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5. Annaburg-Amtshaus Mystery Cache

Hidden : 12/17/2019
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:



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Einführende Erläuterungen

Das Amtshaus von Annaburg, in den alten Quellen auch Schösserei genannt, wird im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt im Zusammenhang mit den Amtshäusern in Seyda und Schweinitz als bedeutendster Fachwerkbau im Osten Sachsen-Anhalts bezeichnet.

Im Jahre 1992 konnte das Amtshaus durch die Stadt Annaburg erworben und in den Jahren 1993 bis 1994 aus Mitteln der Stadt und der Denkmalpflege grundlegend restauriert werden. Unter Leitung des Architekturbüros Michalk aus Dresden erfolgte u.a. auch ein weitgehender Rückbau am Gebäude, so dass wesentliche Elemente seiner ursprünglichen Form heute wieder hergestellt sind. Dabei wurden Details des ursprünglichen Bildes des Hauses wieder sichtbar gemacht und restauriert. Sie wurden architektonisch eingefügt in ein neues Nutzungskonzept und unter Berücksichtigung der neuen Anforderungen an die Technik für das kulturelle Leben unserer Zeit sichtbar und erlebbar gemacht. Dabei ging es nicht darum, den Urzustand wieder herzustellen, sondern aus der Entwicklung des Hauses die über die Jahrhunderte vorgenommenen wertvollen Veränderungen in das Gesamtkonzept der Neuzeit einzubeziehen.

Das führte dazu, dass wir beim Amtshaus neben den Hauptelementen der Renaissance Elemente des Barock, des Historizismus und des Jugenstils in einem Gebäude vereint finden.

Das Amtshaus ist ein Bau der deutschen Renaissance, der Bauepoche, die den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit mit dem Humanismus, der wissenschaftlichen Forschung und Entdeckung dokumentiert.

Diese Bauepoche ist in Deutschland ganz besonders mit bedeutenden historischen Ereignissen verbunden, die mit der Reformation und Luther in der Wittenberger Region ihren Ausgang gehabt haben.

Die Pflege und Erhaltung dieses Erbes genießt durchaus eine weltweite Wertschätzung und sollte deshalb trotz mancher aktueller Schwierigkeiten den Generationen nach uns erhalten bleiben.

Die Renaissance als Bauepoche ging von Italien aus und hat nach und nach ganz Europa ergriffen. Deshalb sind die wenigen erhalten gebliebenen Beispiele in Europa, in Deutschland und natürlich in unserer Stadt von besonderer Bedeutung. Der erste deutsche Renaissance-Bau ist der Schönhof in Görlitz und wurde 1526 erbaut. Nur 52 Jahre später entstand das Amtshaus in Annaburg.

Es entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Schlossneubau durch den sächsischen Kurfürsten August I. in den Jahren 1572 bis 1575. Baumeister und Bauintendant des Schlossbaus waren Christoph Tendier und Wolf von Kanitz. Belegbar ist das u.a. durch die Steinmetzzeichen an den Sandsteineinfassungen der Fenster im massiven Erdgeschoss, die wir auch im Schloss vorfinden.

So wie wir das Gebäude heute erleben, sah es damals freilich nicht aus. Es galt altes mit neuem zu verbinden. Nur so kann man historische Gebäude unter den veränderten Bedingungen sinnvoll nutzen.

Um das Gebäude restaurieren zu können, erfolgte im Vorfeld ein umfangreiches Quellenstudium unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Bauunterlagen in den zahlreichen Archiven. Leider gab es zum Gebäude keine lückenlose Chronik mit allen zeichnerischen Unterlagen. In den Archiven in Magdeburg, Wernigerode und Dresden gibt es eine riesige Fülle von Material, besonders über das Schloss und die Nutzung der Annaburger Heide. Über das Amtshaus sind außer der bekannten Zeichnung von Dillich und einigen ungenauen Lageplänen keine zeichnerischen Unterlagen mehr vorhanden. Dagegen befinden sich als schriftliche Befunde zahlreiche Inventarverzeichnisse über das Amtshaus im Staatsarchiv Dresden, deren Auswertung durch eine Bauhistorikerin, im Zusammenhang mit den bauarchäologischen Untersuchungen vor Ort erfolgte.

