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Rutschgebiet Petersberg – Ein (Ex-)Kalkkegel EarthCache

Hidden : 1/14/2018
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Eine der markantesten Erhebungen mitten in Rheinhessen ist der Petersberg (Höhe 245,6 m).
Dieser sogenannte Zeugenberg war einst eine vorgelagerte Insel am Küstengebiet des Mainzer Beckens. Bereits von weitem erkennt man die flache Kegelform des Berges. Charakteristisch für das „Rheinhessische Tafel- und Hügelland“ sind langgestreckte Plateau-Berge.

Petersberg

Auch das Nachbar-Plateau von Hochborn, im Süden des Petersbergs, dessen Plattform durch horizontal lagernde Kalksteinschichten (aus der Tertiärzeit) gebildet wird, zeigt diese Form auf. Solche Kalksteinschichten setzen der Erosion größeren Widerstand entgegen als die unterlagernden Mergel (kalkhaltige Tone). Diese Kalkplatte, sozusagen der „schützende Deckel“, ist hier am Petersberg der Abtragung zum Opfer gefallen, so könnte der Berg nun in wenigen Mio. Jahren ganz der Erosion erliegen und verschwunden sein.

 

Rutschgebiet

Der Sockel und der untere Hangbereich des Berges sind aus dem zu Rutschungen neigenden Schleichsandmergel aufgebaut. Typisch für diese Hangneigungen ist ein unruhiges Relief mit wellenartigen Hang-Oberflächen, Wulstformen, Abrisskanten, Senken, ausgelenkten Weinbergszeilen und Säbelwuchs bei Weinstöcken, versetzten Wegabschnitten und verbuschten Brachflächen. Im höheren Hangbereich folgt Cyrenenmergel und im höchsten Bereich bis zur Kuppe bei 246 m NN Tone der Süßwasserschichten. Die Rutschung selbst ist eine langsame, lange anhaltende Kriechbewegung.

Bei 211 m beginnt der Cyrenenmergel, eine Wechselfolge grau gefärbter Sande mit graubläulichen bis blauen Mergeln, die bis zu 228,5 m zu verfolgen ist. Am WP1 in einer Höhe von 220 m über NN ist diese Ablagerung gut zu sehen und es wartet eine kleine Aufgabe auf euch.


WP1

Erdgeschichte

Vor etwa 27 Millionen Jahren weitab von der Küste im offenen subtropischen Meer des Mainzer Beckens ist der Schleichsandmergel entstanden. Vereinzelt darin enthaltene Fossilien weisen auf Brackwasserverhältnisse hin, wo Salzwasser durch Süßwasserzuflüsse „verdünnt“ wird, ähnlich wie in der heutigen Ostsee. In küstennahen Bereichen lagerte sich dann eine sogenannte Schleichsandschicht ab, die meist aus glimmerreichen Feinsanden und Mergel besteht. Der Cyrenenmergel, benannt nach einer Brackwassermuschel, weist noch stärkeren Süßwassereinfluss auf. Mit den darüber folgenden Tonen der Süßwasserschichten ist der Meereszyklus abgeschlossen und das Meeresbecken verlandet.

 

Entstehung

Im Folgenden werden zwei Szenarien beschrieben, nach denen der Petersberg entstanden sein könnte.

1. Flach einfallende Schichtstufen

Entstanden in Schichtstufenlandschaften mit flach einfallenden Schichten durch die Erosionstätigkeit quer zum Streichen verlaufender Flüsse. Diese isolieren den topographisch höchsten und exponierten Teil einer Schichtstufe, den Stufenfirst und zukünftigen Oberhang, durch Eintiefung in den unterlagernden Hangbildner vom topographisch niedrigeren und noch teilweise von jüngeren Schichten überdeckten Teil der Schichtstufe. Quer zum Streichen fließende Flüsse oder Bäche sorgen gleichzeitig für die Quergliederung des alten Stufenfirstes. Das Ergebnis sind Zeugenberge, die vor der neuen Stufenstirn der Hauptstufe stehen bleiben.

Solche Zeugenberge bilden sich nur bei einem Fallwinkel der Schichten von 1 bis 2°. Fallen die Schichten steiler ein, ist der Höhenunterschied zwischen altem und neuem Stufenfirst so groß, dass der alte Stufenfirst und potenzielle Oberhang bereits erodiert ist, bevor die Flüsse ihn vom Rest der Schichtstufe isoliert haben.


2. Reliefumkehr in tektonischen Gräben

Eine andere Möglichkeit der Zeugenbergentstehung ist die Lage auf einer Grabenscholle. Ein Stufenbildner auf einer tektonisch abgesenkten Scholle wird weit weniger von Erosion angegriffen als in den nicht-abgesenkten Bereichen, zum einen, da flächenhaft wirkende Erosionsformen höher liegendes Terrain stets stärker angreifen als tiefer liegendes und zum anderen, da im nicht-abgesenkten Bereich der Schichtkontakt zum unterlagernden Sockelbildner ebenfalls topographisch höher liegt und von den sich einschneidenden Flüssen schneller erreicht wird.

Haben sich die Flüsse im nicht-abgesenkten Bereich erst bis in diesen unterlagernden Horizont eingetieft, verbreitern sich die Flusstäler dort (u. a. durch Quellerosion) relativ schnell, sodass das eigentlich relativ erosionsresistente Gestein des Stufenbildners dort nun zügig ausgeräumt wird. Schließlich ist der Stufenbildner im nicht-abgesenkten Bereich komplett abgetragen. Da der Sockelbildner deutlich weniger erosionsresistent ist als der auf der tektonisch abgesenkten Scholle noch gut erhaltene Stufenbildner, wird das Gelände des nicht-abgesenkten Bereiches deutlich schneller tiefergelegt als das des abgesenkten Bereiches. Der dort erhaltene Stufenbildner wird als Zeugenberg aus der Landschaft herausmodelliert. Ein solcher Prozess fällt unter den Oberbegriff Reliefumkehr.

 

Quellen:
https://de.wikipedia.org/
http://www.weinheimense.de/
http://www.lgb-rlp.de
Info-Tafeln vor Ort

 

Aufgabe 1 (Listing):
Welches Szenario der Entstehung hat der Petersberg eurer Meinung hinter sich?
Begründet eure Antwort!


Aufgabe 2 (Infotafel):
Welche beiden Schichten sind hier laut der geologischen Zeittafel abgelagert?


Aufgabe 3 (WP1):
Hier ist das Bodenprofil des Cyrenenmergel gut zu sehen.
Untersucht die aufgeschlossene Schichtung aus der Nähe.
Beschreibt mit euren eigenen Worten die Struktur, Neigung und Stabilität des Aufschlusses.
Ist eine wellenartige Oberfläche und/oder Rutschungsareale zu erkennen?


Aufgabe 4 (Optional):
Messt die Höhe am Gipfel und fügt die Messung eurem Log bei.
[Langzeitstudie um zu sehen ob der Berg kleiner wird ;-)].


Macht ein Foto von euch (Optional) – egal ob am Schild, ganz oben oder in der Krypta.


Borzelbaam am Fotopunkt

Bitte im Betreff euren Nickname angeben, damit ich die E-Mails zuordnen kann!

Bitte keine Antworten in den Online-Log schreiben!

Die Antworten sendet bitte via E-Mail über mein Profil,
oder direkt an borzelbaam@gmx.de

Nach dem Absenden der Antworten könnt Ihr direkt loggen,
wenn etwas falsch ist werde ich mich bei euch melden.

 

Additional Hints (Decrypt)

Orv Ertra xnaa rva Grvy qre Jrtr frue zngfpuvt frva!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)