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🐦彡 Entwicklung des "Bottsandes" EarthCache

Hidden : 8/20/2019
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Entwicklung des "Bottsandes"


Landschaftsformen

Die Nehrung

Als Nehrung oder Sandhaken bezeichnet man einen schmalen Streifen Land, der meistens aus Sand besteht und der einen Teil des Meeres vor einer Küste vom offenen Wasser abtrennt. Der so abgetrennte Teil ist oftmals flacher als das vorgelagerte Meer. Diese Landstreifen entstehen in diesem Fall durch Sandverdriftungen, die von schräg auftreffenden Wellen verursacht werden. Bekannte Nehrungen sind die „Kurische Nehrung“ und die „Frische Nehrung“ in der östlichen Ostsee zwischen Polen, Russland und Litauen. Die Entstehung der Nehrungen wird hier auch dadurch begünstigt, dass die Ostsee kaum Gezeiten aufweist.

Die „kleinen Verwandten“ dieser geologischen Strukturen sind die sog. „Nehrungshaken“. Im Unterschied zur Nehrung wird bei den Nehrungshaken ein Meeresbereich nicht komplett, sondern nur teilweise vom Meer abgetrennt.

Die Entstehung einer Nehrung erfordert ein flaches Küstenvorfeld, einen ausreichend großen Sedimentvorrat und einen geringen oder fehlenden Tidenhub. Bei stärkerem Tidenhub entstehen Barriereinseln, ist der Tidenhub höher als 4 m, entstehen Sandbänke. Eine Nehrung entsteht bei der Bildung einer Ausgleichsküste aufgrund von Sedimentverdriftung durch küstenparallele Strömungen an Stellen, wo sich die Küstenlinie gegenüber der Strömungslinie landeinwärts wendet. Dort wird das von der Strömung mitgeführte Sediment zunächst als Strandhaken abgelagert, der zu einer Nehrung weiterwachsen kann. Der durch die Nehrung vom Meer weitgehend abgetrennte Teil wird Haff oder Bodden genannt und enthält Brackwasser, da er einerseits durch Süßwasserzufluss zunehmend ausgesüßt wird und andererseits nur ein geringfügiger Wasseraustausch mit dem offenen Meer besteht. Die Stelle, an der Zuflüsse die Nehrung durchbrechen und ins offene Meer münden, wird Tief genannt. Bei einer geschlossenen Nehrung bezeichnet man das abgetrennte Gewässer als Lagune. Häufig bilden sich auf Nehrungen sekundär Dünen.

Der Bodden

Ein Bodden ist ein flaches buchtartiges Küstengewässer einer nacheiszeitlich teilweise überfluteten Grundmoränen¬landschaft. Der Name Bodden ist vermutlich niederdeutschen Ursprungs und bedeutet „Boden“ oder „Grund“, was sich auf die geringe Tiefe dieser Gewässer bezieht. Bodden sind charakteristisch für die südliche Ostsee, wo sie typischerweise durch langgestreckte Inseln und Halbinseln vom offenen Meer abgetrennt sind und Lagunen bilden.

Während des eustatischen postglazialen, holozänen Meeresspiegelanstieges, der zusätzlich mit einer Absenkung der Erdkruste einherging, wurde am südlichen Rand des Ostseebeckens eine flachwellige Grundmoränenlandschaft teilweise dauerhaft geflutet, sodass eine unregelmäßige Küstenlinie mit Vorsprüngen und Buchten entstand. Die Buchten dieser Küste entsprachen sogenannten Zungenbecken, die während der letzten Kaltzeit vom Inlandeis in seine Unterlage geschürft wurden, und teilweise auch tieferliegenden Grundmoränen. Sie waren die Vorläufer der heutigen Bodden. Weil das Eis bereits verschwunden und das glazigene Relief vor seiner Flutung bereits zu einem gewissen Grade subaerisch überprägt war, gehört die Boddenküste zu den Ingressionsküsten.

Durch küstenparallele Strömungen kann nachfolgend anderswo erodiertes Sediment an die Vorsprünge sowie an Inseln angelagert werden, die der neu entstandenen Boddenküste unmittelbar vorgelagert sind. Dieser Prozess wird Küstenausgleich genannt. Die sich infolgedessen ausbildenden Nehrungen können die Vorsprünge und Inseln miteinander verbinden, sodass langgestreckte Inseln und Halbinseln entstehen, die einzelne Bodden oder eine ganze Reihe benachbarter Bodden (Boddenkette) vom offenen Meer abschnüren und in eine Lagune verwandeln. Diese Küstenmorphologie mit inneren Küstengewässern (Lagunen) und äußeren Küstengewässern wird auch als Doppelküste bezeichnet. Die Lagunen an der Ostseeküste haben einen geringeren Salzgehalt als die angrenzenden offenen Meeresbereiche, da einmündende Fließgewässer laufend Süßwasser liefern und der Wasseraustausch mit dem offenen Meer lediglich über die Flutrinnen erfolgen kann.

