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Park Event II Gustave-Schwabe-Platz (Park) Event Cache

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Hidden : Friday, October 12, 2018
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Welche Parkanlagen gibt es in Leipzig alles ? Einige Ca:30

Am :12.10.18

von 17:30-18:00 uhr oder länger

 

II. Die Gletschersteinpyramide

Eines der originellsten Leipziger Denkmale befindet sich auf dem Gustav-Schwabe-Platz in Stötteritz: Die im Jahre 1903 errichtete Gletschersteinpyramide.
Neben sechs besonders markanten Findlingen im Leipziger Stadtgebiet, die als geologische Denkmale deklariert wurden, erinnert auch sie an das erdgeschichtlich bedeutsame Phänomen der Elster- und Saaleeiszeit.
Vor etwa 150.000 Jahren drangen gewaltige Gletscher aus dem skandinavischen Raum über eine Strecke von ca. 1.000 km nach Süden vor und überzogen auch unsere Region mit einem mindestens 500 m mächtigen Eispanzer. Diese hatte natürlich auch tiefgreifende klimatische Umwälzungen zur Folge; man nimmt an, dass die Jahresmitteltemperatur auf etwa -8 °C sank. (Zum Vergleich: In den letzten Jahren wurden +9 °C für den Leipziger Raum ermittelt.) Nach dem Abschmelzen der Gletscher vor ca. 125.000 Jahren hinterließ das Eis nicht nur das charakteristische Profil der Leipziger Tieflandsbucht, sondern auch große Mengen von mitgeführtem Gesteinsschutt.
Viele diese Ablagerungen lassen sich auch heute noch ihren Ursprungsregionen in Norwegen, Schweden, Finnland oder Dänemark genau zuordnen. Über viele Jahrhunderte hatten die Menschen jedoch keine rechte Erklärung für die Herkunft dieser Steine. Und so wurden oftmals Riesen oder andere Fabelwesen deutscher Märchen bemüht, die mit ihren übernatürlichen Kräften über das ganze Land scheinbar wahllos selbst tonnenschwere Steinblöcke verteilten; um besonders stattliche Exemplare rankten sich oftmals allerlei Sagen und Legenden.
Erst im Jahre 1844 konnte der an der Leipziger Universität wirkende Geologe Carl Friedrich Naumann aufgrund seiner Forschungsergebnisse das Vorhandensein der Findlinge als Folge einer europäischen Inlandvereisung deuten. Naumanns Studien wurden später durch Karl Hermann Credner (1841-1913) fortgesetzt, der sich 1869 als Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität Leipzig habilitierte. Ab 1871 organisierte und leitete er die Untersuchungen zur geologischen Spezialkartierung des Königreichs Sachsen. Im Jahre 1931 benannte die Stadt Leipzig eine Straße in Probstheida nach Credner und bewahrte damit sein Andenken.
Doch zurück zur Gletschersteinpyramide: Bereits 1888 erstellte die Leipziger Immobiliengesellschaft mbH für das Areal des ehemaligen Stötteritzer Rittergutes oberen Teils erstmals einen Bebauungsplan. Dieser Plan wurde mehrfach geändert und u. a. auch um das Gebiet östlich des Wasserwerkes erweitert, bevor man ihn 1902 festschrieb. Die Immobiliengesellschaft übernahm hauptsächlich die Erschließung des Baugrundes und veräußerte ihn unbebaut an diverse Interessenten (wie z. B. die Landhausgesellschaft mbH). Während der Erschließungsarbeiten stieß man auf größere Mengen eiszeitlichen Gneis- und Granitgesteins. Im Gegensatz zur sonst üblichen Handhabung wurden diese Steine aber weder anderweitig verbaut noch deponiert; man türmte 550 von ihnen zu einer imposanten, sechs Meter hohen Pyramide auf und schuf so eines der markantesten Leipziger Denkmale. Eine an der Nordwestseite angebrachte eiserne Tafel erklärte kurz die Herkunft des verwendeten Baumaterials und weist als Stifter die Allgemeine Deutsche Creditanstalt (ADCA) und die erwähnte Leipziger Immobiliengesellschaft aus. Direktor des letzteren Unternehmens war übrigens Ludolf Colditz (1847-1909), dessen Verdienste die Stadt 1905 würdigte, indem sie die am Denkmal vorbeiführende Straße nach ihm benannte. Ein weiterer Initiator des "Pyramidenbaus zu Leipzig" war der Deutsch-Amerikaner Casper Renè Gregory.

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