Sagen Ost-Erzgebirge 41 "Die weiße Frau auf dem Hahneberg bei Glashütte"
Früher war Glashütte bei Johnsbach eingepfarrt. Dort wurden auch die Toten zur Ruhe gebracht.
Als einst in Glashütte eine Frau gestorben war, geriet der Leichenzug auf dem Kirchsteig in ein schweres Gewitter.
Man hatte den Hahneberg erreicht, dort, wo sich Kirchsteig und Eselssteig kreuzen, da setzte ein solcher starker Regen ein,
dass man den Sarg abstellte und sich unter die Bäume im Wald flüchtete. Das Wetter verzog sich bald wieder
und die Trauerleute kamen aus ihrem Versteck heraus. Sie erschraken nicht wenig, denn der Sarg war verschwunden.
Alles Suchen war vergebens. Seit dieser Zeit geht um Mitternacht auf dem Hahneberge eine weiße Frau um.
Sie sucht ihre Leichenträger und wimmert dabei: "Schafft mich ins Grab!"
Mancher nächtliche Wanderer hat sie als ein unheimliches, bösartiges Gespenst kennengelernt.
So ließ sie einst einen Glashütter Bürger, welcher von Johnsbach kam, nicht vorbei. Er musste am Kreuzweg umkehren
und kam schweißtriefend wieder in Johnsbach an, wo er übernachtete. Eine schwangere Frau traf an derselben Stelle auf die weiße Frau.
Sie bekam einen solchen Schreck, daß sie bald darauf starb. Sie hätte das Gespenst ansprechen müssen, dann wäre
der ruhelose Geist erlöst worden.
Der Fußweg von Glashütte nach Johnsbach ist der uralte Kirchsteig, der aus der Zeit stammt,da Glashütte noch
keine Kirche hatte und nach Johnsbach eingepfarrt war. Auf ihm wurden auch die Toten zur letzten Ruhe gebracht.
Der Eselssteig führte von Luchau nach Schüller- und Büttnermühle und war der Weg der Mühlesel,
die das Korn nach den Mühlen und das Mehl von dort nach den Dörfern trugen.
Nun sucht nach dem Sarg, der für viele wie ein Buch mit sieben Siegeln ist bei:
N 50°49.5-10-15-16:26-4-18-25:1-13-19-23 und
E013°41.8-17-24-2:21-14-11-20-7-6:12-3-9-22
