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Wollsackverwitterung im Röthenbacher Forst EarthCache

Hidden : 10/6/2019
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Wollsackverwitterung im Röthenbacher Forst

Nahe der, mitten im Forst gelegenen Grillhütte (bitte den ausgewiesenen Wanderparkplatz nutzen, für die Anfahrt zur Grillhütte benötigt ihr eine Genehmigung) steht eine Gesteinformation an, die direkt am Wanderweg hoch aufragt. Eine geologische Infotafel sucht ihr dort vergebens, daher folgt nachstehend eine Ausführung über die Geologie vor Ort:

Kurz zum vorgefundenen Gestein:

Paragestein

aus Sedimentgesteinen durch Metamorphose entstanden.

Graugneise (wahrscheinlich nur teilweise Paragestein)

Aussehen:

überwiegend deutlich geschiefertes, metamorphes Gestein; jeweils sehr markante Ausrichtung der Schieferflächen („Streichen“ und „Fallen“), anhand derer die Faltung des „Urerzgebirges“ nachvollzogen werden kann Mineralbestandteile: Feldspate (meist ziemlich hoher Plagioklasanteil, der bei der Verwitterung relativ gute Ackerböden ergibt), Quarz und Glimmer, wobei bei letzteren meistens Biotit gegenüber dem Muskovit überwiegt.

Entstehung:

Sedimente, die bereits im Präkambrium oder noch früher abgelagert worden waren, verfestigten sich zunächst zu Grauwacken (sandsteinähnliche Sedimentgesteine), gerieten während der Cadomischen Gebirgsbildung (vor 650 bis vor 550 Millionen Jahren) und/oder der Variszischen Gebirgsbildung (vor 350 bis 300 Millionen Jahren) in tieferen Schichten der Erdkruste unter hohe Temperaturen und Druckverhältnisse und wurden dabei metamorphisiert, was vor allem die Schieferung des Gesteins hervorrief.

Vorkommen:

verschiedene Graugneise sind die vorherrschenden Gesteine des Ost-Erzgebirges (mehr als zwei Drittel der Oberfläche); allerdings sehr heterogen in ihrer Zusammensetzung und Erscheinung.

Böden/Landschaft: Graugneis-Verwitterung liefert vergleichsweise viele Pflanzennährstoffe und bringt landwirtschaftlich gut nutzbare Böden (Braunerde) hervor, was Ackerbau und damit einhergehende Waldrodung teilweise bis in die Kammlagen ermöglichte.

Ähnliche Gesteine:

Graue Orthogneise – die Zuordnung der Gneise zu Ortho- und Paragesteinen unterlag in den letzten Jahrzehnten einem häufigen Wechsel und scheint auch heute noch nicht endgültig erforscht zu sein.

Kommen wir nun zur hier zu sehenden Wollsackverwitterung:

Die Wollsackverwitterung (seltener auch Matratzenverwitterung genannt) ist eine typische Verwitterungsform der Granite. Die Entstehungsvorgänge fanden im Tertiär statt als weite Teile Europas vom feuchtwarmen Klima beherrscht wurden.

Im Gegensatz zu „säulenformig“ erstarrendem Basalt, kam es während der Erstarrung des Graugneises in Folge von Schrumpfungsvorgang zur Ausprägung von Gesteinsfugen, die aufeinander stehen (würfel- und quaderförmig).

Ursache der Wollsack-Entstehung sind an oder nahe der Geländeoberfläche ablaufende Verwitterungsprozesse. Eine wichtige Voraussetzung ist das Vorhandensein eines Netzes aus mehr oder weniger rechtwinklig zueinander orientierten Trennflächen, die das Gestein in Blöcke gliedern. Für die Entstehung oder Akzentuierung der Klüfte kann Frostsprengung eine bedeutende Rolle spielen.

An Schichtkontakten und Klüften können chemisch aggressive Lösungen (Regenwasser oder mit Huminsäuren angereichertes Bodenwasser) in das Gestein eindringen und damit beginnen, entsprechend anfällige Minerale zu zersetzen. Das geschieht besonders schnell an den Ecken und Kanten der einzelnen Blöcke, da dort das Verhältnis von Angriffsfläche zu Gesteinsvolumen deutlich größer ist als an den übrigen Stellen.