Unsere Gesamtkenntnis über die Geschichte von Annaburg beruht vor allem auf der verdienstvollen Arbeit, die der Pfarrer und Schulinspektor des Militär-Knaben-Erziehungs-Instituts, Ernst Gründler, 1888, anlässlich der 150-Jahrfeier dieses Instituts zusammengetragen hat.

Über die Zeit, da Annaburg praktisch kursächsische Residenzstadt war, schreibt Gründler:

 "Noch einige Worte müssen wir dem Orte Annaburg widmen, soweit derselbe vom Hofleben mittel- oder unmittelbar berührt wurde. Die Anwesenheit des Hofes brachte den Einwohnern nicht nur manchen geschäftlichen Vorteil, sondern kam ihnen auch in anderer Weise zugute. Kurfürst und Kurfürstin nahmen persönlich von ihrem Ergehen Kenntnis und ließen es ... an der mannigfachen Bethätigung ihres Interesses nicht fehlen. Dies Interesse bewiesen sie auch nach dem Brande, bei welchem im Winter 1578/79 die Schösserei zugrunde gegangen war. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die neue Schösserei (das heutige Amtshaus) dem Striche nach wie die zuvor erbauten Häuser am Platz in der Ordnung liegen, erbaut."

Daraus ist zu entnehmen, dass das Amtshaus unmittelbar nach seiner Errichtung abbrannte und sofort in der ursprünglichen Form wieder aufgebaut worden ist.

Die meisten notwendigen Informationen zur Sanierung dieses Hauses wurden durch die Erforschung der unmittelbaren Spuren bzw. Sachzeugen am Objekt selbst, sowie durch die Auswertung der Inventarverzeichnisse gewonnen.

Übersicht über die Etappen der baulichen Veränderungen


Die Form des ursprünglichen Baues ist uns durch die Zeichnung von Wilhelm Dillich (1571 – 1655), Architekt und Zeichner, überliefert. In den Jahren um 1628 hat Wilhelm Dillich sämtliche Städte und bedeutenden Ort im kursächsischen Raum in einer fast fotografisch genauen Form gezeichnet. Diese Zeichnungen sind in der Landesbibliothek Sachsen vollständig erhalten und bilden eine wichtige Grundlage für baugeschichtliche Untersuchungen.

Auf dieser Zeichnung (siehe Ausschnitt) kann man erkennen, dass das Amtshaus ursprünglich ein „Giebelhaus“ war. D.h. an der Seite zum Markt waren drei Giebelausbauten, so genannte Zwerchhäuser, vorhanden und die Giebelseiten selbst waren auch als direkte Giebel ausgebildet. In der Zeit des Barock ist das gesamte Dach in seinem Charakter vollständig verändert bzw. zu dem heute noch vorhandenen Barockdach als Walmdach mit den charakteristischen umlaufenden Hecht-Dachgaupen umgebaut worden.

Dachgauben sind Dachfenster geneigter Dächer mit senkrecht stehenden Fensterscheiben. Die Dachgaube dient zur Belichtung und zur Belüftung der Dachräume. Sie kann als Giebel-, Walm-, Schlepp-, Fledermaus- oder Dreiecksgaube ausgebildet werden. Es gibt eine große, meist landschaftstypische Formenvielfalt: z.B. Spitz-, Rund-, Giebel-, Walm-, Fledermaus-, Schleppgaube. Der Vorteil der Dachgauben etwa gegenüber den Dachflächenfenstern ist es, dass sie bei entsprechender Größe ein aufrechtes Stehen und freies Hinausschauen selbst im Drempel erlauben und damit den Raum unterm Dach vergrößern. Für den Einbau ist eine Dachneigung je nach Gebäudetiefe von mindestens 40° - 45° notwendig.

Weitere Erläuterungen zu den einzelnen Räumen


 Keller

Das Gebäude ist auf der linken Seite vom Markt aus mit Kreuzgewölben unterkellert. Für die Türeinfassungen wurde Sandstein verwendet. Dieser Baustoff war für unsere Gegend besonderst kostbar, da man ihn einst aus dem Elbsandsteingebiet hinter Dresden mühevoll heranholen musste.

