Über die Weihnachtsfeiertage war die Oma zu Besuch.
Während wir zwischen Frühstück und Gänsebraten versuchten, einen neuen Mysterie zu entwickeln, packte sie gelangweilt ihr Strickzeug aus, um für Hebi einen Pulswärmer anzufertigen. Sie nahm 30 Maschen auf die Nadel und fing an loszuklappern: "Zwei links, vier rechts, zwei links, zwei rechts, drei links, zwei rechts, drei links, zwei rechts, zwei links, drei rechts, links, rechts, drei links."
Dann wendete sie das Ganze und begann die nächste Reihe herunter zu stricken: "Zwei Rechts, zwei links, drei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, fünf rechts."
Wir staunten nicht schlecht, wie flink sich ihre Finger bewegten. Sie begann eine neue Reihe, nachdem sie ihre Arbeit erneut gewendet hatte. "Fünf links, rechts, vier links, rechts, links, rechts, zwei links, rechts, links, rechts, zwei links, rechts, links, rechts, drei links, rechts, drei links."
Herrgott noch mal, da kommt man ja kaum mit! Sie lächelte nur, drehte das Stück wieder um und strickte weiter. "Drei rechts, links, zwei rechts, links, drei rechts, drei links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, drei links, zwei rechts, drei links, drei rechts."
Langsam nahm die Sache Gestalt an. Erneutes Wenden und schon ging es weiter: "Zwei links, rechts, vier links, rechts, zwei links, rechts, links, rechts, zwei links, rechts, links, rechts, sechs links, rechts, links, rechts, drei links."
Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bei der Geschwindigkeit. Wieder drehte sie das Teil herum und murmelte leise vor sich hin: "Drei rechts, links, rechts, links, drei rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, rechts, links, zwei rechts, links, zwei rechts."
Jetzt fehlte nur noch eine Reihe. Ein letztes Mal wendete sie ihre Arbeit und ließ die Nadeln lustig klappern. "Drei links, zwei rechts, drei links, zwei rechts, drei links, zwei rechts, drei links, zwei rechts, vier links, rechts, links, rechts, drei links."
Es war vollbracht. Sie legte ihre Arbeit auf den Tisch und ging, um nach Nadel und Faden zu suchen, damit sie die beiden Enden miteinander vernähen konnte. Dabei spiegelte sich ihre Strickarbeit in der großen, silbernen Christbaumkugel des Adventsgestecks und Hebi meinte erstaunt, die Nord- und Ost-Milliminuten eines Cacheversteckes zu erkennen.
Seht ihr das auch so?