Reith, einer der zahlreichen Orte, die ihren Namen von reuten, roden = urbar machen herleiten, wird schon im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Nach einer Wessobrunner Handschrift hat Herzog Thassilo III. dem Kloster Wessobrunn zugleich mit Reisbach das gesamte Einkommen eines Landgutes in Reith an Vieh, Weizen, Met, Brot, Geflügel, Eiern und Leinwand übergeben. Als Thassilo von Kaiser Karl seines Amtes enthoben wird, wurde Reith den Wessobrunnern entzogen und Arno von Salzburg übergeben, der es in seinem Verzeichnis der Salzburger Stiftsländereien führt.
Der Ort Reith war bis zur Gebietsreform 1971 eine eigene Gemeinde mit den Gemeindeteilen Altmannsöd, Aunkofen, Bentlohn, Dingdorf, Eschbaum, Gröben, Hackl, Höfertsmühle, Nackenberg, Neumühle, Oberkenading, Paßbrunn, Unterkenading und Weiher. Seit dieser Gebietsreform ist Reith ein Ortsteil des Marktes Reisbach.
Das Gotteshaus in Reith stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist im gotischen Stil errichtet. Zahlreiche Reparaturen im Laufe der Jahrhunderte haben aber nur wenig daran geändert. Statt des früheren Kuppelturms erhielt die Kirche einen Spitzhelm über sechs Giebeln. Die Inneneinrichtung ist modern gotisch, während die beiden Glocken, die 1545 und 1625 gegossen wurden Altertumswert haben. Bei der Trockenlegung der Sakristei und der Kirche im Jahre 1911 stieß man auf das Gerippe eines Soldaten, wahrscheinlich aus der Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges.
Die Kirche ist dem hl. Stephanus, dem ersten Märtyrer der katholischen Kirche geweiht. An dessem Gedenktag, dem 26. Dezember, wird darum jährlich eine heilige Messe gehalten. Ansonsten wird das Gotteshaus lediglich für die sonntäglichen Maiandachten, sowie bei Rosenkränzen für verstorbene Dorfbewohner benutzt.
Direkt neben der Kirche befindet sich ein kleiner Bolzplatz mit einer schattigen Sitzgelegenheit. Wer also mit Kindern unterwegs ist, kann hier eine Pause einlegen, während sich die Kinder austoben und hat dabei einen schönen Blick auf die Kirche. Ball nicht vergessen! Parkmöglichkeit zwischen Bolzplatz und Kirche vorhanden.