Die Scheitelhöhe des Kellers beträgt jedoch nur ca. 2,00 m, das wird dem hohen Grundwasserstand der hiesigen Gegend geschuldet sein.

Bei sehr starken Niederschlägen steigt das Grundwasser auch heute noch bis über das Kellerfußbodenniveau.

Zur Trockenhaltung des Gebäudes wurde eine Elkinet-Elektroosmose-Anlage eingebaut.


Erdgeschoß

Eingangsloggia an der Marktseite

Die Eingangsloggia an der Marktseite besteht aus originalem Renaissance-Architekturelemente des sechseckigen Pavillons aus dem „Kräutergärtlein der Mutter Anna“. An den Anschnitten der einzelnen Bauteile sind noch die Anschlusswinkel von 60° des Sechseckbaus festzustellen.

Die Sandsteinteile, die z. T. mit Ölfarbe überdeckt und beschädigt waren, wurden durch Steinrestauratoren restauriert und im Materialzustand belassen.

Dieser Einbau und die damit verbundene Aufgabe des runden Torbogens muss in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erfolgt sein. Es war die Zeit der Wiederholung historischer Baustile, so dass hier das Kuriosum zu verzeichnen ist, dass Neorenaissance mit echter Renaissance gebaut worden ist.

Bei der damit verbundenen Freilegung einer Maueröffnung von 6 Metern Breite ist offensichtlich die erforderliche Abstützung des oberen Geschosses nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden, so dass sich das gesamte Fachwerk einschließlich des Dachstuhles an dieser Stelle um ca. 10 cm gesenkt hat. Bei dieser Baumaßnahme sind offensichtlich auch die Unterzüge, die die Durchfahrtshalle überspannten angebrochen. Am deutlichsten ist das bei dem später durch eine Wand abgestützten Unterzug in der oberen Treppenhalle zu sehen.

Ein Unterzug ist ein unter einer Decke angeordneter Träger, der die Lasten auf Stützen, Säulen, Ständer oder Querwände überträgt. Der Oberzug dagegen ist ein über der Decke (meist unterm Dachstuhl) angeordneter Träger.

Da bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten im Bereich der Fachwerkwand keine ausreichende Sicherung vorhanden war, wurde im Dachgeschoß ein Oberzug aus drei verdübelten Balken eingezogen, der die Lasten über den zarten Sandsteinelementen des ehemaligen Pavillons auf die starken seitlichen Flankenmauern der ehemaligen Durchfahrt überträgt. Die Deckenbalken wurden an diesen Oberzug angehangen. Durch entsprechendes Anziehen der Schrauben wurde die Loggia in dem erforderlichen Maße entlastet.

Die dazu erforderlichen statischen Berechnungen wurden durch den Statiker der Ingenieurgruppe Hochbau Dresden, Dr. Richter, durchgeführt. Von dem sechseckigen Pavillon wurden für die Loggia nur 4 Seiten benötigt. Die beiden nicht eingebauten Postamente standen in einem Garten in Annaburg und befinden sich z. Zt. nach einer restauratorischen Behandlung in den Gewölberäumen an der Holzdorfer Straße.

Die originale Farbigkeit der Loggia wurde einschließlich der seitlichen Wandbilder in Originalzustand restauriert. Die beiden kleinen Wandbilder waren in der Bildfläche vollständig zerstört, so dass nur die Rahmen restauriert werden konnten.


Die alte Eingangstür aus dem 19. Jh. musste aufgrund der neuen funktionellen Anforderungen durch eine entsprechend eingepasste automatische Tür ersetzt werden. Die weiterführende Tür in die Erdgeschoßhalle ist die originale restaurierte Jugendstiltür (um 1900).   Das Originaloberlicht der Tür war nicht mehr vorhanden. Deshalb wurde das vorhandene originale Oberlicht einer durch die Treppenrekonstruktion freigewordenen Tür an dieser Stelle weiterverwendet.


