht jede Phase erreicht.

Vordünen

Wenn Sand nicht vom Meerwasser durchfeuchtet wird, dann verliert er seinen Zusammenhalt. So wird er vom ständig wehenden Wind mitgenommen und woanders abgelagert. Bietet sich ein kleiner Widerstand, so lässt der Wind seine Fracht fallen, zum Beispiel hinter einem Steinchen oder einer Muschel. Wird der Teil des Strandes nicht regelmäßig überflutet, wächst mit der Zeit ein Sandhäufchen heran. Die erste Besiedlerin ist die salztolerierende Strandquecke. Hinter, vor und neben ihr wachsen die kleinen Sandfahnen zu bis zu 1 Meter hohen Vor- oder Primärdünen heran.

Weißdünen

Wird die Minidüne weiterhin nicht mehr vom Meer überspült, wird das Salz langsam vom Regen ausgewaschen. Strandhafer siedelt sich an. Der Wind bläst unaufhörlich den Sand über die junge Düne und weht den Strandhafer immer wieder zu. Das macht dem robusten Gras nichts, im Gegenteil, immer wieder schiebt es seine Blätter nach oben, bleibt aber unten fest verankert. So bildet der Strandhafer ein festes Gerüst, an dem sich der Sand mehrere  Meter hoch zu den Weiß- oder Sekundärdünen auftürmen kann. Vom Meer wird immer neues Material herangetragen, landwärts kommt der Sandflug langsam zur Ruhe.

Graudünen

Ohne frische Nährstoffzufuhr magert die Düne aus, der Strandhafer kann hier nicht mehr gedeihen. Das Regenwasser wäscht den Kalk nach und nach aus, der Boden bekommt eine graue Farbe und versauert. Abgestorbene Pflanzenteile verrotten nicht mehr vollständig, eine dünne Humusschicht bildet sich.

Braundüne

Die Bodenbildung schreitet voran und erscheint in dem namengebenden erdigen Braunton. Wenn sich die als Tertiärdünen bezeichneten Grau- und Braundünen ungestört weiterentwickeln können, bedeckt sie ein gebüschreicher, windgeschorener Dünenwald.





Und woher kommt der Sand für diese Dünenbildungen?

Die ständig neuen Formen sowie Dünenbildungen an der Laboer Küste entstehen durch umfangreiche Materialumlagerungen. Dies ist neben den Dünen auch an den Sandbänken im flachen Wasser gut erkennbar. Wind und Wellen tragen an einer Stelle Land ab, um es dann woanders wieder abzulagern. An den Steilküsten, wie hier in Stein, werden unterschiedliches Bodenmaterial und Steine durch Wind und Brandung abgebrochen. Gerade bei Sturmfluten mit lang anhaltendem Hochwasser kommt es an der dynamischen Steilküste immer wieder zu starken Landverlusten. Durch Frosteinwirkung, Tauwetter und Regen bricht der senkrecht nach oben ragende und überhängende Boden ab. Das Feinmaterial wird mit der starken Strömung weit in die Kieler Förde hineingetrieben und färbt das Wasser gelbbraun. Zurück bleiben steiniges Geröll und Findlinge. Erhebliche Sand- und Bodenmengen bringt auch die Hagener Au aus dem Binnenland nach Laboe.

Jeder Wellenschlag erfasst also das Lockermaterial und verfrachtet es längs der Küste. Voraussetzung hierfür ist, dass die Wellen - der Windrichtung folgend - schräg auf den Strand auflaufen. Sie fließen aber dem kürzesten Weg folgend, also senkrecht, ab. Die mitgeführten Sedimente werden so mit jeder Welle ein Stück weitertransportiert.  Dabei werden sie auf natürliche Weise sortiert: Grobes zu Grobem und Feines zu Feinem. Abhängig von der Transportkraft des Wassers bleibt das Grobe unterwegs zurück, Feines wandert weiter. Je länger das Lockermaterial unterwegs ist, um so einheitlicher wird seine Körnung. Küstenparallele Strömungen setzen das Material an Buchten oder Küstenvorsprüngen in Form von Haken ab. Diese werden zu einer Nehrung und trennen zuletzt eine Lagune von der freien Ostsee ab.  Die Küstenlinie wird ausgeglichen und es entsteht ein Strandsee mit starker Verlandungstendenz.





Dünen sind durch Eindeichungen, Küstenverbau und Küstenschutzmaßnahmen gefährdet. Weitere Gefährungen bestehen durch touristische Nutzung (Trittschäden) sowie durch eingeschleppte Arten (Pflanzung und spontane Ausbreitung der Kartoffelrose). Wesentliche Voraussetzungen für den Schutz von Weiß- und Graudünenbereichen sind die Gewährleistung oder die Wiederherstellung natürlicher Küstendynamik und Dünenentwicklung.

Nehmt euch für den Spaziergang durch die Dünenlandschaft und zum Steilufer etwas Zeit. Genießt die Natur und findet dabei bitte die Antworten auf folgende Fragen! Dabei helfen euch die Infotafeln, aber mehr noch eigene Beobachtungen und das Listing.

1. Welche Dünenarten sind hier entstanden und woran erkennst du das?
2. Vergleicht den heutigen Zustand des Küstenabschnitts mit dem von 1960! (Infotafel)
3. Welche Spuren der Abtragung könnt ihr an der Steilküste erkennen?
4. Könnt ihr die im Listing beschriebene Sortierung der Lockermaterialien an diesem Küstenabschnitt, von der Steilküste bis zu den Dünen, erkennen? Wo befinden sich welche der Sedimente und wie ist dies zu erklären?
5. Beschreibt die Ufer der neu entstandenen Strandlagune hinsichtlich ihrer Form und der abgelagerten Sedimente! Gibt es hier schon ersten Bewuchs und warum ist das so?

6. Freiwillig: Gerne könnt ihr ein Foto der Landschaft aus der Vogelperspektive vom Ehrenmal eurem Log anhängen. Mit der Zeit kann man dann an dieser entstehenden Bildergalerie die weitere Entwicklung des Naturerlebnisraumes beobachten.

Schickt eine Mail mit euren Antworten an mich! Nach dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich. Ihr braucht nicht die Logfreigabe abwarten! Ich wünsche euch viel Spaß und Erholung bei dieser geologischen Entdeckungsreise!




Quellen: Infotafeln vor Ort, laboe.de, wikipedia, die-ganze-nordsee.de, planet-schule.de, gemeinde-stein.de, geo.fu-berlin.de, Buch: "Kliff und Strand" von Rolf Reinicke, eigene Fotos und Skizze

 

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