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Nördlicher Nehrungshaken auf Sylt EarthCache

Hidden : 8/17/2018
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Herzlich Willkommen zum nördlichsten EarthCache Deutschlands.

Die Listingskoordinaten befinden sich auf dem Ellenbogenberg, dem höchsten Punkt dieser Düne. Von hier aus ist der nördliche Teil Sylts zu überblicken, bei guter Sicht sogar bis zum Ende des Ellenbogens. Der ganze Bereich wird als nördlicher Nehrungshaken bezeichnet:

Bitte beachtet, dass dieser EarthCache in einem Naturschutzgebiet liegt. Für die Beantwortung der Fragen müssen die offiziellen Wege zu keiner Zeit verlassen werden.


Der nördliche Sylter Nehrungshaken


Die Insel Sylt bestand ursprünglich aus einem Geestrücken, der nach der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit), in drei Geestkerne zerfallen ist. Der zentrale Inselkern ist das Rote Kliff bei Westerland, bestehend aus tertiären und eiszeitlichen Ablagerungen. Im Postglazial schlossen sich hier die Haken und Nehrungen an, sodass die Insel Sylt mit 35 Kilometern Länge zur längsten Geestkerninsel der Nordsee herangewachsen ist. An den Lister Kern schießt mit dem Ellenbogen ein weiterer Nehrungshaken an. Dieser ist vom Aussichtspunkt bei klarer Sicht komplett zu überblicken. Durch die Lister Strömungen wächst der Ellenbogen stetig weiter nach Osten.

Unter dem folgenden Link könnt ihr die Änderung des Nehrungshaken innerhalb der letzten 34 Jahre sehr gut als Satellitenbildvorschau erkennen: [LINK] (Danke an schsch13 für den Link)

Die Wellen treffen in einem bestimmten Winkel auf den Strand. Nach dem Brechen der Wellen läuft der Schwall in diesem Winkel auf den Strandhang, während der Sog senkrecht zum Ufer wieder abfließt (siehe rechte Abbildung). Für das mitgeführte Material ergibt sich hier eine nördliche Bewegungsbahn entlang des Strandes. Der Inselknick bei Westerland führt zu unterschiedlichen Erosionsraten zwischen nördlichem und südlichem Nehrungshaken an der Insel Sylt. Erreicht das küstenparallel transportierte Material die Inselenden, wird es entweder im Flachwasser vor dem Lister Tief abgelagert oder durch die Strömung wegtransportiert und geht der Insel verloren.



Durch die Ablagerungen von Sedimenten verlängert sich die Küste Sylts permanent.
Auf der Aussichtsdüne lässt sich der Nehrungshaken gut überblicken (bis zum Leuchtturm). Betrachtet man von der Aussichtsdüne die Landschaft im 360°-Rundumblick, fallen zwei weitere Besonderheiten im Relief auf. Fokussiert euren Blick mal auf die Landschaftsoberflächen.
In erster Linie fallen hier die vielen hügeligen und sandigen (Wander-)Dünen auf, die im nördlichen Sylt durch exogene Kräfte (u.a. Wind, Tidehub, Meeresströmung) bis zu 30 Meter hoch aufgetürmt wurden. Ca. 300 Meter entfernt in 70° ist noch eine ganz andere Landschaftsform zu entdecken, die sich von der hügeligen Dünenlandschaft unterscheidet: eine flache und ebene Fläche - die sogenannte Marsch.
Während Dünen aus einem Geestkern gebildet wurden, finden die Marschflächen ihren Ursprung in Verlandungen von Wattflächen. Beide Bodenarten liegen hier auf engstem Raum zusammen und zeugen von unterschiedlichen Genesen (Entstehungen), die zum heutigen Aussehen der Sylter Nordspitze geführt haben.
Insbesondere die Ausprägung der Sylter Nordspitze als Nehrungshaken stellt in der Nordsee eine Besonderheit dar, denn Nehrungshaken gelten eher als typisch für gezeitenlose Gewässer, wie die Ostsee.

