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Die drei geFÄHRtEN 2 Traditional Geocache

Hidden : 9/15/2018
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Dies ist der zweite von drei Geocaches, die an die drei Fähren erinnern sollen, die auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Kirchroth liegen. Relikte aus einer Zeit in der Brücken noch keine Selbstverständlichkeit waren und Flüsse mittels Furten und Fähren überquert wurden.

 

Die Fähre war nicht an den Cache Koordinaten sondern gemäß alten Karten ungefähr bei: N48 58.056 E 012 27.840

Da diese Koordinaten allerdings zu nahe am Dorf wären, dachten wir, wir weichen wegen "Muggelgefahr" etwas aus. Der Ausweichplatz ist ein schönes Plätzchen und der Geschichte tut´s nicht weiter weh.

 


Die Niederachdorfer Bauern hatten ursprünglich 100 Tagwerk Wiesen auf der anderen Donauseite.

Zur Bewirtschaftung mussten sie die Donau überqueren, die in dieser Gegend sehr oft ihr Bett verlagert hatte. Das Wasser floss in mehreren nicht sehr tiefen Gerinnen, so dass der Fluss gerade im Sommer mittels einer Furt überquert werden konnte. Andere Möglichkeiten auf die Aholfinger Seite zu kommen boten Zillen oder die Fähren bei Pittrich oder bei Kieflmauth.

Mit aufkommen der Donau-Dampfschifffahrt Mitte des 19. Jh. wurde der Fluss durch Baumaßnamen mehr und mehr in sein Hauptbett gedrängt, so dass eine Überquerung mittels einer Furt auch bei Niedrigwasser nicht mehr möglich war.

Aus diesem Grund  beantragten einige Niederachtdorfer Bauern beim Kgl. Bay. Straßen und Flussbauamt Regensburg eine Genehmigung zur Einrichtung einer Donauüberfahrt, welche am 10. November 1864 erteilt wurde. Sechs Anwesenbesitzer wurden in den Akten aufgeführt, welche die Fähre errichtet haben und auch unterhalten mussten.

Bis zum Start der Fähre dauerte es aber noch über ein Jahr, da sich die Gemeinde Aholfing, auf dem gegenüberliegenden Ufer, weigerte eine Zufahrt zur Fähre anzulegen. Erst als sich die Fährenbesitzer bereit erklärten eine Zufahrt auf eigene Kosten anzulegen und zu unterhalten stimmte die Gemeinde zu.

Die Genehmigung zur Pflasterung und Erhöhung  der Auffahrt zur Fähre wurde von den Behörden immer wieder hinausgezögert. Die Fährenbesitzer waren dadurch gezwungen nur immer wieder Ausbesserungsarbeiten durchzuführen, eine grundlegende Verbesserung konnte dadurch nicht erreicht werden, wie mehrere Unfälle belegen, wie dieser den die Neue Donau-Post in ihrem Artikel vom 04.Juli 1918 beschreibt:

 

...Der Bauer Ferdinand Lutz aus Zinzendorf wollte vom rechten Donauufer Heu holen und befuhr zu diesem Zweck die zu der Zeit einen halben Meter unter Wasser liegenden Zufahrt zur Fähre. Lutz, dessen Frau, sein Vater und sein Knecht saßen auf dem Wagen, da gerieten die Ochsen vom Weg ab und stürzten samt dem Fuhrwerk und Insassen in das fast 5 Meter tiefe Wasser. Die beiden Ochsen im Wert von 3000 M mussten jämmerlich ersaufen, zum Glück war der Donauüberführer mit dem Kahn zur Stelle und konnte mit eigener Lebensgefahr die vier Personen vor dem Tode des Ertrinkens retten. Schuld an dem Unglück ist die ganz verfehlte Anlage des unter Wasser stehenden Fahrtbaues, seit 1899 ist die Stelle ein wahrer Märtyrerplatz...

 

Die Behörden reagierten nun tatsächlich, es dauerte aber bis 1926 bis die beantragten Verbesserungen genehmigt wurden.

Die Heubergung war nicht die einzige Nutzung der Niederachdorfer Fähre. Auch in umgekehrter Richtung entwickelte sich ein lebhafter Verkehr von Holzfuhrwerken, Heidelbeer- und Schwammerlsuchern (Pilzesucher). Auch Wallfahrer aus Aholfing und Pfatter benutzten die Fähre wenn sie zum "Heiligen Blut" nach Niederachtdorf pilgerten.

Im Laufe der Jahre verkauften viele Niederachtdorfer Bauern ihre Grundstücke jenseits der Donau, zudem wurde 1962 die Donaubrücke bei Pfatter gebaut, so dass der Fährbetrieb zunehmend unrentabel wurde. Daher beschlossen die 14 verbliebenen Landwirte, die wegen ihrer Grundstücke den Fährbetrieb weiter aufrecht erhalten wollten, im Jahre 1962 einen Fährverband (Genossenschaft) zu gründen.

Von diesem Zeitpunkt an diente die Fähre hauptsächlich den Genossenschaftsmitgliedern und war nicht mehr öffentlich. Von den Inhabern des Fährführerscheins, Schwesinger sen. und jun. sowie Georg Hofmann wurden aber bei Bedarf auch Nichtmitglieder gegen eine Gebühr über die Donau gefahren.

Als 1977 die seit gut zehn Jahren verwendete Holzfähre baufällig geworden war, erwarb der Fährverband die Lohammer Fähre, die damals gerade den Betrieb eingestellt hatte. Sie war aus Stahl und hatte eine ursprüngliche Tragkraft von 20 Tonnen, die aber aus Sicherheitsgründen auf 12 Tonnen reduziert werden musste.

Regelmäßige TÜV-Inspektionen, die nächste wäre bei Inbetriebnahme der gerade erworbenen Fähre fällig gewesen, wurden aber einige Jahre hinausgezögert. Diese hätten die finanziellen Mittel des Fährverbandes weit überschritten.

Die verbleibenden acht Mitglieder des Verbandes entschlossen sich daher 1979 den Fährbetrieb einzustellen. 1982 wurde der Fährverband endgültig aufgelöst.

 

Somit quittierte, nach der Pittricher Fähre 1924 und der Fähre von Kiefelmauth 1966, die jüngste und sogleich auch die letzte Fähre in diesem Gebiet den Dienst.

 

Zeiten ändern sich und so war auch die Zeit der Fähren und Furten in Niederachdorf irgendwann vorbei. Eine Fähre von Bauern für Bauern, in einer Zeit, in der Ochse und Pferd noch das Tempo vorgaben. Damals unerlässlich, aber eben ein "Kind" ihrer Zeit.

Heutzutage sorgen Brücken dafür, dass wir Jahreszeiten und Pegelstand unabhängig Flüsse und Bäche überqueren können. Warum also langsam mit einer Fähre über die Donau tuckern, wenn man ein paar Kilometer weiter innerhalb kurzer Zeit die Brücke nehmen kann?

Denn wer hat heute noch Zeit?wink

 

Quellen:
Kirchroth, Gemeinde zwischen Donau und Wald, Herausgeber Gemeinde Kirchroth, gebundene Ausgabe 2018
www.Wikipedia.de

Anders als in Pittrich kann man bei diesem Cache bis vor die "Haustüre" fahren. Der Dammweg ist für den Verkehr freigegeben. Ich würde allerdings empfehlen bei den angegebenen Koordinaten zu parken. Es ist nur ein kurzer Spaziergang, ein schöner Weg an der Donau entlang.

Ein Stift ist im Cache

 

 

 

Additional Hints (Decrypt)

Qvr Jhemry nyyra Üoryf ;-)

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)