Eingangshalle des Erdgeschosses von der Hofseite aus

Diese Eingangshalle zeigt nach der Rekonstruktion wieder die ursprüngliche Form der Durchfahrt auf gleicher Höhe mit dem Außenterrain. Der Große Torbogen ist im Rahmen der Umnutzung als Wohngebäude teilweise zerstört und zugemauert worden. Die noch vorhandenen originalen Sandsteinelemente wurden bei der Rekonstruktion wieder eingebaut. Eines der alten Bogensegmente wurde im Bauschutt der vorgenommenen Auffüllung dieses Bereiches gefunden und ebenfalls mit eingebaut.

Die Höhendifferenz zwischen der Höhe des alten Hallenfußbodens und der belassenen Höhe des marktseitigen Eingangsbereiches wurde durch eine neue Treppe gelöst.

Die ursprüngliche alte Sandsteintreppe war durch den Umbau zu Wohnungen ebenfalls zerstört und durch eine gewendelte Holztreppe überbaut worden. Bei der Untersuchung zeigte sich, das von der originalen Steintreppe die oberen 5 Stufen in stark ausgetretener und beschädigter Form noch vorhanden waren; ebenfalls waren die im Mauerwerk steckenden Teile der Stufen noch vollständig vorhanden, so dass die gesamte Treppe im ursprünglichen Zustand rekonstruiert werden konnte. 


 Obergeschoß

Obere Halle

In den historischen Inventarverzeichnissen wird diese Halle, als Vorsaal bezeichnet – in den Verzeichnissen der Jahre 1612, 1723 und 1796 sind z. B. folgende Eintragungen zu finden:

- 5 Scheibenfenster
- 1 Treppe nach dem Dachgeschoß im Bretterverschlag mit Türe
- eingeschobene Decke, gespundeter Fußboden,
- 1 hohe viereckige Laterne aus Tafelglas an der Decke
- 15 Tafeln mit eingeschlagenem Kurfürstl. Mandat. ,

folie23

Wenn wir uns in diesem Raum umsehen, können wir statt der genannten 5 Fenster zunächst nur 3 Fenster erkennen. Wir sehen aber, dass unter dem gebrochenen Unterzug eine Zwischenwand eingebaut wurde, die nicht ursprünglich ist und nach den Inventarverzeichnissen erst nach 1796 eingebaut worden sein kann. Denken wir uns diese Wand weg, dann hat der Raum mit den 2 Fenstern dieses Raumes die genannten 5 Fenster.

Die Zwischenwand haben wir nach vielfachen Erwägungen und Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege stehen lassen, da sie inzwischen auch schon historischen Wert erhalten hat. Zugleich erfüllt sie eine wichtige statische Funktion, indem sie den angebrochenen Unterzug abstützt.

Die originale Blockstufentreppe war mit dem Umbau des gesamten Hauses als Wohnhaus in den Bereich des Laubenganges verlegt worden. Durch den Nachweis im Inventar und den Befund der Aussparungen an den Balken konnten wir sie restaurieren lassen und wieder am ursprünglichen Ort einbauen.

Die Bretterverkleidung ist leider vollständig verloren gegangen, so dass wir sie in einer zurückhaltenden Form nachgestaltet haben.

Die Tür haben wir verbunden mit einem Glasausguck nach oben verlegt. Durch eine entsprechende Intervallbeleuchtung hat man so die Möglichkeit einen Blick in den Bodenraum mit der alten Dachkonstruktion zu werfen, ohne dass dieser Raum betreten werden muss.

Dabei hat man linkerhand eine originale Lehmwand im Blickfeld, die mit Ritzornamenten versehen ist. Auf der rechten Seite sieht man eine weitere originale Blockstufentreppe, die in die zweite Bodenebene führt.

Im mittleren Teil sieht man den starken Oberzug zur Abfangung der Lasten über der Loggia.

Von den Renaissancetüren waren an einigen Stellen nur noch die Abdrücke der Bekrönungen an der Wand vorhanden. Im einzelnen haben wir sie nach dem im Amtshaus in Seyda noch vorhandenen Vorbild nachgestaltet.