Die Ecken und Kanten der Gesteinskörper rundeten sich auf diesem Wege ab und es entstanden „wollsackähnliche“ Quader, die wie Kissen, Matratzen oder eben wie Wollsäcke übereinander gestapelt liegen.

Der bildliche Begriff „Wollsack“ leitet sich dabei von mit Wolle gefüllten groben Säcken ab, die insbesondere historisch sowohl als Schlafunterlage als auch zum Transport von Wolle verwendet wurden.

Während der Kaltzeiten des Quartärs bildeten sich, mit fortschreitender Verwitterung, schließlich die typisch rundlichen Formen aus, wobei Gestein, dessen Verwitterung im oberflächennahen Untergrund eingesetzt hat, dazu erst durch Erosion freigelegt werden musste, sodass die Verwitterungsrückstände (Grus) fortgetragen wurden.

Im fortgeschrittenen Stadium können sich durch Wollsackverwitterung Wackelsteine ausbilden.

Entstehung von Felsenburgen

1) Wasser dringt durch Klüfte in das Felsmassiv ein und zermürbt das Gestein durch Tiefenwirkung

2) Im Laufe der Zeit bildet sich über dem unverwitterten Graugneis ein Mantel aus Grus, in dem noch einzelne Kerne aus festem Gestein eingelagert sind.

3) Das Verwitterungsmaterial wird abgetragen, und die Blöcke aus festem Gestein tauchen als Felsenburgen aus dem Boden auf.

ACHTUNG --- ACHTUNG --- NATURSCHUTZGEBIET --- ACHTUNG --- ACHTUNG

VERHALTET EUCH BITTE ENTSPRECHEND RÜCKSICHTSVOLL GEGENÜBER NATUR UND TIEREN

Begebt Euch an die im Listing angegebenen Koordinaten bzw. Referenzpunkte beim dortigen Aufschluss.

Um diesen Earthcache zu loggen, löst bitte folgende Aufgaben/Fragen:

Aufgabe 1

Listingkoordinaten

N 50° 45.780   E 13° 12.941

Die Wollsackverwitterung hat ihre Spuren hinterlassen!

Vom Weg aus blickt ihr direkt auf die Vorderseite der Felsenformation. Nehmt das Gestein in Augenschein und beschreibt, mit eigenen Worten, was ihr seht. Wie stellt sich die Gesteinsformation am Aufschluss dar? (Oberflächenstruktur, Form, Farbe).

Aufgabe 2

Liegen die Wollsäcke/Matratzen gerade übereinander oder ist eine Verkippung sichtbar? Wenn ja, wie groß schätzt ihr den sichtbaren Winkel?

Aufgabe 3

Referenzpunkt 1

N 50° 45.773   E 13° 12.936

Begebt euch nun zum Referenzpunkt 1 und betrachtet den dort anstehenden Felsen. Er weist eine deutliche „Verletzung“ auf. Lasst eure Fantasie spielen – wodurch entstand diese Verletzung wohl?

Aufgabe 4

Referenzpunkt 2

E 50° 45.783   E 13° 12.929

Am Referenzpunkt 2 sind deutliche Veränderungen nicht natürlichen Ursprungs zu erkennen. Welche, durch Menschenhand hervor gerufene und benutzbare Veränderung seht ihr dort?

Teilt mir bei den Antworten mit, um was es sich handelt oder schickt mir bei euren Antworten einen Fotobeweis (bitte nicht im Logeintrag hochladen!).

Bitte schickt mir eure Antworten über mein Profil.

Ihr müsst nicht auf eine Logfreigabe warten, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich bei euch.

Geloggte Besuche, von denen ich keine Mail bekommen habe, werden gelöscht.

Stellt bitte ein Foto als Nachweis des Besuches mit ein, dies ist eine Logbedingung.

Bitte fotografiert nicht direkt die Wollsackverwitterung!

Viel Spaß beim Erkunden wünscht

Herbalwitch1965

 

 

 

Quellenangaben

Bilder: eigene, geologische Infortafel Hochheimer Holz

Text: eigene Worte, Inforbroschüre Ostergebirge

Additional Hints (No hints available.)