Das tapfere Schneiderlein begegnete einem Riesen, der mit bloßer Hand einen Stein zerbröseln konnte. „Das kann ich auch“, rief das Schneiderlein, nahm aber statt eines Steines einen Käse und zerquetschte ihn. „Donnerwetter“, sagte der Riese, „du bist ganz schön stark. Jetzt schau mal, wie weit ich werfen kann.“ Und er warf einen Stein über das ganze Feld. „Weiter kannst du nicht?“ meinte das Schneiderlein keck. Statt eines Steines warf es aber ein kleines Vögelchen in die Luft, das flog und flog, bis es am Horizont verschwand. „Aber was Du ganz bestimmt nicht schaffst, ist diesen schweren Baum zu tragen“ sagte der Riese. „Nichts leichter als das“, versetzte das Schneiderlein, „wir tragen den Baum zusammen: Du nimmst den Stamm, der ist ja viel leichter, und ich trage die ganze schwere Baumkrone“. So geschah es, aber der Riese ging vorneweg und sah nicht, dass sich das Schneiderlein in die Äste gesetzt hatte und sich von ihm ziehen ließ.