Wichtige Aspekte für die denkmalpflegerische Erkundung haben wir auch durch die farbarchäologischen Untersuchungen erhalten, die durch Frau Schröder von der Bau- und Denkmal GmbH Dresden durchgeführt worden sind.

In diesem Raum haben wir die blaue Quadermalerei, die einst an allen Wänden vorhanden war. Danach konnten wir die ursprüngliche Größe dieses Hallenteiles nach dem Einbau der Zwischenwand unter dem gebrochenen Unterzug ermitteln.

Zur Dokumentation dieses wichtigen Ausmalungszustandes haben wir über der Tür neben der Bodentreppe ein Stück dieser Bemalung als so genanntes archäologisches Fenster in die Rekonstruktion des Raumes einbezogen.

Aus der chemischen Farbuntersuchung, die am Fachbereich Restaurierung der Hochschule für bildende Künste in Dresden vorgenommen wurde, wissen wir, dass es sich um ein künstlich hergestelltes Ultramarinblau handelt, das nicht vor 1830 hergestellt worden ist.

So war es möglich, die ursprüngliche Größe dieses Raumes mit Sicherheit zu ermitteln.

folie27Das obere Treppengeländer der Haupttreppe war noch in originaler, stark verschlissener Form vorhanden. Drei der alten Geländerbretter konnten weiter verwendet werden, die übrigen wurden nach dem historischen Vorbild neu angefertigt.

Räume des Museums

Der Eingangsraum in das Museum von der Halle aus zeigt wie die Halle selbst die originale unbemalte Holzbalkendecke mit den freiliegenden Balken und den eingeschobenen Füllungstafeln, die durch Stoßbretter rasterartig gegliedert sind.

 



 

Der folgende große Raum des Museums, das so genannte Bohlenzimmer, weist über etwa zwei Drittel des Raumes eine florale Bemalung auf, die nachträglich im Barock eingebracht worden ist. Diese Bemalung wurde in behutsamer Weise restauratorisch gesäubert und ausgebessert, so dass der originale Zustand weitgehend erhalten werden konnte.

Die Tatsache, dass die Bemalung nicht den ganzen Raum erfasst, zeigt, dass bereits in der Zeit des Barock an dieser Nahtstelle eine Zwischenwand vorhanden war.

Die ursprüngliche Größe des Raumes konnte durch die obere Nut für die Befestigung der Holzbohlen ermittelt werden. Durch die spätere farbige Behandlung der Decke hatten sich auch das Profil und die originale Breite der Bohlen an den Randbalken abgezeichnet, so dass danach die Rekonstruktion dieser Raumausstattung erfolgen konnte.


Standesamt

Der als Standesamt genutzte Raum stellt einen der interessantesten Räume des gesamten Hauses dar. Hier konnte eine vollständige farbige Renaissancefassung eines Raumes in originaler Form wieder gewonnen werden.

Nach umfangreichen baugeschichtlichen Vergleichen hat sich gezeigt, dass diese Fassung das einzige noch existierende Beispiel dieser Art ist. Die Decke und die Wände sind in einer einheitlichen Farbfassung gestaltet.

Vom Erhaltungszustand war es so, dass die Decke weitgehend in Originalzustand restauriert (Reinigung und Ausbesserung) werden konnte.

Die farbliche Wandgestaltung war durch die mehrfachen Wandverstärkungen (der vorhandene Putz wurde angehackt und einschließlich des Fachwerkes neu überputzt) stark geschädigt, so dass die Wandgestaltung nach den vorhandenen Befunden neu angelegt werden konnte.

Auf eine zusätzliche Wärmedämmung in diesem Raum wurde zu Gunsten der Erhaltung bzw. Rekonstruktion des Originalzustandes verzichtet.

Dieser Zustand wurde durch die gewählte Nutzung als Standesamt mit relativ geringer Nutzungsfrequenz und einem entsprechenden speziellen Heizungssystem und Heizregime (Fußbodenheizung und gering bemessene Radiatoren mit relativ niedrigen Normaltemperaturen) kompensiert.

Bei einer Nutzung des Raumes bei sehr niedrigen Außentemperaturen muss eine kurzzeitige Aufheizung durch zusätzliche Heizgeräte erfolgen.



 

 

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