Die Lagune

Eine Lagune ist ein verhältnismäßig flaches Gewässer, das durch Sandablagerungen (Nehrung) oder Korallenriffe vom Meer weitgehend oder vollständig abgetrennt ist. Lagunen entstehen in gemäßigten Breiten und klastisch dominierten Küsten aus „normalen“ Buchten: Durch Strandversetzung, die zur Bildung bzw. Verlängerung von Sandhaken und Nehrungen führt, werden diese Buchten vom offenen Meer abgetrennt. Ist die Abtrennung vollständig, so entsteht aus der Lagune ein Strandsee, der in humidem Klima langsam aussüßt. Solange eine Verbindung zum offenen Meer besteht, enthält die Lagune Brackwasser. In aridem Klima hingegen neigen Lagunen und Strandseen zur Übersalzung.

Völlig anders entstehen die Lagunen an karbonatisch dominierten Küsten tropischer Breiten. Dort wird die Lagune von der Riffkrone eines Korallenriffs gegen das Meer begrenzt, das heißt, das Material, aus dem die Barriere besteht, wird nicht von Strömungen angeschwemmt, sondern wird vor Ort von den riffbildenden Organismen (nicht nur Korallen) produziert. Auch dort bestimmt das Klima, ob die Lagune eher brackisch oder eher übersalzen ist. Einen Spezialfall dieser Lagunenentstehung stellen Atolle dar. Bei diesen sinkt eine kleine ozeanische Vulkaninsel ab bzw. wird erodiert währenddessen ihr Saumriff schnell genug wächst, um mit dem Absinken schrittzuhalten. Am Ende bleibt nur das Saumriff nahe der Meeresoberfläche und dort, wo einst die Vulkaninsel aus dem Meer ragte, befindet sich die Lagune. Wird ein Atoll angehoben (siehe → gehobenes Atoll), fällt die Lagune weitgehend oder ganz trocken. Die übrig gebliebene Senke und/oder ein darin befindlicher See behält dann die Bezeichnung „Lagune“.

Die Bucht

Eine Bucht ist ein dreiseitig von höherem Gelände umschlossenes geographisches Objekt in lokalem oder regionalem Maßstab. Meist wird der Ausdruck für unterhalb eines Gewässerspiegels liegendes Gelände benutzt, sodass sich die Bucht in Gestalt eines annähernd bogenartigen Zurückweichens der Uferlinie äußert. Auf dem trockenen Land werden auch Gebiete so bezeichnet, die von einer annähernd bogenartig zurückweichenden Gebirgsfront umgeben sind. Bei Gewässern ist die Bucht das Gegenstück zur Landzunge.

Die Größe von Gewässerbuchten kann wenige Meter oder mehrere hundert Kilometer Breite bzw. Ausdehnung betragen. Eine große Meeresbucht wird auch als Golf oder (seltener) als Meerbusen bezeichnet. Eine kleine Gewässerbucht wird auch als Anse bezeichnet.

Quellen: http://de.wikipedia.org , https://www.nabu.de, Diercke Weltatlas sowie die Infotafeln vor Ort.


Die Entwicklung des Naturschutzgebietes Bottsand

Das Naturschutzgebiet Bottsand, an der Kieler Außenförde gelegen, stellt einen typischen Nehrungshaken dar, dessen Weiterentwicklung zu einem geschlossenen Strandsee allerdings durch die nahe gelegene Ferienanlage und den angrenzenden Hafen "Marina Wendtorf", erbaut in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, unterbrochen wird. Das Gebiet ist Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, die alle an die besonderen, teils sehr trockenen Standortverhältnisse und an die Küste angepasst sind. Hinter dem Nehrungshaken hat sich ein umfangreiches Windwatt ausgebildet, Nahrungs- und Rastgebiet für viele Zugvögel. Bereits 1939 wurden 15 Hektar des Nehrungshakens zum Naturschutzgebiet erklärt.