Die Lister Dünen



Die Herausbildung von Dünen beschreibt einen interessanten Prozess, den schon der EarthCache (Sylter Dünen) bei Rantum auf Sylt behandelt und hier daher nicht thematisiert werden soll. Eine starke Dünenaktivität ist ebenfalls im Lister Gebiet wiederzufinden. Hier kommen hauptsächlich nord-südlich verlaufende Dünenkörper vor, die sich in vier Gruppen unterteilen:


Auf das westliche Kliff folgt ein breiter Streifen kliffgebundener Dünen (Haldendünen), daran anschließend eine Reihe von Parabeldünen mit Öffnung nach Westen und zwei Dünengürtel mit Wanderdünen des Listlandes. Bei ungestörter Morphodynamik lösen sich ca. alle 320 Jahre Wanderdünen von der Westküste und erreichen nach etwa 600 Jahren das das Lister Ostland.
Auf diesem Nehrungshaken befand sich z.B. einst das Dorf Alt-List (Listum) welches 1362 von einer Wanderdüne verschüttet wurde. Bis heute ist das alte Dorf vom Dünensand begraben. Es ist also davon auszugehen, dass mindestens eine Wanderdüne das Listland bereits vollständig überquert hat. Luftbildauswertungen haben allerdings auch ergeben, dass eine Reihe von Wanderdünen im Lister Gebiet bereits zum Stillstand gekommen ist.


Die Lister Marsch



Neben den Geestkernen (u.a. Morsum Kliff, Rotes Kliff) und vielen Dünen bildet die Marsch die dritte Landschaftseinheit der Insel Sylt.

Bei der Marsch handelt es sich allgemein „um eine Flächenlandschaft, die etwas über dem durchschnittlichen Tidehochwasser an einer Wattenküste liegt.“ Die Entstehung der Marschen reicht über 1.000 Jahre zurück. Die Dünen boten im Lister Gebiet eine Schutzfunktion vor Wind und Wellenschlag, sodass sich sandige und schlickige Ablagerungen (Sedimente) aus dem Meer ablagern konnten. Sie bilden den älteren Klei.
Irgendwann erreichten diese Sedimente eine Höhe über dem durchschnittlichen Tidehochwasser, die vom Meer nur noch bei Sturmfluten überschwemmt werden konnten. Somit verlandeten die Wattflächen allmählich und Pflanzen, wie z.B. Salzwiesen, können sich hier ansiedeln. Im Lister Bereich sind die Marschflächen zudem durch die umliegenden sandigen Nehrungshaken vor Sturmfluten geschützt. Typisch für Marschflächen sind ebene Flächen, die keine natürlichen Erhebungen bilden können. Marschflächen sind zudem durch die Lage knapp über der Wasserkante wassergesättigt. Sie können im Gegensatz zu den benachbarten Dünen keine großen Niederschlagsmengen aufnehmen und versickern lassen. Das führt dazu, dass Niederschlag in der Marsch an der Oberfläche abfließen muss und Marschflächen daher eine Vielzahl an Wasserrinnen in der Landschaftsoberfläche aufweisen.


An vielen Stellen werden Marschflächen auch künstlich vom Menschen angelegt. So kam es durch den Bau des Hindenburgdammes zwischen Insel und Festland zu großflächigen Verlandungen und man rechnet aktuell damit, dass die jährlichen Aufschlickungen bei 500.000 Tonnen liegen.


Um diesen EarthCache zu loggen, beantworte bitte die folgenden Fragen und schicke mir die Antworten über das Message Center zu. Kurze Stichpunkte reichen vollkommen aus. Du kannst dann direkt loggen – wenn etwas nicht stimmt - melde ich mich.

Aufgaben:


Zu den Dünen:

Vor Ort findest du mehrere Infotafeln.
1.) Bis zu wie viele Meter wandern die unbewachsenen Dünen jährlich ostwärts?

Zu der Marschfläche:

Wenn du die Treppen zu dieser Düne hinaufgegangen bist und dann geradeaus schaust, blickst du in ca. 300 Metern direkt auf eine Marschfläche:
2.) Welche Besonderheiten fallen dir in der Oberfläche dieses Bodentyps auf?

Zum Nehrungshaken:

Von der Aussichtsdüne kannst du den ganzen Ellenbogen überblicken (Referenzpunkt 03):
3.) Stelle eine Vermutung an, warum die Oberflächenform des Ellenbogens in östliche Richtung immer flacher wird. (Dünen sind auf dem Ellebogen im Westen höher als im Osten)

(4. Optionale Aufgabe, da kurabgabepflichtiger Bereich: An dem Strandzugang (siehe Wegpunkt SZ) kannst du die Küstenlinie des nördlichen Nehrungshakens überblicken. Welche Besonderheit fällt dir auf? (Verläuft die Küste gradlinig, gibt es Buchten?))

5.) Bitte füge deinem Logeintrag noch ein Bild auf der Düne oder vom Strandzugang bei.




Please answer the following questions to log the cache.

Tasks:


To the dunes:

On site you will find several information boards.
1.) Up to how many meters do the unvegetated dunes go eastward each year?

(Sentence: "Diese bis zu 25 m hohen unbewachsenen Dünen wandern jährlich bis zu [ ? ] m ostwärts.")

To the marsh area:
If you have gone up the stairs to this dune and then look straight ahead, you will see directly on a marsh area in about 300 meters:
2.) What special features do you notice in the surface of this type of soil?

To the sandspit (Nehrungshaken):

From the coordinates you can see the whole "Ellebogen" (reference point 03):
3.) Suspect, why the surface shape of the elbow (dunes) becomes flatter in eastern direction.

4.) Please add a picture of the dune or the beach access to your log entry.





Translated with google translate:

Besvar venligst følgende spørgsmål for at logge EarthCche.

Opgaver:


Til klitterne:

På stedet finder du flere informationstavler.
1.) Op til hvor mange meter går de uovervågede klitter mod øst hvert år?

(Sætning: "Diese bis zu 25 m hohen unbewachsenen Dünen wandern jährlich bis zu [ ? ] m ostwärts.")

Til marskområdet:
Hvis du er gået op ad trappen til denne klit og så ser lige frem, vil du se direkte på et marsk område på cirka 300 meter:
2.) Hvilke særlige egenskaber bemærker du på overfladen af ​​denne jordtype?

Til spiddet / odde (Nehrungshaken):

Fra koordinaterne kan du se hele "Ellebogen" (referencepunkt 03):
3.) Mistænk, hvorfor overfladen af ​​albuen (klitterne) bliver fladere i østlig retning.

4.) Jeg ville være meget glad, hvis du tilføjer et billede på klitten eller fra stranden adgang til logindgangen.





Viel Spaß mit diesem EarthCache!



Literatur:
Falk, Gregor; Lehmann, Dirk (2002): Nordseeküste - Exkursionen zwischen Sylt und Elbmündung.
Hansen, Margot (1967): Geschichte und Gestalt einer Insel – Sylt. Itzehoe Voßkate-Verlag.
Klatt, Ekkehard (2006): Sylt – Geologie einer Nordseeinsel. Wachholtz-Verlag.
Lehner, Susanne; Wieneke, Friedrich; Zeug, Gunter (2001): Entwicklung und Veränderung der Westküste der Insel Sylt nach optischen und Radar-Satellitendaten. In: Windhorst, Hans-Wilhelm (Hrsg.): Beiträge zur Geographie der Meere und Küsten. Vechtaer Studien zur Angewandten Geographie und Regionalwissenschaft, Bd. 22.
Schmidtke, Kurt-Dieter (1995): Die Entstehung Schleswig-Holsteins, Wachholtz-Verlag.
Zölitz, Reinhard (1989): Exkursionsziele im Kreis Nordfriesland. In: Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele in Schleswig-Holstein. Wachholtz-Verlag, S. 1-22.

Bilder: eigene Aufnahmen 2018, Infotafel vor Ort, eigene Zeichnungen nach Terra

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