Die Geschichte des Bottsandes begann erst vor etwa 150 Jahren am Ende eines sich vom Schönberger Strand nach Westen auffächernden fossilen Strandwallsystems. Durch gelockertes und abgetragenes Material der Steilküsten und im Küstenvorfeld sowie küstenparallelem Transport dieses Materials vor allem bei Stürmen im Winterhalbjahr bildete sich am Küstenvorsprung der Kolberger Heide, als jüngstes Anlandungsgebiet der erste nach Südwesten abknickende Haken des Bottsandes. Diese sich immer neu bildenden Sand- und Schotterflächen wurden viele Jahre lang von Strandbrüter wie Küsten- und Zwergseeschwalben, Sandregenpfeifern, Rotschenkeln und Austernfischern als Brutbiotop aufgesucht. Hinter den breiten Strandflächen blies der Wind bis zu fünf Meter hohe Dünenketten auf und formte so das heutige Landschaftsbild. Der stetig gewachsene Nehrungshaken weist eine typische Abfolge von Strand, Strandwällen, verschiedenen Dünenstadien, Salzwiesen und Röhrichten auf. Begünstigt durch den Bau des Wendtorfer Deiches (1880-1882) nach der verheerenden Sturmflut vom 12./13. November 1872 wuchs der Bottsand durch die Bildung neuer Haken etwa alle 10 Jahre schnell Richtung Südwesten weiter.

Seit der NABU 1961, damals noch als Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV), die Betreuung des an der Kieler Außenförde gelegenen Naturschutzgebietes „Bottsand“ übernommen hat, ist die Beobachtung der auf dem Nehrungshaken brütenden Strandbrütern immer eines der wichtigsten Anliegen gewesen. Damals betrug die Landfläche der Nehrung etwa die Hälfte der heutigen 35 Hektar. Seitdem sind jährlich große Sandmengen von der Strömung und Stürmen herantransportiert worden und haben breite Strände und Dünen gebildet. Diese sich immer neu bildenden Sand- und Schotterflächen wurden viele Jahre lang von Strandbrüter wie Küsten- und Zwergseeschwalben, Sandregenpfeifern, Rotschenkeln und Austernfischern als Brutbiotop aufgesucht. Hinter den breiten Strandflächen blies der Wind bis zu fünf Meter hohe Dünenketten auf und formte so das heutige Landschaftsbild. Aufgrund der fortschreitenden Sukzession finden hier gegenwärtig allerdings im Wesentlichen nur noch Feldlerchen, Wiesenpieper und Schafstelzen Nahrung und einen Brutplatz.

Der Bau einer Findlingsmole an der Hafeneinfahrt zur Marina/Wendtorf hat dieser Weiterentwicklung dann 1972 leider ein Ende gesetzt. Die damals heftig kritisierte Hafenzufahrt stellt heute jedoch sicher, dass hinter der Nehrung kein abgeschlossener Strandsee entstehen konnte, sondern ein für Vögel nahrungsreicher Flachwasserbodden mit Ostseewassereinfluss. Auch konnten sich Salzwiesen erhalten, die heute wichtiger Bestandteil des Schutzgebietes sind.

Die durch den Nehrungshaken eingeschlossene Bottsandlagune, hat windbedingt unterschiedliche Wasserstände, bei anhaltenden Westwindlagen aber auch ausgedehnte Sand- und Schlickwattflächen. So ist in gut 150 Jahren eine natürliche, vielgestaltige Küstenlandschaft mit Dünen, Strandwällen, Trockenrasen, Salzrasen, Brachwasserröhrichten und einer großen Flachwasserlagune entstanden und erfreulicherweise auch bis heute erhalten geblieben. Ein Ausnahmefall an der heute durch Tourismus, Küstenschutzmaßnahmen und Landwirtschaft stark vom Menschen überformten schleswig-holsteinischen Ostseeküste.

Quellen: http://de.wikipedia.org , https://www.nabu.de, http://www.umweltdaten.landsh.de/a> sowie die Infotafeln vor Ort.


Für die Logfreigabe dieses Earthcaches, beantworte bitte vor Ort die folgenden Fragen:
 
Station 1:
  • 1. Beschreibe die Landschaft, wenn du nach Westen schaust und erkläre mit eigenen Worten, wie sie entstanden ist und wie ihre künftige Entwicklung ist.
  • 2. Was ist der "Bodden" und wie entwickelt/verändert sich dieser?
Station 2 und 3:
  • 3. Wie sieht eine typische Abfolge eines Nehrungshakens aus? Ist diese hier auch zu sehen oder ist hier ein anderer Aufbau? Beschreibe was du siehst.
  • 4. Kannst du am Strand Kieselsteine finden? Welche Formen und Oberflächen haben sie und wie ist das zu erklären?
  • 5. Lade zu deinem Log ein Foto von dir oder deinem GPS-Gerät als Ortsbeweis hoch. Auf dem Foto soll im Hintergrund das Naturschutzgebiet Bottsand zu sehen sein.

Die Antworten sendet bitte über das Nachrichten-Center, danach kann sofort geloggt werden.

Viel Spaß beim Erkunden und Entdecken!

Gefiederte Grüße

🐦彡 Zebrafînk


Für die Bannerfreunde:

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